Riskant Sicherheit auf Weihnachtsmärkte zurückzuschrauben?

vom 23.11.2018, 13:06 Uhr

Ich habe eben gelesen, dass Maschinenpistolen und Betonpfeiler in vielen Städten der Vergangenheit angehören, weil ja schon lange nichts mehr passiert ist. So werden auch die Sicherheitskräfte und die Polizeipräsenz auf den Weihnachtsmärkten teilweise zurückgeschraubt. Auch hier in der Kreisstadt haben sie keine Betonpfeiler mehr und haben auch angekündigt, dass die Polizei auch nicht mehr so viel vertreten ist.

Findet ihr es riskant, wenn die Sicherheitsvorkehrungen auf den Weihnachtsmärkten zurückgeschraubt wird oder denkt ihr, dass schon nichts passieren wird? Geht ihr ohne diese Sicherheitsvorkehrungen mit einem mulmigeren Gefühl auf den Weihnachtsmarkt?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Welche Sicherheit denn? Die ach so sicher wirkenden Betonklötze schiebt ein Lkw einfach weg. Die Dinger werden zum zusätzlichen Geschoss. Und was nützen Polizisten mit Maschinenpistolen? Sollen die bei Bedarf durch die Menge feuern? Es mag ja sein, dass sich viele sicherer fühlen. Sicherer sind sie deshalb aber nicht. Ein vernünftiges Sicherheitskonzept für Innenstädte ist viel wichtiger als teure Maßnahmen, die nur die gefühlte Sicherheit erhöhen.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Zurückgeschraubt wird eigentlich überhaupt nichts. Es werden nur einige Maßnahmen der letzten Jahren wieder zurück genommen. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass man langsam merkt, dass viele Maßnahmen im Ernstfall überhaupt nichts bringen würden.

Das ganze soll nun wohl wieder etwas normaler und ohne Sicherheitshysterie ablaufen und das ist doch gut. Mag ja sein, dass du dich sicherer fühlst wenn auf einem Weihnachtsmarkt an jeder Ecke ein schwer bewaffneter Polizist steht, aber ich finde das verunsichernd und so ziemlich das Gegenteil von Weihnachtsstimmung.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Natürlich soll man Weihnachtsmärkte nicht wegen Terroristen meiden. Dann hätten sie gewonnen. Allerdings ist bei einer steigenden Zahl von Gefährdern wohl kaum mit Besserung zu rechnen. Die nisten sich hier nur ein und sehen sich nach besseren Zeilen um, mit denen sie noch mehr Menschen treffen können. Hier bräuchten wir eine härtere Gangart. Insgesamt halte ich deshalb den Abbau von Maßnahmen für eine Einladung an Terroristen.

Maschinenpistolen können auch auf Einzelfeuer umgestellt werden. Allerdings ist es schwer, jemanden so bei Bewegung zu erwischen. Da ist Dauerfeuer effektiver. Außerdem ist so ein Platz sehr schnell menschenleer, wenn es knallt und dass Schussfeld ist frei. Polizisten haben hier auch klare Anweisung, im Zweifelsfall nicht zu schießen.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Juri, von was für einem Weihnachtsmarkt redest du? 20 Buden in der Kleinstadt? Hier ist die gesamte Fußgängerzone und jeder Nebenplatz Weihnachtsmarkt. Genau wie in den Nachbarstädten. Da kann man in überfüllte Läden und mehrstöckige Einkaufscenter flüchten. Und bis die Fahrgeschäfte und die Eisbahn leer sind, dauert es noch länger. Meinst du ernsthaft, dass ein halbwegs unverletzter Täter da Minuten wartet, bis endlich geschossen werden kann? :lol:

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich gehe generell nicht auf die großen Weihnachtsmärkte, weil das Angebot für mich dort nicht attraktiv ist und weil ich keine Lust habe, beinahe totgetreten zu werden. Die Sicherheitsmaßnahmen, die dort getroffen werden (oder wurden) sind in meinen Augen sowieso vor allem symbolische Gesten und mehr oder weniger hilflose Versuche, den Besuchern einerseits ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln, ihnen aber andererseits nicht ihre Weihnachts-, also Shoppinglaune durch allzu viele Bewaffnete zu verderben.

In meinen Augen ist es prinzipiell immer gefährlich, sich an Orten aufzuhalten, wo sich Tausende von Menschen bewegen, und zwar nicht erst seit den bösen Flüchtlingen von 2015, sondern quasi schon seit Jahrzehnten. Attentate und Anschläge sind beileibe keine Erfindung der Moslems oder des 21. Jahrhunderts. Aber wenn es danach ginge, dürfte ich auch nicht mehr Zug fahren oder in ein großes Konzert gehen, weil es da im Fall eines Anschlags auch Dutzende bis Hunderte Tote geben würde, und da würden mir Maschinengewehre und Poller auch nicht mehr viel helfen.

Generell halte ich es zudem für reichlich naiv zu glauben, dass eine Menschenmenge etwa auf einem Weihnachtsmarkt nicht in Panik gerät und sich gegenseitig niedertrampelt, wenn Schüsse fallen, da die allermeisten Leute verständlicherweise keine Ahnung haben, ob man relativ sicher in eine Menschenmenge feuern kann oder nicht und eher von "oder nicht" ausgehen. Die Bilder möchte auch niemand sehen, wenn vielleicht ein Anschlag auf diese Art verhindert wurde, aber dafür Dutzende Leute totgetrampelt auf dem Boden liegen.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Für mich ist Sicherheit in diesem Kontext nur eine Illusion. Man tut zwar viel und sagt viel, damit das Volk ruhig ist, aber in Wirklichkeit ist es gar nicht sicherer. Daher finde ich es auch nicht so schlimm, wenn Maßnahmen wieder zurück geschraubt werden, die genau genommen sowieso nichts gebracht haben und kein Garant für Sicherheit sind.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Überall, wo Menschen absehbar und planbar zusammen sind in größeren Gruppen, steigt das Risiko für Anschläge. Mit ist da auch oft mulmig dabei. Aber ich versuche mir zu sagen, dass es ohnehin keine Sicherheit im Leben gibt - nur Vertrauen in das Leben und in Gottes Begleitung durch alles hindurch. Das hilft mir dann, ruhiger zu bleiben.

» Kirchenbotschafter » Beiträge: 91 » Talkpoints: 21,81 »


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