Wann Verhältnis des Partners zu seiner Familie zu innig?

vom 06.03.2019, 00:53 Uhr

Wenn ein Partner ein gutes und inniges Verhältnis zu seiner Familie hat, finde ich das auf jeden Fall sehr gut und schön. Ich finde es gut, wenn das Verhältnis harmonisch ist und man die Familie dann auch hin und wieder besuchen kann, ohne dass es im Streit ausartet und dass man sich allgemein gut versteht.

Manchmal ist es ja aber so, dass ein Partner extrem viel Kontakt zu seiner Familie beziehungsweise auch zur Mutter hat und sie am liebsten jedes Wochenende besuchen würde. So etwas wäre mir persönlich viel zu viel. Auch wenn ich es gut finde, wenn der Partner ein gutes Verhältnis zu den Eltern hat, hat es auch seine Grenzen und ich würde auch nicht wollen, wenn mein Partner jedes Wochenende zu seinen Eltern fahren wollen würde. Wie ist das bei euch?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich würde das Verhältnis eines Menschen zu seiner Familie dann als zu innig bezeichnen, wenn zu den Eltern eine partnerschaftliche Beziehung gepflegt wird. Soll heißen, wenn Probleme mit dem Partner erst mit Mutti oder Vati besprochen werden und damit deutlich wird, dass die Eltern oder die Familie einen höheren Stellenwert und eine höhere Priorität genießen als der Partner. Das finde ich nicht normal. Dann braucht man auch keine Beziehung führen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich würde auch sagen, wenn die Beziehung auch im Erwachsenenalter hinter Mama und Papa zurückstehen muss, wäre mir das zu "innig". Es kommt auch auf das Alter an. Wenn man gerade um die 20 ist und finanziell noch abhängig von den Eltern, braucht man auch nicht so zu tun, als seien diese nur ein Klotz am Bein. Und wenn man vielleicht ein "spätes Kind" war und die Eltern allmählich in die Jahre kommen, habe ich auch Verständnis, wenn jemand nicht nur einmal im Quartal zum Kaffeetrinken vorbeikommt.

Aber ganz unabhängig von der Logistik, sprich wer wann wen wie lange besucht, ist für mich auch die emotionale Komponente wichtig. Manchmal ist das "innige Verhältnis" nur vorgeschoben, und die Person hat es nur nicht geschafft, sich von ihren Einstellungen und Lebensentscheidungen her vom Elternhaus abzunabeln. Wenn die Zustimmung und das Wohlwollen von Mama und Papa immer noch wichtiger sind als meins als Partnerin, wäre ich nicht gerade glücklich darüber. Ich möchte schon mit einer leidlich autonomen Persönlichkeit zusammen sein und nicht mit jemandem, der mit 30 oder 40 immer noch vor allem Sohn oder Tochter von ... ist.

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich hatte mal so einem Freund mit viel zu engem Kontakt zu seinen Eltern. Die Eltern haben doch tatsächlich erwartet, dass er und seine Geschwister jeden Sonntag zum Essen kamen, und zwar offensichtlich am liebsten ohne mich. Er war damals schon 35 und gerade erst von zu Hause ausgezogen. Die Eltern mochten mich als zehn Jahre ältere Frau mit Kindern spürbar nicht und der Sohn konnte sich nicht dazu durchringen, zu mir zu halten. Die Beziehung hielt auch nicht lange. Nachdem er den Geburtstag meines Sohnes bei seiner Schwester verbrachte und ihm noch nicht einmal ein Geschenk machte, habe ich die Beziehung nach einem halben Jahr beendet.

Ein Kontakt zur Familie ist in meinen Augen zu eng, wenn der Freund oder die Freundin an zweiter Stelle steht. Natürlich ist die Familie wichtig und man kann die Schwiegermutter auch schon mal mit in den Urlaub nehmen. Aber an Entscheidungen sollte die Familie des Partners oder der Partnerin nicht mitwirken, nur wenn sie von beiden um Rat gefragt wird.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich finde, dass eine Beziehung zu der eigenen Familie zu innig ist, wenn man seine Freundin oder Frau eventuell die Kinder hinten anstellt und alles mit den Eltern bespricht. Mein Mann neigte am Anfang der Beziehung auch dazu zu sehr an seine Familie zu klammern. Unser erstes Date ging erst nach einer Woche, weil er täglich nach der Arbeit noch stundenlang Wege für seine Eltern erledigt hat, obwohl dies gar nicht nötig gewesen wäre. Noch heute kommt seine Mama manchmal nicht damit klar, dass es nicht mehr ihr kleiner Sohn ist. In gewisser Weise ist das sicherlich aber auch nachvollziehbar.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich würde sagen, dass das Verhältnis zu eng ist, wenn man nichts ohne die Eltern machen kann bzw. ständig Mama oder Papa dabei haben will. Ich habe eine Bekannte, die sehr innig mit ihrer Mutter ist und ständig zusammenhängen. Da habe ich mich schon häufiger gefragt, wie das der Partner denn aushält. Da wird eben sehr viel mit den Eltern gemeinsam unternommen und auch gemeinsame Urlaube verbracht. Mir wäre das irgendwann einfach zu viel.

Mich würde es stören, wenn das Verhältnis einfach über das normale Maße hinaus geht, wenn das Kind erwachsen ist und eben sein eigenes Leben führt. Wenn dann ständig gefragt würde, wo man denn ist, wenn man gerade nicht zu Hause zu erreichen ist oder aufgepasst wird, wann das Auto eben vor der Tür steht oder nicht. Ich fände es schon anstrengend, wenn ich meinen Eltern ewig Rechenschaft ablegen sollte und würde da sicherlich einen Riegel vorschieben.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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