Schlechte Angewohnheit der Eltern bei Älterwerden übernehmen

vom 29.11.2018, 12:27 Uhr

Meine Mutter ist früher oft abends vor dem Fernseher eingeschlafen. Wir Kinder haben sie dann immer geschimpft, dass sie doch lieber ins Bett gehen solle. Ich verstand nie, dass man lieber vor dem Fernseher schläft als sich gemütlich ins Bett zu legen. Leider stelle ich fest, dass sich bei mir diese Angewohnheit auch verfestigt, obwohl es natürlich rational gesehen vernünftiger ist, sich bei offensichtlicher Müdigkeit ins Bett zu legen. Stellen sich bei euch auch Angewohnheiten ein, die ihr bei euren Eltern kritisiert habt? Welche sind das?

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich habe so einiges an meinen Eltern zu kritisieren, was ich einfach nicht schön finde. Jedoch kann ich nicht sagen, dass ich nur weil ich älter werde meinen Eltern auch ähnlicher werde in deren Verhalten. Ich versuche eigentlich ganz gezielt manche Dinge nicht so zu machen wie sie und das klappt auch super, damit führe ich dann auch das Leben so wie ich möchte.

Wobei ich solche Sachen wie vor dem Fernseher einschlafen nicht als so schlimm empfinde, es ist eben unbequem, es gibt da durchaus blödere Angewohnheiten, die man sich angewöhnen oder abschauen kann.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Warum muss alles schlecht sein, was die Eltern früher gemacht haben? Nur, weil man das früher vielleicht nicht verstanden hat und daher kritisiert hat, ist es doch nicht per se schlecht. Mein Vater steht immer um 6 Uhr auf, egal ob er Urlaub hat, ob Wochenende ist oder ob er arbeiten muss. Das war schon immer so und es spielte auch gar keine Rolle, wann er ins Bett gegangen ist. Er ist auch um 6 aufgestanden, wenn er um 4 Uhr ins Bett gegangen ist.

Das habe ich als Kind bzw. Teenager immer kritisiert, weil ich das nie verstanden habe. Jetzt verstehe ich es aber. Ich muss beruflich bedingt um 5 Uhr aufstehen, weil ich Bahnpendlerin bin und das eben umständlicher ist als mit dem Auto direkt zur Arbeit zu fahren. Ich stehe bevorzugt auch immer um 5 Uhr auf, um meinen Rhythmus beizubehalten.

Ich habe festgestellt, wenn ich am Wochenende länger schlafe, dann kommt der ganze Rhythmus durcheinander, ich bekomme dann von Sonntag auf Montag massive Schlafprobleme und wenn ich dann zeitig aufstehen muss, bin ich nicht leistungsfähig, weil mir mein Schlafpensum von 8 Stunden fehlt. Was ist also falsch daran, seinen regelmäßigen Rhythmus zu haben, wenn man feststellt, dass man so leistungsfähiger und aktiver ist als sonst?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Grundsätzlich sind ja die Kinder die Spiegel der Eltern. Bis zu einem gewissen Grad ist es ganz normal das wir uns wie unsere Eltern verhalten, egal in welchem Alter, schließlich haben wir das ja zu Hause so „gelernt“. Schlechte Angewohnheiten, oder eben die die uns an unseren Eltern immer genervt haben, versuchen wir natürlich mit allen Mitteln nicht zu übernehmen. Oftmals klappt das eben ganz gut, manchmal eben nicht.

Ich denke das es oftmals einfach am Alter liegt (so schlimm wie es klingt). Als Kind oder Teenager kann man viele Sachen einfach oft nicht verstehen. Zum Beispiel wenn die Mama sagt man soll eine Jacke anziehen wenn man nach draußen geht obwohl man gerade so gar keine Lust hat eine Jacke anzuziehen und sowieso überhaupt nicht friert. Wenn man dann selbst Kinder hat hört man sich den Satz plötzlich selber sagen.

Und so ist es auch mit deinem Beispiel. Während man früher nur den Kopf geschüttelt hat wenn die Eltern mal wieder vor dem Fernseher eingeschlafen sind, finden wir die Couch heutzutage eben auch so dermaßen bequem das wir das gleiche wie Sie früher tun. Ich denke dass das ganz normal ist und es noch oft Momente geben wird in denen wir merken wie ähnlich wir unseren Eltern werden oder geworden sind.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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