Kulante Onlineshops ausnutzen?

vom 11.09.2017, 13:33 Uhr

Ich habe eine Freundin, die häufig bei einem großen, bekannten Onlineshop bestellt und die Leute regelrecht betrügt. Sie trägt die Sachen einfach und macht dabei natürlich auch das Preisschild ab. Wenn die erste Mahnung kommt, schickt sie alle Sachen wieder zurück und muss natürlich nichts bezahlen. Ich finde es schockierend, wie einfach das funktioniert. Denn Probleme hatte sie mit dieser Methode noch nie.

Ich selber habe mal ein Shirt bei Zalando bestellt, das nach dem Waschen etwas ausgeleiert war, obwohl ich schon nur bei 30 Grad gewaschen hatte. Jedenfalls rief ich an, bekam das ganze Geld ohne Probleme erstattet und konnte das Shirt behalten. Da habe ich mir auch gedacht, dass die Firma sich leicht betrügen lässt, wenn sie sowas nicht mal hinterfragen.

Würdet ihr Onlineshops ausnutzen, wenn ihr wüsstet, dass es so einfach funktioniert? Oder habt ihr es sogar schon mal gemacht? Lohnt es sich überhaupt für die Shops, so kulant zu sein?

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich finde so eine Vorgehensweise nicht korrekt und dies klappt sicher auch nur selten, denn es wird sicher alles protokolliert. Wenn man jedes Mal so ein Pechvogel ist, wird es langsam auffällig und man wird wohl auf die schwarze Liste gesetzt und bekommt wahrscheinlich Kaufverbot. Natürlich hat der Online Handel es schwer, nachzuprüfen, ob es sich bei den Beschwerden um echte Mängel handelt.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ich betrüge nicht. Würde ich auch nicht, wenn es einfach wäre. Ein Betrug wäre niemals eine Versuchung für mich. Ich hatte aber eine Kollegin, die so etwas ähnliches auch schon fertig brachte. Wer weiß, ob es zum ersten Mal geschah. Sie hatte irgendeine Festlichkeit und dafür eine festliche Hose und einen Blazer bestellt. Nach der Feier schickte sie die Sachen einfach zurück. Nun sollte man wissen, dass die Kollegin im Eigenheim lebte, ein gutes Einkommen hatte und ihr Mann ebenfalls.

Wenn sie den Mund aufmachte, drehte sich alles nur um Geld und materielle Werte. Ich hatte mir ihr so gut wie keinen Kontakt. Solche Menschen befinden sich nicht auf meiner Wellenlänge. Klamotten zu bestellen, sie zu tragen um sie dann nach der Mahnung zurückzuschicken, ist nun mal schlicht und einfach Betrug. Eigentlich ein sehr armer und kranker Hase, wer so etwas nötig hat und darauf angewiesen ist.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Das kann sie doch aber bei ein- und demselben Shop eigentlich nur einige Male machen, bevor sie gesperrt wird, oder? Wenn man am Ende eine Retourenquote von nahezu Hundert Prozent hat, selbst bei ordentlichen Rücksendungen, wird man von den meisten großen Shops früher oder später gesperrt. Und dass ihr Tun mittelfristig nicht auffallen wird, glaube ich nicht. Auch die Unsitte sich ständig Mahnungen schicken zu lassen, dürfte eigentlich schnell zur Sperrung führen.

Irgendwie kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass sie das wirklich in so großem Stil betreibt, wie hier angedeutet wurde. Möglicherweise hat sie das ganze etwas aufgebauscht, um cool und gerissen dazustehen. Dass man sowas überhaupt auch noch stolz erzählt, ist jetzt auch nicht gerade eine menschliche Glanzleistung von ihr. Die Kosten, die dabei entstehen, werden in der Preiskalkulation übrigens auf alle Käufer umgelegt, sie schadet also nicht primär dem Unternehmen, sondern der Gesamtheit der ehrlichen Kunden. Aber so etwas wie ein Gewissen scheint sie ja nicht wirklich zu haben. Mir ist das alles total suspekt.

» Verbena » Beiträge: 4789 » Talkpoints: 3,77 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich melde nur Sachen, die wirklich kaputt sind. Bei Zalando hatte sich die Inneneinlage in einem Schuh gelöst. Zuerst hatte man mir einen Rabatt gewährt, wenn ich die Schuhe behalten würde. Dann hat sich aber am selben Tag die andere Sohle gelöst und ich habe die Schuhe retourniert. Auch bei einem stinkenden Anorak war es so und den hätte ich nicht einmal gratis behalten wollen.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Auf die Dauer wird das mit nur einem Konto nicht klappen, da auch hier die Shops immer mehr reagieren. Bei Amazon z.B. kannst du ohne Probleme 3 mal im Jahr etwas zurück schicken, wird es mehr, dann springt das System an und es wird genauer nachgesehen. Läuft es dann immer so weiter und es gibt keinen Grund wie z.B. einen defekt, dann wird das Konto dicht gemacht. Zalando schaut sich das bei regelmäßigen Käufen über einen Zeitraum von 12 Monate an, ist die Quote der Rücksendungen über 70% zu dem, was man behalten hat wird auch da das Konto dicht gemacht. Sprich es geht immer über den Zeitraum oder die Anzahl und irgendwann ist damit Ende.

