Sprechender Papagei - Welche Arten sind zu empfehlen?

vom 15.04.2008, 11:01 Uhr

Mein Vater hat sich vor einen Papagei zu kaufen, jedoch ist er sich bei der Art noch nicht ganz schlüssig. Er möchte gerne einen haben, dem er sprechen beibringen kann, von daher sollte es eine Art sein, die sehr lernfähig ist und auch die Voraussetzung des Sprechens hat. Zudem sollte er auch nicht all zu groß sein, das heißt der Papagei sollte auf keinen Fall größer als 30 cm sein.

Vielleicht könnt ihr mir da einige Papagein-Arten empfehlen!? Würde mich auch freuen, wenn ihr auch darüber berichten könntet, wie ihr eurem Papagei Sprechen beigebracht habt.

» Romina » Beiträge: 81 » Talkpoints: 0,14 »



Zuerst will ich erstmal anmerken, dass es für die Papageienhaltung in Deutschland einige Gesetze gibt. Zu allererst wäre da die Einzelhaltung genannt, die bis auf wenige Ausnahmen bei uns verboten ist, da Papageien in aller Regel sehr soziale Tiere sind. Von daher ist mindestens die Haltung eines Pärchens für die meisten Papageienarten vorgeschrieben.

Die Papageien mit den besten Sprachfähigkeiten sind die Amazonen, die Aras aus Südamerika, australische Kakadus und der Graupapagei, deren Wortschatz bei entsprechendem Training bis zu 200 Wörter umfassen kann.

Auch zu beachten ist, dass es für die meisten Papageienarten vorgeschriebene Mindestgrößen der Käfige gibt (diese reicht bis 8m² !). Da empfiehlt es sich auf jeden Fall sich vorher in der Zoohandlung beraten zu lassen. Am besten sucht man zuvor einen Käfig aus, der noch gut in die Wohnung passt und lässt sich dann über die verschiedenen Arten beraten, die man in diesem Käfig halten kann.

Papageien benötigen idealerweise jeden Tag etwas Freigang, eine dauerhafte Käfighaltung wirkt sich sehr negativ auf die Psyche der Tiere aus und auch die Sprachfähigkeit leidet sehr darunter.

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» PitDesign » Beiträge: 375 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Danke für deine Antwort. :) Von dem Punkt mit der Einzelhaltung wusste ich bisher noch nichts, aber gut das du es erwähnt hast. Werde das heute gleich mal an meinen Vater weiterleiten.

Über einen zu kleinen Käfig oder zu wenig Freigang brauche ich mir weiter keine Gedanken zu machen, da wir soweit schon alles gekauft haben und der Papagei oder auch vielleicht die zwei Papageien einen sehr großen, geräumigen Käfig haben. Und soweit ich informiert bin, wird sich der Papagei die meiste Zeit am Tag eh außerhalb des Käfigs befinden, da es meinem Vater sehr wichtig ist, das der Papagei einen sehr guten Bezug insbesondere zu ihm, als auch zu den anderen Familienmitgliedern hat.

Gibt es den genaue Unterarten die du mir empfehlen könntest? Und das du mir vielleicht auch dazu die Größe des Papagei´s und den Preis nennen könntest? Auch hatte ich bei dem Lesen deines Textes so den Eindruck, dass du ziemlich viel Erfahrung in dem Gebiet hast. Hast du den selber einen zuhause? Würde mich freun, wenn du mir nochmal antworten würdest, Bye

» Romina » Beiträge: 81 » Talkpoints: 0,14 »



Das stimmt schon alles was geschrieben wurde mit den besonderen Voraussetzungen etc, aber bitte nicht in einer Zoohandlung beraten lassen! Denn diese Leute die dort arbeiten, haben meistens weniger Ahnung als man selbst wenn man sich im Internet einmal schlau macht. Der Käfig sollte so groß wie Möglich sein, und ich rate eher zu einer Voliere die im Zimmer steht und der Vogel auch raussehen kann. Das wirkt sich positiv auf die Psyche aus, allerdings sollte es doch relativ Zugsicher stehen, denn auch Vögel können sich erkälten. Diese Minikäfige die in den Filmen gezeigt werden, wo Oma einen Wellensittich einsperren entsprechen nicht den Mindestmaßen die die Tierärztekammer rausgegeben hat. Dazu sollten die Vögel auch Ansprache haben, und öfters aus dem Käfig gelassen werden.

Ich hoffe dein Vater macht sich vorher wirklich schlau, den diese Vögel werden sehr alt und können sogar einen Menschen überleben ! Vor allem sollte er sich der Verantwortung bewusst sein, sich ein Tier bis zu seinem Lebensende zu holen und sich auch direkt Gedanken drum zu machen, was mit dem Tier passiert sollte dein Vater vorzeitig sterben. Ein Papagei bindet sich an seine Herrchen und "vergisst" die auch nicht, deswegen passiert es auch öfters, dass ein älterer Papagei bei neuen Besitzern sehr schnell eingeht wenn er nicht genug Ansprache hat. Dann sollte die ganze Familie das Hobby teilen und auch im Falle des Ablebens deines Vaters sich um das Tier kümmern, und es nicht einfach in ein Tierheim geben oder "wegwerfen". Gleiches gilt auch für den Urlaub, denn so etwas sollten nur erfahrene Leute betreuen und mitnehmen kann man das Tier auch nicht überall.

