Homeoffice besonders für Mütter geeignet?

vom 06.01.2019, 09:25 Uhr

Was Mütter und Homeoffice angeht, scheiden sich die Geister. Manche sind der Ansicht, dass Mütter im Homeoffice flexibler agieren und besser arbeiten können, da sie so gleichzeitig die Kinder ein wenig im Auge behalten können. Andere wiederum sind der Überzeugung, dass gerade Mütter zu Hause nicht wirklich arbeiten können, da die Kinder ja ein großer Ablenkungsfaktor sein können.

Wie denkt ihr darüber? meint ihr, dass das Homeoffice besonders für Mütter geeignet ist? Oder werden gerade Mütter wegen den Kindern am meisten abgelenkt und sind daher am unproduktivsten? Welche Erfahrungen und Beobachtungen habt ihr in dieser Hinsicht machen dürfen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich glaube jeder kann zu Hause abgelenkt werden, das betrifft ja nicht nur Mütter. Wobei Mütter sich die Zeit sicherlich noch besser einteilen müssen, je nach Alter des Kindes. Wenn man kleine Kinder hat, dann brauchen die einen natürlich noch mehr als größere Kinder, die auch mal für sich spielen können und vor allem verstehen, dass da jemand arbeitet. Letztendlich hängt es auch davon ab, wie man letztendlich arbeiten kann, ob es Abgabefristen gibt und ob man in der Zeit, dem Partner sei Dank, wirklich effektiv arbeiten kann.

Home Office kann sehr gut für Mütter geeignet sein, allerdings müssen die Rahmenbedingungen auch stimmen und wenn das der Fall ist, ist Home Office sicherlich besser, weil man immer da sein kann.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich kann beiden Meinungen in dem Thema durchaus etwas abgewinnen und ich denke, dass man das nur individuell schauen kann, wie die Arbeiten dann ausfallen. Sicher kann es sein, dass die Mütter sich gut auf die Arbeit konzentrieren, weil sie eben daheim bei ihrem Kind oder den Kindern sind. Das kann dann bestimmt helfen, wenn sie nicht ins Büro müssen, weil das einfach auch viel Zeit wegnimmt. Aber sicher gibt es auch die Mütter, die sich leicht ablenken lassen und für die die Heimarbeit dann nicht so geeignet ist.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich weiß ja nicht, ob "Home Office" auch in den Augen der Arbeitgeber, so wie es hier dargestellt wird, eine Tätigkeit ist, bei der man nebenbei noch ein Auge auf die Kinderchen werfen kann und es auch mal nicht "schlimm" ist, wenn man statt der vorgeschriebenen 8 Stunden nur 4 geschafft hat, weil Klein Udo mal wieder alles vollgespien hat und die leidige Erwerbsarbeit hintanstehen musste, weil man die Wohnung geputzt hat.

Man möge mich nicht falsch verstehen: Ich bin sicher, dass es in vielen Fällen bei Home Office für Mamis genau so zugeht. Ich selber würde wahrscheinlich auch parallel Wäsche waschen oder die Spülmaschine ausräumen. Im Büro geht man ja auch mal einen Kaffee holen oder redet ein paar Worte mit den Kollegen. Aber ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass man in der Kinderbetreuung voll da sein und gleichzeitig die gleiche Leistung im Job bringen kann, wie man sie auch im Büro bringen würde.

Von daher finde ich es ehrlich gesagt unfair, wenn man von Mitarbeitern vor Ort für das gleiche Geld Leistung sehen möchte, aber bei Müttern kein Problem damit hat, wenn Home Office für das gleiche Geld eher Hausfrauendrama mit ein bisschen Tippen und Telefonieren drumrum bedeutet. Wenn man nur die Hälfte der Zeit wirklich arbeitet, sollte man auch nur für Teilzeit bezahlt werden, egal ob im Büro oder daheim am Küchentisch.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich weiß gerade nicht ,ob ich lachen oder weinen soll. Wir haben 2019, angeblich haben Frauen und Männer die gleichen Chancen im Beruf. Und hier schreiben munter Frauen, die deutlich jünger sind als ich, darüber, dass die Arbeit im Home Office besonders Mütter geeignet sein soll. :wall: Väter haben also immer noch nicht viel mit den lieben Kleinen zu tun? Das Home Office ist für die nicht geeignet, weil nicht nötig? Sollten die angeblich so emanzipierten Frauen nicht lieber darüber diskutieren, ob dieses Arbeitsmodell für Eltern besonders geeignet ist?

Ansonsten merkt man deutlich, Kinder hat offensichtlich keiner, denn bis auf Gerbera kommt keiner auf die Idee, dass das so nicht klappt. :D Niemand kann ein oder mehrere Kinder betreuen und zusätzlich normal arbeiten. Ansonsten würden Tagesmütter und Erzieherinnen des nur nebenbei machen und im Home Office mehr Geld verdienen, während sie die Kleinen betreuen. :D Denn wenn die Kinder groß genug sind, dass man die Tür vom Heimbüro schließen kann und Störungen nur im Notfall erlaubt, dann kann man sie auch allein lassen und im Büro arbeiten.

