Wie sinnvoll ist ein Karriere-Seminar?

vom 24.12.2015, 11:29 Uhr

Ich war letzte Woche in der Bibliothek und wollte mich gerade auf dem Weg in die Mittagspause machen, als mich vor der Bibliothek eine junge Frau ansprach. Sie lud mich zu einem Karriere-Seminar ein, welches für Studenten kostenlos sei.

Sie gab mir einige Termine, wann und wo das stattfinden soll. Auch sagte sie, dass man in diesem Karriere-Seminar lernen würde, wie man sich bei Vorstellungsgesprächen verhält und angemessen auf bestimmte Fragen reagiert. Auch würde man lernen, wie man eine Bewerbung und den Lebenslauf richtig schreibt und wie man bei Gehaltsverhandlungen das meiste für sich rausholen könnte.

An sich klang das gar nicht mal so schlecht, wobei ich nicht so ganz verstehe, warum man das Schreiben eines Lebenslaufs großartig üben soll. Aber was die Gehaltsverhandlungen angeht, ist das sicherlich nützlich, vielleicht auch was Vorstellungsgespräche angeht.

Viele Studenten mussten ja nie großartig Vorstellungsgespräche machen, weil direkt nach dem Abi studieren gegangen sind und es einfach nicht notwendig war. Bei Quereinsteigern sieht es vielleicht anders aus. Wie sinnvoll sind für euch Karriere-Seminare? Sind die wirklich so effektiv oder ist das im Prinzip nur eine Wiederholung dessen, was man in der Schule gelernt hat? Würdet ihr an so etwas teilnehmen wollen?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich glaube, dass so ein Karriere-Seminar unnütz ist. Bewerbungen schreiben lernt man entweder in der Schule oder aber man kann sich schon im Internet Muster hierzu raussuchen und dann seine Bewerbung verfassen. Es gibt so viele Möglichkeiten das zu üben, da braucht man nicht unbedingt an so einem Seminar teilnehmen.

» elli.fant06 » Beiträge: 1009 » Talkpoints: 0,96 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich fände so ein Seminar gar nicht einmal so schlecht, wenn ich ehrlich bin, auch wenn ich mich recht fit darin fühle, was das Schreiben von Bewerbungen angeht. Trotzdem fände ich so ein Seminar ganz hilfreich, da ich noch nicht besonders viel Übung im Schreiben von Bewerbungen habe. Bisher musste ich mich auch nur für Praktika und für Nebenjobs bewerben und nicht für einen richtigen Arbeitsplatz. Das wird ja irgendwann aber einmal kommen, so dass es nicht schlecht ist, wenn ich da noch etwas mehr Übung bekomme.

Man kann Lebensläufe natürlich im Internet einsehen, da es da jede Menge Vorlagen gibt. Allerdings fände ich es durchaus toll, einige professionelle Tipps zu bekommen, was das Anschreiben angeht und vielleicht auch, was das Foto und die ganzen anderen Unterlagen betrifft. Natürlich kann man das auch alles im Internet nachlesen, aber ich fände es ehrlich gesagt ganz schön angenehm, mich da quasi so berieseln zu lassen und da auch vorgekaute Informationen zu bekommen.

Wenn man da direkt auch seine eigene Beispiels-Bewerbungsmappe mitbringt, kann diese ja ach noch einmal speziell angeschaut werden, so dass man da direkt darauf hingewiesen wird, wenn es einiges zu verbessern gibt. Diesen Service hat man im Internet eben nicht. Auch für Tipps und Tricks vor Vorstellungsgespräche wäre ich sehr dankbar. Ich denke, dass ich so ein Seminar daher sicherlich gerne besuchen würde. Wenn es kostenlos wäre, dann sowieso, ansonsten würde ich das vom Preis abhängig machen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich habe nie an so einem Seminar teilgenommen und finde das ehrlich gesagt auch gar nicht notwendig, um nicht zu sagen überflüssig. Ich finde, dass man gerade Vorstellungsgespräche dadurch üben kann, indem man sich häufig solchen Situationen aussetzt. Dann lernt man automatisch wie man sich gut verkauft und man entwickelt eine gewisse Menschenkenntnis.

Wie soll denn das Üben von Vorstellungsgesprächen aussehen? Da wird man vielleicht erklären müssen, warum man den Job haben will oder warum man sich beworben hat, mehr aber auch nicht. Solche "Testfragen" werden da bestimmt nicht kommen, die aber Personaler durchaus bringen könnten und wenn man da falsch reagiert ist man eh unten durch.

Ich bin zum Beispiel mal beim Vorstellungsgespräch zu mehreren fachlichen Fragen zu meinem Studium und dessen Inhalt konfrontiert worden. Das hatte ich bis dahin noch nie und das waren auch Sachen, die waren gar nicht für den Job oder den Arbeitgeber relevant, die da gefragt worden sind. So etwas kann man dann auch nicht üben, da Personaler in dieser Hinsicht unberechenbar sind.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Täubchen hat geschrieben:Ich finde, dass man gerade Vorstellungsgespräche dadurch üben kann, indem man sich häufig solchen Situationen aussetzt. Dann lernt man automatisch wie man sich gut verkauft und man entwickelt eine gewisse Menschenkenntnis.

Aber da sei doch die Frage erlaubt ob es nicht effizienter ist, einfach einmal zu so einem Seminar zu gehen, wenn man sich dafür vielleicht 10 erfolglose Vorstellungsgespräche ersparen kann. Mal ganz davon abgesehen, dass sich nicht jeder über eine Absage freut, ist doch für viele heutzutage Zeit viel wichtiger als alles andere. Und wenn so ein Seminar da helfen kann sich erfolgreicher zu bewerben, kann einem das schon Zeit sparen.

Ob das wirklich so ist, weiß ich aber nicht. Ich habe nie solche Seminare besucht. Da ich ja eher in die Kategorie treudoofes Schaf falle, habe ich erst meine zweite richtige Arbeitsstelle und habe für diese beiden Stellen genau 2 Bewerbungsgespräche benötigt. Daran hätte also auch jedes Seminar nichts ändern können.

Aber auch der Punkt mit den Gehaltsverhandlungen ist ja schon interessant. Für viele von uns dürften Gehaltsverhandlungen ja doch eher ungewohnt sein und viele werden vielleicht auch gar nicht erst auf die Idee kommen ihr Gehalt zu verhandeln. Da könnte ich mir schon vorstellen, dass man da auch durchaus konkrete Tipps für Verhandlungen bekommen kann, die über das was man so im Internet liest hinaus gehen. Klar weiß jeder, dass man seine Vorzüge herausstellen muss und zeigen muss, was der Arbeitgeber von einem hat. Aber was man da in seiner Situation so genau sagen muss und vor allem was tatsächlich realistisch verhandelbar ist.

Auch glaube ich schon, dass professionelle Coaches durchaus wissen, was für unangenehme Fragen man in einem Bewerbungsgespräch stellen kann, um einen Bewerber aus der Fassung zu bringen. Wenn man das schon ein paar mal geübt hat, geht man damit wohl wesentlich souveräner um.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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