BMW wird Arbeitsplätze abbauen

vom 27.02.2008, 16:20 Uhr

Ernst Baumann ist der BMW-Personalvorstand und er sagte aus, dass man insgesamt 8100 Arbeitsplätze streichen wird. Hiervon sind 5000 Zeitarbeiter betroffen, sowie 2500 Arbeitsplätze des BMW Stammpersonales in dem gesamten Bundesgebiet. Des weitern werden noch 600 Stellen im Ausland gestrichen. Schon im Dezember letzten Jahres gab BMW bekannt, dass man Arbeitsplätze streichen wird, jedoch nannten sich damals keine genaue Zahl.

BMW hat weltweit rund 108000 Mitarbeiter. In Deutschland gibt es rund 80000 Arbeiter für das Unternehmen BMW. Schon jetzt haben 2500 Zeitarbeiter ihren Job bei BMW verloren. Die andern restlichen Arbeitsstellen sollen noch in diesem Jahr gestrichen werden. BMW will das Stammpersonal dazu überreden mit Altersteilzeitregelungen und Abfindungen ihren Hob freiwillig an den Nagel zu hängen.

Benutzeravatar

» Julian » Beiträge: 3431 » Talkpoints: 5,77 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Es tut mir ja wirklich für jeden einzelnen leid, der seinen Arbeitsplatz verliert. Aber man darf den Unternehmen, eagl ob es nun BMW oder Henkel ist, nur reines Streben nach rendite vorwerfen. Klar macht es sich gut am Aktienkurs bemerkbar, wenn die Rendite steigt. Aber man muss auch gleichzeitig den Vorteil sehen, dass so z.B. Übernahmen schwieriger werden.

Auf der anderen Seite erwirtschaften die Unternehmen so auch Kapital, dass sie für neue Investionen einsetzen (können). Und gerade die deutsche Industrie lebt von der Innovationskraft, anders ist es nicht erklärbar, dass wir immer noch Exportweltmeister sind.

Und nicht nur BMW wird weiterhin mit den billigen Dollar zu kämpfen haben. Daher wird vielleicht die ein oder andere Baureihe durchaus in Zukunft in den Dollarraum abwandern. Sicherlich nur neue Baureihen, umsiedeln wird man wohl kaum etwas. Aber auch das sichert letztlich die Arbeitsplätze in Deutschland. Denn wenn BMW der Export in die USA wegbricht, weil der Dollar zu billig wird und damit die Autos aus der Eurozone zu teuer, dann stehen viel mehr Arbeitsplätze auf dem Spiel.

Benutzeravatar

» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallo,

ja ich finde das ist kein spezielles Problem von BMW, heutzutage bauen ja alle großen Konzerne Mitarbeiter ab, das ist traurig, aber halt mal der Wandel der Zeit. Es gibt immer neuere, effizientere Technologien und dann muss man auch die Wirtschaftlichkeit sehen...auch wenn man die soziale Verantwortung der Firmen nicht ausser acht gelassen werden sollte.

Sogesehn kann man noch froh sein, dass Firmen wie BMW nicht komplett nach Osteuropa abwandern, die Produktion in Deutschland ist einfach zu teuer und da wird es den Unternehmen auch von seiten des Staates nicht unbedingt leichtgemacht. Im 1.Semester BWL lernt man ja auch, dass man Leute nur entlassen sollte, wenn es der Firma gut geht und wenn es ihr schlecht geht, mehr Leute einzustellen. Man sollte halt bestimmte Arbeitsgänge und Einzelteile standardisieren, um effizienter zu arbeiten, dann muss man auch nicht zuviele Leute wegen unrentabilität ausstellen.

Gruß,

VivaBavaria

» VivaBavaria » Beiträge: 302 » Talkpoints: -0,92 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo zusammen,

wie meine Vorredner vertrete auch ich die Auffassung, dass man sich nicht gegen die Globalisierungsprozesse stellen darf. Deutschland und auch alle anderen Industrienationen befinden sich in einem Prozess der Tertiärisierung. Vom produzierenden Gewerbe geht es immer mehr in den Dienstleistungssektor hinein. Dieser Umwandlungsprozess schafft neue Arbeitsplätze in der Forschung und anderen hochrangigen Dienstleistungsgeschäften, sorgt aber auch dafür, dass im produzierenden Gewerbe, unter das auch BMW fällt, Arbeitsplätze abgebaut bzw. ins Ausland verschoben werden.

Für die deutschen Arbeiter ist das natürlich keine erfreuliche Nachricht. Tendenziell werden die anspruchsvolleren Arbeitsplätze immer mehr zunehmen, während einfachere Arbeiten leichter im Ausland zu produzieren sind. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen auch Automobilkonzerne ihre Produktionsstätten verlagern. Ich glaube kaum einer würde 5.000 bis 10.000 Euro mehr Geld für ein Auto bezahlen, nur weil es da heißt "Made in Germany".

Ich kann daher die Streichung von Arbeitsplätzen verstehen. Meist werden den gekündigten Arbeitern Alternativen angeboten, die zwar nicht alle 8100 Arbeitsplätze retten werden, dem Großteil jedoch eine Perspektive für die Zukunft gibt.

Viele Grüße, IceKing32

Benutzeravatar

» IceKing32 » Beiträge: 1238 » Talkpoints: -5,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Naja der Automobilbau ist leider noch ein Gebiet, der hohe Kosten durch Personal verursacht, also kann man die Wertschöpfung erhöhen, wenn man Arbeitsplätze in billig-Lohn-Länder verlagert! PKWs werden durch den ständig wachsenden Anteil an High-Tech immer treurer, das merken vor allem die Kunden und dieser Entwicklung müssen die Automobilbauer entgegenwirken, also die Kosten anderswo senken, da die Konsumenten den Luxus auf der anderen Seite auch gerne haben!

Vor 15 Jahre kostet ein Fzg. in Deutschland durchschnittlich die Hälfte (heute ca. 25000 € damals 13000€). Klar heute steckt viel mehr Technik im Auto: CD, Navi, PDC, Sitzheizung, elektrische Fensterheber, Entertainment System etc. Das hat das Auto deutlich schwerer gemacht und natürlich auch aufwendiger!

» Legionen » Beiträge: 50 » Talkpoints: 0,15 »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^