Will man dann weiter betrügen, dann kommt man um ein neues Konto nicht herum. Manche lassen dabei die gleichen Daten zu wie vorher, prüfen nicht den Namen oder auch die Anschrift, andere Systeme schon. Dann kannst du versuchen an eine Packstation schicken zu lassen aber da braucht es auch den Namen und fängst du an irgendwas anzugeben nur damit du weiter machen kannst, dann steckst du noch tiefer drinnen und kannst neben dem zivilrechtlichen auch noch mit einer strafrechtlichen Verfolgung rechnen. Ist es das einem Wert, dass man immer neue Fummel trägt die man nicht zahlt und dann zurück schickt?

Ich nutze dabei nichts aus, wenn etwas nicht gefällt, nicht ist wie beschrieben, kaputt ist oder ähnliches, dann versuche ich mich zu einigen. Bei der letzten Bestellung eines Fahrrades gab es dort einen Schlag auf die Felge, alles krumm und schief, verbogen und verzogen. Man bot mir mehrere Optionen an, Kaufpreis zum Teil erstatten und selbst reparieren, einen Ersatz mit kostenlosem Rückversand oder Gelderstattung. Dieses ist nachvollziehbar im Konto und damit kein Grund für das System einzugreifen, selbst wenn es mehrmals hintereinander passieren sollte.

Ausnutzen tue ich es damit nicht, aber wenn ich Online bestelle und die Ware mir gefällt und ich sie behalte, dann soll sie bitte auch wie im beschrieben Zustand sein und nicht etwa defekte Aufweisen, aus ganz anderen Materialien bestehen oder auch die Rechnung einfach mal schicken. Angemahnt wurde ich bislang nur, wenn die Rechnung nicht mit dabei war, keine Bankverbindung bekannt, kein SEPA Lastschriftmandat eingereicht werden konnte und auf Nachfrage nichts passiert ist. Aber auch diese Dinge kann ich immer belegen sollte es zur Sperrung meines Accounts wegen diesem Grund kommen, bei nicht reagieren und einfach nichts machen kann ich das nicht.

Zudem die Dame sich auch darauf gefasst machen muss, wenn ihre Konten dicht gemacht werden, die Mahnungen weiter kommen und dann nichts zurück abgewickelt werden kann über den Shop da Konto dicht, auch über kurz oder lang die Dinge in ihrer Schufa stehen werden. Dann hat sie richtig Spaß z.B. eine neue Wohnung zu finden, ein Konto zu eröffnen oder jemals noch eine Kreditkarte oder Kundenkarte zu bekommen. Da sind manche Shops sehr schnell mit dabei mit diesen Eintragungen, von daher sollte man so oder so da regelmäßig nachsehen was sich dort tummelt und sammelt. Sogar jede Kreditanfrage steht dort vermerkt, auch wenn diese nicht ernsthaft gemeint war.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Sorae hat geschrieben:Ausnutzen tue ich es damit nicht, aber wenn ich Online bestelle und die Ware mir gefällt und ich sie behalte, dann soll sie bitte auch wie im beschrieben Zustand sein und nicht etwa defekte Aufweisen, aus ganz anderen Materialien bestehen

Ich schicke auch nur in Ausnahmefällen die Ware zurück. Ich hatte erst kürzlich den Fall, wo ich eine Wintermütze bestellt hatte und sogar Maßangaben vorhanden gewesen sind mit dazu gehörigen Größenangaben. Ich habe eine Nummer größer bestellt als meine Größe und trotzdem war die Mütze viel zu klein. Dass die Mütze derartig kleiner ausfällt, wurde nicht angegeben, also wurde sie auch zurück geschickt.

Ansonsten schicke ich Waren zurück, wenn die Qualität nicht ist wie versprochen oder die Angaben des Händlers falsch sind. Das kann auf die Maße bezogen sein, auf die Größe oder aber auf das Material. Ich hatte mal ein Kleidungsstück bestellt, das aus reiner Baumwolle bestehen sollte, aber als ich das Paket öffnete, stellte ich fest, dass das reine Kunstfaser war. Wegen so etwas reklamiere ich auch, das sehe ich nicht ein. Ich prüfe Angebote und Produkte sehr genau bevor ich bestelle und wenn auch nur etwas abweicht, dann wird es zurück geschickt. Das hat nichts mit Ausnutzen zu tun, was ich tue.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich habe es auch schon gehört, dass manche Onlineshops eher kulant sind, was solche Fälle angeht, dass etwas kaputt ist. Dass man dann die Sachen nicht zurück senden muss und trotzdem das Geld zurück erhält, das finde ich schon sehr kulant und dabei habe ich mir auch schon mal gedacht, dass das für Betrüger unter Umständen auch leicht ist. Trotzdem finde ich es ein Unding, dann zu betrügen und die Kulanz auszunutzen.

Und das, was deine Freundin da macht, das finde ich auch schlimm und auf eine solche Idee wäre ich noch nicht einmal gekommen. Ich kann auch nur hoffen, dass sie damit nicht immer durchkommt, weil das einfach nicht fair ist. Aber ich habe es auch schon gehört, dass Onlineshops solche Konten dann sperren, bei denen es oft zu Retouren kommt. Das finde ich gerade in solchen Fällen auch genau richtig.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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