Bei welchen gesundheitlichen Problemen Job kündigen?

vom 27.02.2019, 09:31 Uhr

Es kommt ja durchaus vor, dass ein Job gesundheitliche Folgen hat. Das können berufsbedingte Erkrankungen sein wie Bäckerasthma. Oder aber andere Sachen. Manche Menschen bekommen ja Rückenprobleme durch den Job oder aber Probleme mit dem Blutdruck wegen der Nachtschicht.

Bei welchen gesundheitlichen Problemen würdet ihr persönlich den Job kündigen und warum? Spielen dabei für euch eher psychische oder physische Probleme eine Rolle? Wo zieht ihr persönlich die Grenze und warum? Habt ihr schon mal einen Job aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich habe meine Arbeit wegen allergischem Asthma aufgegeben. Alle Alternativen, die mir gut gepasst hätten, hätten wahrscheinlich bald ebenfalls zur Allergie geführt, und die anderen waren mit zuwider. Die Kammer hätte verständlicherweise nicht geleistet und die Berufsgenossenschaft hätte ewig gedauert. Ich war noch jung, also habe ich noch einmal studiert.

Ich wollte, wenn ich schon nicht im Wunschbereich arbeiten konnte, wollte ich einen Job, der allergietechnisch ungefährlich ist und mir in der Freizeit ermöglicht, das zu tun, was ich möchte. Wäre ich älter gewesen, hätte ich eher Alternativen im ursprünglichen Bereich in Betracht gezogen.

» cooper75 » Beiträge: 13325 » Talkpoints: 497,57 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Das müsste ich im Einzelfall entscheiden. Generell bin ich nicht der Meinung, dass ich mich auf Gedeih und Verderb an einem bestimmten Job festklammern muss, auch wenn mir diese Einstellung aus dem Elternhaus vermittelt wurde. Der Nachkriegs-Arbeitsethos, der bis in meine Generation durchwirkt, hat zwar auch Vorteile, aber ich bin mittlerweile nicht mehr der Meinung, dass Arbeit das Wichtigste im Leben ist, egal was und unter welchen Umständen.

Andererseits brauche ich aber auch einen Broterwerb, weil ich finanziell für mich selber verantwortlich bin und weder reich geheiratet noch nennenswert geerbt habe. Also müsste ich im Zweifelsfall abwägen. Wenn es offensichtlich ist, dass mir der Job die Gesundheit ruiniert, müsste ich natürlich abspringen. Aber andererseits muss man, wie ich finde, auch ein gewisses Maß an Stress und Unannehmlichkeiten aushalten, wenn man nicht gerade aussteigen, sondern innerhalb der postmodernen, kapitalistischen Gesellschaft leben möchte.

Und so gut wie jeder Job ist anstrengend und hat daher gesundheitliche Folgen, sei es für die Wirbelsäule, die Psyche oder den Blutdruck. Und wenn es nicht die Arbeit selber ist, dann die Arbeitszeiten oder das Pendeln. Aber derart in Watte packen kann und will ich mich nicht, dass ich nur den allerharmlosesten Job überhaupt in Erwägung ziehe.

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Man muss sich ja heutzutage nicht immer ewig an eine Arbeit binden und wenn man merkt, dass es einem körperlich oder seelisch damit nicht mehr gut geht, dann sollte man meiner Meinung nach kündigen. Wenn man beispielsweise privat immer noch sehr belastet ist mit den Gedanken was man so bei der Arbeit erlebt hat, dann ist das einfach nichts was man auf Dauer aushalten kann.

Man sollte sich selber einfach mehr Wert sein. Man bleibt heute bei jeder Erkrankung bei der Arbeit, traut sich nicht mehr etwas auszukurieren und schleppt sich durch die Arbeitsjahre. Es ist wichtig auf den eigenen Körper zu hören, man hat nur das eine Leben und es gibt nicht nur eine Arbeit.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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