Selbstständig vs. angestellt - was ist euch lieber?

vom 25.03.2019, 16:55 Uhr

Zur Zeit schreibe ich für ein Nebengewerbe einen Businessplan. Früher war ich immer engagierte Angestellte und es ist angenehm regelmäßig sein Gehalt zu bekommen. In großen Unternehmen habe ich nicht gearbeitet, deshalb waren die Aufstiegsmöglichkeiten in meiner Region eher gering.

Habe mich jetzt entschieden mich in Richtung Selbstständigkeit zu bewegen. Ich bin eher der Typ allein und selbstbestimmt zu arbeiten. Somit wird es vorerst ein Nebengewerbe. Als Unternehmerin fühle ich mich dementsprechend noch nicht. Ich mag es einfach mir die Sachen selbst einteilen zu können und selbst entscheiden in welche Richtung mein Geschäft gehen soll. Der Nachteil man weiß halt nie so richtig wie viel im Monat hereinkommt und die Sicherheit eines Angestelltenverhältnis gibt es nicht.

Es interessiert mich nun wie ihr das seht beziehungsweise in welche Richtung ihr persönlich eher tendiert. Wollt ihr euch auch einmal selbstständig machen oder seit ihr lieber angestellt? Wie seht ihr das? Seit ihr eher der Typ Angestellter oder eher in Richtung Selbstständigkeit. Hat jemand von euch schon diesen Sprung gewagt und hat seine eigene Geschäftsidee umgesetzt? Wie erging es euch dabei?

» TinaPe » Beiträge: 451 » Talkpoints: 13,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Auch wenn es für mich sehr Interessant wäre mein eigener Chef zu sein, ist es für mich eher unwahrscheinlich, dass ich mich Selbstständig mache. Oder es müsste eine Branche sein die relativ beständig ist. Ich selber bin Techniker, also eher der Handwerke, bin auch dann so, dass wenn ich an etwas dran bin, erst dann aufhöre, wenn es gut ist oder ich merke, dass ich heute nicht mehr weiter komme. Und da ist für mich der Knackpunkt. Da ich dann mein Gehalt durch meine Arbeit bestimmen würde, würde ich mich wahrscheinlich zu einem Workaholic entwickeln. Ich kenne genug Leute im Bekanntenkreis, die entweder weit mehr als nur ihre 8 Stunden arbeiten gehen und danach noch irgendwo anders sich was dazu verdienen.

Einerseits arbeite ich sehr gerne, aber ich genieße auch sehr gerne meine Freizeit, die Zeit mit der Familie und mit Freunden. Ich würde also, meiner Meinung nach Gefahr laufen, meine Freizeit einzubüßen und das möchte ich eigentlich nicht. Daher arbeite ich in einer Anstellung, bekomme regelmäßig mein Gehalt, habe noch die Vergünstigungen von Urlaubs- und Weihnachtsgeld und muss mir auch wegen einer Flaute keinen Kopf machen. Natürlich ist auch der große Pluspunkt, dass ich so mehr Möglichkeiten habe meine Freizeit, Vereine, Freunde treffen, mehr Zeit mit der Familie, für mich einzuteilen. Der Vorteil den ich natürlich zusätzlich bei meinem Job habe, ist die Gleitzeit, so kann ich mir zumindest in einem gewissen Rahmen, auch im Job die Zeit ein wenig nach meinem Bedarf anpassen.

Von daher ganz klar, lieber angestellt als selbstständig.

» Kodi » Beiträge: 599 » Talkpoints: 27,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich bin auch lieber angestellt, weil meine Fähigkeiten generell schwer zu einem angemessenen Preis als Selbstständige zu vermarkten sind. Und vermarkten generell liegt mir absolut nicht. Ich hätte weder Talent noch Lust zu dem ganzen Kram, den mir als Angestellte beispielsweise die Buchhaltung abnimmt.

Ebenso wenig liegt es mir, Kunden zu akquirieren und bei Laune zu halten sowie schlimmstenfalls meinem Geld hinterher zu rennen und zu argumentieren, wieso Betrag X angemessen ist, wenn es doch die Praktikantin für 10 Euro die Stunde auch hinkriegen würde. Und dann sollte man sich cleverer weise auch noch ein bisschen anbiedern und für gute Kunden zudem auch noch das eine oder andere Wochenende drangeben - all dies bleibt mir im Angestelltenverhältnis erspart.

Außerdem fürchte ich auch, dass ich zumindest am Anfang zwar meine eigene Chefin wäre, aber dennoch weniger als ein Angestelltengehalt einstreichen würde, und zwar trotz chefmäßigem Engagement und entsprechenden Arbeitszeiten. Das wäre mir alles zu mühsam. Lieber streiche ich mein Gehalt als Befehlsempfängerin ein, als dass ich zwar meine Zeit selbst einteilen kann, aber dennoch je nach Auftragslage dreimal so viel arbeiten müsste wie jetzt.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich bin gerne selbstständig. Aber für mich war früher schon immer klar, dass ich meinen Beruf wahrscheinlich selbstständig ausüben werde. Denn in meinem ersten Berufsleben verdient man nur gut, wenn man entweder eine eigene Praxis oder Praxisgemeinschaft gründet oder für ein Unternehmen im Pharma- oder Futtermittelbereich arbeitet. Alternativ wäre noch eine Verbeamtung drin oder das Herdenmanagement von absoluten Großbetrieben. Das war alles nichts, was mich jetzt wirklich angesprochen hätte.

Als ich meinen Job nicht mehr machen konnte und mich mit einem neuen Studium komplett umorientiert hatte, habe ich angestellt gearbeitet. Das war vollkommen in Ordnung. trotzdem ist es richtig gut, dass ich meine Arbeit für die Karriere des Gatten aufgegeben habe und mich selbstständig gemacht habe.

Denn tatsächlich reicht mir eine Tätigkeit in Teilzeit heutzutage vollkommen aus, um meine Kosten problemlos zu decken. Mein "Stundenlohn" unterschiedet sich nicht von meinem Gehalt als Angestellte, ich verdiene tendenziell noch etwas besser. Aber diese Werte sind als Angestellte in meinem Metier nur in Vollzeit mit Überstunden und viel Verantwortung zu erreichen.

Ich möchte aber gar nicht mehr in Vollzeit arbeiten. Und in Teilzeit gibt es diese Position einfach nicht. Wenn ich jetzt so viel wie in Vollzeit verdienen möchte, dann arbeite ich einfach mehr. Aber mir reicht eben weniger und in meinem Modell bleibt die Arbeitszeit weiterhin so gut bezahlt. Das gefällt mir sehr. Allerdings habe ich den Vorteil, dass ich durch Künstlersozialkasse nur meine halben Sozialabgaben zahle. Ich muss also anders als andere Selbstständige nicht mehr für die Vorsorge oder die Krankenversicherung aufwenden.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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