Natürlich ist das Arbeiten daheim praktisch. Man bekommt zwischendurch eine Waschmaschine an und kann dem Paketboten öffnen. Ansonsten bleibt aber wenig Luft. Und Kleinkinder beaufsichtigen, das ist garantiert nicht drin. Es erleichtert halt solche Abläufe, wie den Nachwuchs in die Kita zu bringen und statt eine Stunde ins Büro zu fahren, nach zehn Minuten am heimischen Schreibtisch zu sitzen. Das spart Zeit und man bekommt mehr Arbeit in der gleichen Betreuungszeit erledigt. Und ab und zu einen Krankentag beim Kind, den man sonst komplett freimachen müsste, bekommt man auch rum.

Aber mehr geht auch im heimischen Büro nicht, weil Kinder eben einfach ungeteilte Aufmerksamkeit brauchen und ablenken. Man kann den schreienden Knödel nicht im Home Office zwei Stunden tragen und dabei produktiv sein. Das sollte auch den weltfremdesten Geschöpfen klar sein. Eine Mitarbeiterin in der Marketing-Abteilung eines Kunden ist Mutter geworden und alleinziehend. Die arbeitet z. B. immer nur nachts, wenn das Kind schläft. So sieht das tolle Home Office für Eltern ohne Kindergartenplatz aus.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Warum Mütter gegenüber den Väter besonders herausheben? Wenn man diese Frage stellt, sollte sie doch auf Eltern allgemein bezogen sein. Wir leben im 21. Jahrhundert. Natürlich kommt es auf den Beruf, die Arbeitseinstellung und den Platz zu Hause an, ob Heimarbeit geeignet ist oder nicht.

Ich kann aus eigener Erfahrung subjektiv berichten. Ich war froh, dass ich zwei Jahre lang teilweise zu Hause arbeiten konnte, sonst wäre mit den Kindern als Alleinerziehende kein Vollzeitjob möglich gewesen. Meine Wohnung war allerdings so klein, dass der Schreibtisch, den mir mein Arbeitgeber zur Verfügung gestellt hat, ein Viertel des Wohnzimmers eingenommen hat. Nun ja, ich habe ihn dann als zusätzlichen Stauraum für Windeln, Socken, Tischdecken und sonstigen Kram benutzt. Meist habe ich abends gearbeitet, wenn die Kinder im Bett waren. Tagsüber hätte ich mich bei meiner geistigen Arbeitstätigkeit nicht konzentrieren können. Grundsätzlich bin ich dankbar dafür, dass ich das machen konnte, sonst hätte das Geld nicht gereicht. Allerdings hatte natürlich auch der Arbeitgeber was davon, denn er hat weiterhin von meiner Leistung profitiert und im Nachhinein denke ich, sogar mehr, als wenn ich im Büro gearbeitet hätte, denn dort gab es wenigstens ab und zu ein Schwätzchen mit den Kollegen.

Ich bin für eine solche Heimarbeit allerdings zu gewissenhaft und habe nur die reinen Arbeitszeiten aufgeschrieben und beispielsweise nicht das Kaffeeholen oder sonstige kurze Unterbrechungen. Insgesamt habe ich mehr gearbeitet als im Büro. Ich kann mich an eine Weihnachtsnacht erinnern, in der ich durchgearbeitet habe, was im Büro aus Mitarbeiterschutzgründen gar nicht möglich gewesen wäre. Außerdem konnte ich schlechter abschalten, weil ich die Arbeit immer vor mir sah. Ich war heilfroh, als die Kinder so groß waren, dass ich den Heimarbeitsplatz wieder aufheben konnte.

Für manche ist ein Heimarbeitsplatz vielleicht von Vorteil. Das sollte aber nicht davon abhängen, ob Kinder da sind. Denn gleichzeitig arbeiten und auf Kinder aufpassen ist überdurchschnittlicher Stress, auch für die Kinder, und geht je nach Tätigkeit gar nicht. Ein Heimarbeitsplatz ist bestimmt gut, wenn der Arbeitsweg sehr weit ist und wenn ein eigener Bereich zur Verfügung steht, in dem keiner stört. Er sollte keine Ausrede für fehlende Kinderbetreuung sein, dass man ja zu arbeiten könne.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 06.01.2019, 16:58, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Ich habe das von dir beschriebene Szenario - Kinder werden zu Hause betreut und Frau versucht nebenher zu arbeiten - schon öfter mitgemacht. Liegt einfach daran, dass ich teilweise zu Hause arbeiten kann und mir meine Zeit relativ frei einteilen kann, während eine Freundin mit zwei Kindergartenkindern das nicht kann. Der Kindergarten wurde schon mehrmals bestreikt und ich bin dann eingesprungen, damit meine Freundin oder ihr Mann keinen Urlaub nehmen mussten.

Lange Rede kurzer Sinn - nebenher arbeiten funktioniert nicht wirklich. Weder bei mir zu Hause noch bei meiner Freundin zu Hause, wo die Jungs ihre eigenen Kinderzimmer und Spielsachen haben. Ich muss mich auf meine Arbeit konzentrieren können und das klappt halt nicht so wirklich gut wenn man mit einem Ohr immer bei den Kindern ist. Wobei ich aber denke, dass man bei den eigenen Kindern irgendwann etwas entspannter wird.

Für einen Kollegen aus meinem Team ist unser Arbeitszeitmodell wegen der Kinder aber tatsächlich sehr praktisch, weil sie in der Grundschule keine Nachmittagsbetreuung haben, die nahtlos an den Unterricht anschließt und auch keine Kantine. Er fängt Morgens deshalb immer früh an zu arbeiten und hat über Mittag eine längere Pause.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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