Mathe abwählen?

vom 03.11.2008, 18:22 Uhr

Ich finde es zur Zeit wirklich nicht mehr nachvollziehbar. Der Matheunterricht in der 11en Klasse ist wirklich so extrem schwer, dass 75% der Schüler nicht mehr mitkommen. Da frage ich mich doch, ob es wirklich einen Sinn hat den Stoff der Mathematik so gründlich durchzunehmen. Meiner meinung nach müsste es ein Gesetzt geben, wonach man Mathe bis zur 10en Klasse machen muss und es anschließend abwählen kann.

Dadurch währen viele der schlechten Abiturdurchschnitte verschwunden, da sie meist nur durch das Fach Mathe entstehen. Ich denke, dass es doch im Grunde reicht, wenn man das Grundwissen bis zur Klasse 10 übermittelt bekommen hat. Für alle, die dann noch matheinteressiert sind und eventuell noch etwas berufliches in dieser Richtung planen, müsste es dann weiter gehen. Doch ich finde es einfach nicht mehr schön, wie sich dutzende Schüler ohne jede Motivation durch dieses Fach kämpfen. Was sagt ihr zu dieser Idee. Währe es eurer meinung nach ratsam das Fach abwählen zu können?

» Max91 » Beiträge: 479 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich selber habe Mathe und bin der 13 und bin dabei mein Abitur zu machen. Ich bin einer von denen, die mit Mathe auch ihre Probleme haben. Mal verstehe ich etwas mehr, mal weniger, aber das liegt meines Erachtens daran, das ich zu wenig für Mathe lerne. Ich habe in der 12 öfters den Unterricht geschwänzt und habe auch meine Hausaufgaben selten gemacht. Das habe ich in der 13 geändert, bin jetzt regelmäßig im Unterricht, mache meine Hausgaben und lerne ein wenig für Mathe. Ich denke Mathe ist ein wichtiges Fach bzw. Hauptfach, welches auch nicht abwählbar sein sollte. Einfach regelmäßig am Unterricht teilnehmen, Hausaufgaben machen und lernen, dann klappt das schon. Ich bin jetzt auch kein Musterschüler, aber ich Stande in der 12 bei einer 4- bis 5+ und jetzt stehe ich so bei einer 3. Also nur Mut und auch mal lernen. :P

Ich denke, dass der schlechte Schnitt im Abitur überwiegend von Mathe kommt, den jeder hat das ein oder andere Fach, was er nicht beherrscht. Außerdem hättest du in der in der 11 deine Leistungskurse so wählen können, das du Mathe nicht mit ins Abitur nehmen müsstest.

» Judil » Beiträge: 21 » Talkpoints: 0,45 »

Zuletzt geändert von Judil am 03.11.2008, 19:20, insgesamt 1-mal geändert.

Also an sich hat das Abitur ja den Anspruch ein allgemeinbildener Abschluss zu sein. Man sollte also nicht einfach alles abwählen können was einem nicht passt und was die Note runterzieht. Von daher würde ich es unsinnig finden, wenn man sogar Grundlagenfächer wie Mathematik abwählen könnte. Sicher wird nicht jeder wieder soviel Mathe brauchen wie in der Schule, ich selbst brauche mein Leistungskurswissen wohl zu 80 Prozent nie wieder, aber darum geht es ja an sich nicht.

Stattdessen sollte man lieber erwägen, vielleicht einige Sachen des Stoffes herauszunehmen oder wie es in vielen Ländern früher war, in Leistungs- und Grundkurse zu teilen. Aber ein gewisses Grundwissen in Mathematik ist unabdingbar und da gehört auch viel des Grundwissens aus der Kursstufe dazu.

Und außerdem soll dass Abitur ja die Grundlagen für ein Studium legen und was man nachher studiert weiß man ja oft noch nicht genau. Und es kann dann ja nicht Sinn des 1. Studienjahres sein alle wieder auf ein Niveau zu bekommen, weil einige dieses und jenes Fach überhaupt nicht mehr hatten in der Schule.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Um ehrlich zu sein, platzt mir fast der Kragen, wenn ich lese, dass Menschen, die den höchsten in Deutschland möglichen Schulabschluss erwerben wollen teilweise immer noch bestimmte Fächer abwählen können und darüber jammern, dass nicht auch Kernfächer dazu gehören.

Ich sehe durchaus ein, dass manche Fächer ein gewisses Talent erfordern. Trotzdem sollte man auch in diesen Fächern ein gewisses Allgemeinwissen besitzen und zur Hochschulreife gehört wohl in jedem Fall Mathematik. Mir ist kein Studiengang bekannt, der nicht wenigstens Grundkenntnisse in Mathematik erfordert. Ebenso ist in allen mir bekannten Ausbildungsberufen die Kenntnis der Mathematik zumindest in rudimentärer Form nötig.