Mich würde eher mal interessieren wie groß der Käfig ist den ihr gekauft habt, den "sehr groß" ist weitläufig. Der eine nennt einen Käfig mit 50 x 50 cm schon "sehr groß" und ein anderer versteht darunter eine Voliere mit 5 m² Grundfläche. Deswegen wären genaue Daten einmal Interessant von Länge x Breite x Höhe. Danach richtet es sich auch, welche Art geeignet wäre. Da es auch große Größenschwankungen gibt.

In meiner Familie und im Bekanntenkreis gab es einige Graupapageien, die waren zwar von den Federn eher langweilig (halt grau mit roten Schwanz) waren aber super lieb und haben alles nachgeplappert was man ihnen gesagt hat. Allerdings werden diese sehr alt, und da einfach an das was ich oben geschrieben habe denken. Ansonsten gibt es noch die typischen bunten Papageien (Rasse weiß ich gerade leider nicht), die leben auch sehr lange, brauchen aber länger um ihnen das Sprechen beizubringen als bei einem Graupapagei. Der Graupapagei ist im vergleich zu den bunten eher klein. Da sich die Papageien in meinem Bekanntenkreis nicht mit anderen verstanden haben oder ihre Partner sogar getötet haben, waren diese dann alleine. Liegt aber auch mit einem psychischen Knacks zusammen, da sie lange in zu kleinen Käfigen gehalten wurden ohne Freigang.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich selbst habe leider keinen Papagei, mein Nachbar ist aber hobbymäßiger Papageienzüchter, und da ich das als Kind immer ganz spannend fand, hat man halt so einiges mitbekommen :wink:

Er selbst hat im Moment nur noch 4 Aras die er ganzjährig draußen hält in einem riesigen Käfig mit einem sehr interessanten Mechanismus. Am Ausgang ist eine Infrarotschranke und eine Klappe, die es immer nur einem der Papageien ermöglicht nach Draußen zu gehen. Somit ist es gewährleistet, dass der Papagei der grade draußen ist, auch wieder kommt (ganz simpel eigentlich :lol:)

Wenn ich mir persönlich einmal Papageien anschaffen sollte, wir die Wahl wohl auf Graupapageien hinauslaufen. Zum einen ist der Graupapagei einer der wenigen der die gelernten Wörter auch situationsbedingt wiedergeben kann wie z. B. dass er erkennt dass du einen schwarzen Pullover trägst und er dann eben schwarz sagt. Die Intelligenz eines Graupapageis ist annähernd die eines Affen, man kann ihm also schon einiges antrainieren, wenn man sich die Zeit dafür nehmen möchte. Die meisten anderen Papageien können zwar sprechen, dies aber nicht situationsbedingt. Wenn du hallo sagst, sagt er eben auch hallo, das wars dann aber auch schon.

Ich hab auch gerade mal geschaut, wie groß ein Käfig für 2 Graupapageien mindestens sein müsste. In Deutschland sind mindestens 2 x 1 x 2 m (BxTxH) vorgeschrieben, in Österreich sogar 3 x 2 x 2 m (BxTxH). Scharr-, Nage- und Bade- bzw. Duschmöglichkeiten müssen permanent gegeben sein (ist denke ich logisch)

Zu beachten ist allerdings dass ein Graupapagei ein Lebensalter bis zu 60 Jahren (auch in Gefangenschaft!) erreichen kann. Von daher will es wohl überlegt sein sich solche Tiere anzuschaffen, denn in aller Regel werden dich diese Tiere ihr Leben lang begleiten und oftmals auch noch an die Kinder weitergegeben.

Am besten gehst du aber wirklich mal zur örtlichen Zoohandlung oder noch besser zu einem Papageienzüchter in deiner Nähe und lässt dich mal umfassend beraten. Vor allem auch was Fütterung und Hygiene der Tiere angeht.

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» PitDesign » Beiträge: 375 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Leider beraten die Zoofachhändler nicht immer richtig und so verkaufen sie auch Einzelpapageien als angebliche Einzelgänger.

Bitte nie nur EINEN Papagei kaufen. Wenn, dann immer 2. Papageien brauchen einen Artgenossen. Sie können sich mit einem Menschen nicht unterhalten. Selbst, wenn sie "Sprechen" können. Das "Sprechen" ist nichts andres als das nachahmen von Lauten. Sie können nicht begreifen was sie sagen und auch nicht, was der mensch sagt.

Sie brauchen einen Artgenossen um zu schnäbeln, um sich zu kraulen, sich zu füttern, zu schmusen und sich zu unterhalten. Einen Einzelpapageien zu halten ist Tierquälerei und führt meist zu Verhaltensstörungen beim Vogel (Federfressen ist dabei nur ein kleines Beispiel). Also bitte NIE nur einen Papageien halten.

» MiZschie » Beiträge: 23 » Talkpoints: 0,17 »


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