Umzug in Region wegen dortiger Mentalität ablehnen?

vom 11.12.2018, 23:29 Uhr

Ich wohne in Sachsen und ich finde nicht, dass hier alle nur Nazis sind. Ich habe auch eine zeit lang in Dresden gelebt und selbst da bekam ich von Pegida nur über die Nachrichten etwas mit, denn ich habe im Außenbezirk gewohnt und was nun an einigen wenigen Tagen im Jahr an einer bestimmten Stelle der Innenstadt passiert, läuft da auch an einem vorbei, wenn man nicht explizit danach sucht. Es ist ja eine sehr große Stadt und Pegida hat seine Veranstaltungen ja, ich weiß nicht exakt wo, aber an einem kleinen innenstädtischen Bereich durchgeführt, das merkt man in den anderen Stadtvierteln gar nicht. Außerdem leben auch sehr viele Ausländer gerade in Dresden Neustadt.

Eigentlich komme ich aber aus einer ländlichen Region und bin auch wieder aufs Land gezogen. Ich mag einfach keine Großstädte und ich finde, dass die Dresdner auch etwas barsch sind; da wird beispielsweise gleich gehupt, wenn man an der grünen Ampel nicht sofort einen Raketenstart hinlegt und es ist mir einfach zu wuselig und zu viel in der Stadt. Die Leute sind da so hektisch, das mag ich einfach nicht. Und was mir an Dresden auch nicht gefällt - es ist eine richtige Studentenstadt. So lange man selbst Student ist, ist es ja ok, aber wenn man dann "erwachsen" ist, dann nervt es, dass da alles auf Radfahrer ausgerichtet ist und man als Autofahrer häufig das Nachsehen hat und keine Parkplätze findet. In Dresden Neustadt kann man es komplett vergessen, irgendwo parken zu können und der Stadtteil besteht eigentlich nur aus irgendwelchen Kneipen und Studentencafés. Zudem sieht der Stadtteil ziemlich heruntergekommen aus, mich gruselt es immer, wenn ich dort hin muss.

Mit den ländlichen Regionen in Sachsen bin ich vollkommen zufrieden. Es ist schön ruhig, keiner nervt, man kann friedlich vor sich hinleben. Wobei ich eher von den Regionen südlich Dresdens spreche. Nordsachsen ist auch irgendwie nicht so schön. Die Lausitz und diese strukturschwachen Regionen da oben - die Leute sind da alle irgendwie schlecht drauf und schnell genervt, nörgeln viel. Dort habe ich mal gearbeitet und ich fand die Mentalität schrecklich. Viele waren mit sich unzufrieden und haben das dann auf andere übertragen.

Mir gefällt aber auch das Thüringer Land. Da kommt meine Oma her und in Thüringen ist es meiner Ansicht nach oft so idyllisch und die Leute sind irgendwie entspannt, so als wäre denen all das, was andere hektisch durch den Tag rennen lässt, nicht so wichtig. Das fand ich super und ich mag diese gelassene Art, dieses "was heute nicht wird..:" sehr gern.

Über die westdeutschen Bundesländer kann ich nicht viel sagen. Ich war da nur wenige Male besuchsweise. Meine Tante wohnt in der Nähe von Frankfurt am Main und ich war ein paar Mal dort. Mir gefiel es da nicht so sehr. Mir kamen die Leute alle so aufgetakelt vor, als müsste man früh, bevor man das Haus verlässt, sich erstmal ausgiebig zurechtmachen. Für mich ist das schon ordentlich angezogen, wenn ich eine saubere Jeans trage, aber dort liefen wirklich sehr viele (aus meiner Sicht) übertrieben aufgehübscht herum. Zudem ist die Region sehr Wein-fixiert. Mein Onkel mag das, der trinkt gerne mal einen. Aber wenn man da keinen Wein mag, ist man richtig Außenseiter.

In Dortmund war ich auch mal - schrecklich. Ich musste durch die ganze Stadt fahren, die sah dermaßen heruntergekommen aus. Die Leute, die da an mir vorbei liefen, machen auch keinen glücklichen Eindruck. Das sah wirklich teilweise aus wie kurz vorm Abriss und verdreckt. Da wöllte ich niemals Leben. Die Menschen strahlen so eine unangenehme Härte aus. Ich hatte richtig Angst, dass mich jemand überfällt, wenn ich aus dem Auto aussteige.

In Ostwestfalen war ich noch nie, aber ich kenne mehrere zugezogene Ostwestfalen. Die mag ich nicht. ;) Die sind alle drei so aufbrausend und wenn sie etwas kritisieren, dann machen sie das nicht sanft und einfühlsam, sondern da wird verbal draufgehauen. Gelobt wird man aber nicht, wenn man was gut gemacht hat, sondern es wird nur kritisiert und genörgelt und das total ruppig und unangenehm. Wenn dort alle so sind, dann gute Nacht.

Ich kann mir aber generell nicht vorstellen, in den westdeutschen Bundesländern zu leben. Richtig begründen kann ich das auch nicht, aber ich bin lieber auf dem sächsischen Land, ich mag keine großen Städte und ich denke, ich habe auch eher so eine Ossi-Mentalität, dass ich mich "drüben" nicht wohlfühlen würde.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 14.12.2018, 15:21, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Menschen verhalten und leben überall auf der Welt anders und ich finde es nur logisch, dass man sich dort aufhält, wo man sich eben auch wohlfühlt. Beispielsweise habe ich keine Lust in eine sehr religiöse und konservative Gegend zu ziehen und mich dementsprechend auch anpassen, wenn ich das nicht muss. Und bestimmte Regionen sind eben religiöser und konservativer als andere, das kann man nicht bestreiten.

Meiner Meinung nach hat das auch nichts mit Vorurteilen zu tun, wenn man eben einen bestimmten Menschenschlag, der aus bestimmten Gegenden, Regionen oder auch Ländern kommt, nicht zurecht kommt und mit diesen auch nicht zusammenleben möchte. Lebensqualität bedeutet auch, dass man sich nicht mit Menschen herumärgern muss, die einem gegen den Strich gehen.

Dabei sollte man aber auch den Mensch als Individuum respektieren und logischerweise nicht alle Menschen über einen Kamm scheren und diese grundlos meiden, hassen oder negative Stimmung gegen Unschuldige machen.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9223 » Talkpoints: 23,42 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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