Statt der Möglichkeit das Fach abwählen zu können, wäre es sicher sinnvoll, die Lehrpläne einer kritischen Prüfung zu unterziehen und sie dann gerade in den Grundkursen so weit es geht zu entrümpeln. Ganz abschaffen halte ich dagegen nicht für sinnvoll, stattdessen sollte sich ein zukünftiger Abiturient auch mal klar machen, dass er den höchstmöglichen Schulabschluss anstrebt; und wenn ihm da die Mathematik den Durchschnitt zu versauen droht, dann muss er sich entweder auf den Hosenboden setzen oder aber mit dem schlechteren Durchschnitt leben.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich musste Mathe bis zur 13. nehmen und in meinem Bundesland mussten damals auch alle die Abiprüfung in Mathe und Deutsch mitschreiben, was bei meiner LK Kombination und dank einer zusätzlichen praktischen Prüfung in Kunst dazu geführt hat, dass ich 2 Abiprüfungen mehr als viele meiner Klassenkameraden hatte. Ich war auch nie ein grosser Fan der Mathematik und habe mich oft gefragt für was ich bestimmte Sachen lernen muss, weil mir der praktische Bezug total gefehlt hat. Damals hätte ich mir natürlich auch gewünscht, dass ich Mathe loswerden könnte, aber heute sehe ich das anders.

Ich finde wenn man Abitur machen will und die Berechtigung zum Hochschulstudium erwerben will muss man auch damit leben, dass man sich mit Fächern auseinandersetzen muss, die einem nicht so liegen und die einem keinen Spass machen. Und wo kämen wir denn da hin wenn jeder ein Gesetz gegen das Fach fordern würde in dem er nicht gut ist? Ich hatte zum Beispiel mehrere Leute in der Klasse, die im Mathe und Physik LK 15 Punkte Kandidaten waren und deren Einser Abischnitt nur dadurch "versaut" wurde, dass sie eine Fremdsprache nehmen und die Abiprüfung im Deutsch Grundkurs schreiben mussten. Für die wäre dann wohl ein Gesetz gegen sämtliche Fächer die eine sprachliche Begabung erfordern passend gewesen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich halte überhaupt nichts davon, Mathematik abzuwählen in der Oberstufe! Und das hat nichts damit zu tun, dass Mathe immer mein Lieblingsfach war und ich es heutzutage studiere. Es hat einfach den Grund, dass in vielen Studiengängen (und auch Ausbildungsberufen) Mathekenntnisse sehr wichtig sind. Dazu benötigt es einfach eine gute Grundlage, und genau die sollte die Schule vermitteln.

Analysis und Matrizenrechnung - um nur zwei Dinge zu nennen, die man in der Oberstufe in Mathe macht - sind in wirtschaftlichen Studiengängen wichtig. In BWL sind beispielsweise Kostenfunktionen, Ertragsfunktionen, Gewinnfunktionen etc. zu betrachten und auszuwerten. Auch in Studiengängen wie Ingenieur, Maschinenbau und ähnliches ist Mathematik wichtig. Und das sind alles Studiengänge, die sehr viele studieren, somit hat Mathe in der Oberstufe tatsächlich einen Nutzen.

» hydrogirl » Beiträge: 305 » Talkpoints: 1,58 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also erst einmal ist zu sagen, dass du dich in einem Gymnasium befindest und dort nunmal höhere Anforderungen gestellt werden, als in anderen Schulen. Die Weiterführung ist das Abitur, das dann schließlich die Krone der Schulabschlüsse darstellt.

Ich persönlich gehe in die 10.Klasse eines Gymnasiums und kenne die Probleme mit Mathematik von meinen Klassenkameraden. Ich dagegen komme sehr gut klar damit und denke auch, dass wenn man sich Mühe gibt und richtig die Hausaufgaben erledigt und dabei nicht sofort aufgibt, sondern richtig, wie mein Lehrer immer so schön sagt, um das Ergebnis "ringt", dann versteht man die Aufgabe viel besser und es prägt sich auch sein. Alle Schüler aus meiner Klasse, die Probleme mit Mathematik haben, kenne ich als eher faul in diesem Fach; sie schreiben ihre Hausaufgaben immer ab und lernen deshalb auch nicht den Stoff.

Wenn man sich in Mathematik auch frühzeitig abkapselt, dann wird es immer schwerer, weil der Stoff meistens inneinander übergreift. Wer zum Beispiel die binomischen Formeln niemals lernt, der kann schon sehr viel andere Aufgaben nicht richtig lösen. Genauso knüpft das ganze Fach Mathematik in andere Fächer über und deshalb braucht man es einfach. Ich kann mir schlecht vorstellen, dass Abitur ohne Mathematik zu absolvieren, weil das zu den Grundfächer schlechthin gehört.

Ich gebe schon zu, dass man ein gewisses Verständnis bei Mathe haben muss, aber wenn man sich bemüht, dann kann man es auch ohne schaffen. Wenn man das Abitur macht, dann muss man auch damit rechnen, dass man viel lernen muss, denn dann könnte es jeder Schüler in Deutschland schaffen, wenn er sich einfach seine Lieblingsfächer heraussuchen könnte.

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» .daviD » Beiträge: 1221 » Talkpoints: 5,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das würde ich an Deiner Stelle mal komplett vergessen. Dann auch noch nach der 10. Klasse! Also bis zur 10. Klasse ist es ja eher Rechnen, Mathematik fängt erst danach an.

Ich wohne in Nordrhein-Westfalen, und gehörte zum letzten Jahrgang (Abitur 2001), der unter besonderen Voraussetzungen noch das Privileg hatte, Mathematik abzuwählen. Und ich habe das auch in Anspruch genommen. Die Voraussetzung war, entweder zwei Naturwissenschaften im Grundkurs zu belegen oder eine im Leistungskurs. So konnte ich mit meinem hervorragenden Biologie LK nach der 12. Klasse Mathematik abwählen.

Nach meinem Abitur habe ich dann auch begonnen, Biologie zu studieren. Da hatte ich dann erstmal jede Woche 5 Stunden Mathematik - und Chemie und Physik obendrein. An der Uni war das erheblich anspruchsvoller, und ich hatte so meine Defizite. Aber ich habe wirklich was dafür getan. Im Resultat bin ich in Mathe haarscharf an einem "sehr gut" vorbei, wohingegen ich nach der 12 mit "mit Bedenken noch mangelhaft" abgeschnitten habe... :lol:

Ich finde den Matheunterricht an Schulen auch nicht gut, sonst wäre ich ja nicht so schlecht gewesen. Inzwischen finde ich Mathe toll. Dass der Unterricht in der Schule schlecht ist, sollte doch keine Entschuldigung für die eigenen Defizite sein. Mathematik ist einfach nur logisch. Und wenn ich das lernen kann, kann das jeder. Meiner Meinung nach hat das auch nichts mit einem schlechten Abiturschnitt zu tun. Eine fünf kann man sich immer erlauben. Dann muss man eben in anderen Fächern auch mal besser als "befriedigend" sein. Ich hatte trotzdem einen brauchbaren Schnitt, und habe auch einen Studienplatz in einem Numerus-Clausus-Fach bekommen. Der Schnitt wird von Schülern sowieso überschätzt. Das geht ruckzuck, dann kräht da kein Hahn mehr nach.

Nein, Mathematik abwählen - dann auch noch nach der 10 - das geht gar nicht. Die Welt ist mathematisch, das braucht man unbedingt.

Außerdem kannst Du davon ausgehen, dass Du um Mathe nicht herumkommst. Und zwar nicht nur dann, wenn Du etwas natur- oder ingenieurwissenschaftliches studierst. Selbst in den ganzen Geisteswissenschaften hast Du das ein oder andere Semester Statistik, und das ist auch nichts anderes als Mathematik. Und auch Realschüler, die nach der 10. Klasse eine Ausbildung machen, haben noch Mathematik an der Berufsschule. Das wird also nix.

» Insan1ty » Beiträge: 294 » Talkpoints: 20,07 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde das nicht ratsam, sondern die Idee ziemlich albern. Dann möchte ich auch ein Gesetz, dass man Deutsch abwählen kann, weil man da ja nur Geschichten interpretiert. Und Geschichte soll man bitte auch abwählen, weil das meistens langweilig unterrichtet wird. Und am Ende macht man das Abi nur mit seinen Lieblingsfächern, oder wie?

Ich finde Mathe schon wichtig. Es schult das logische Denken und das braucht man nun mal immer wieder. Außerdem beinhalten viele Studiengänge auch Mathevorlesungen, so dass man den Stoff lieber in der Schule lernen sollte (in der Uni kommt noch genug neuer Stoff dazu). Wenn alle in der Uni sitzen und nicht mal Bruchrechnen können, wie stellst du dir das vor? Mindestens die Grundlagen (und nicht mehr lernt man in der Schule) sollten sitzen.

Ich kann dir auch nicht so ganz zustimmen, dass 75 % der Schüler da nicht mitkommen. Meistens kommen nur die nicht mit, die sich ein bisschen anstellen und sowieso keinen Bock drauf haben. Mathe ist, wie bereits geschrieben, nur logisches Denken und in der Schule (so lange man keinen LK macht) eben nur die Anwendung von Schema F. Das bekommt jeder hin, wenn er denn will und sich auf den Hosenboden setzt.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich finde deine Forderung ein wenig dreist und auch schlecht begründet. Bei Mathe ist es einfach so, dass man etwas lernen muss, wenn man nicht so die Begabung dafür hat. Es ist einfach viel anstrengender für die meisten, da man sich da wirklich auf den Hosenboden setzen muss, um alles zu verstehen.

Ich hatte auch immer meine Probleme mit Mathe, was aber einfach daran liegt, dass ich nie gelernt habe. Ich habe zu schnell vergessen, was man mit einem bestimmten Ansatz machen muss. Hätte ich das wirklich täglich wiederholt, wäre ich mit Sicherheit ziemlich gut in Mathe gewesen.

Abgesehen davon finde ich, dass Mathe in der 11. wieder einfacher wird (so war es für mich zu mindestens). Abitur ist schon nicht so schwierig und fast geschenkt, das sollte man auch schaffen, wenn man zu faul ist für Mathe zu lernen. Deswegen bin ich nicht der Meinung, dass man es abwählen können sollte.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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