Wie kommt Verbraucherzentrale zur Bewertung von Produkten?

vom 15.10.2018, 20:36 Uhr

So einige haben wohl von der Warnung der Verbraucherzentrale NRW gehört, die vor den Produkten aus der Sendung "die Höhle der Löwen" warnen. Heute kam dann eine Entschärfen dieser Warnung. Erstaunt war ich dann aber vor allem darüber, wie die Verbraucherzentrale zu ihrer ursprünglichen Bewertung überhaupt kam.

Selbst getestet hat die Verbaucherzentrale nämlich kein einziges Produkt. Die Sachen wurden auch nicht von irgendwelchen unabhängigen Instituten oder von Experten begutachtet. Tatsächlich hat die Verbaucherzentrale ihre veröffentlichte Warnung einzig und allein auf die Bewertungen und Rezensionen gestützt, die bei Amazon veröffentlicht wurden!

Ich bin ehrlich gesagt nicht nur ein bisschen schockiert. Meiner Meinung nach ist dieses Vorgehen absolut unprofessionell. Von einer Verbraucherzentrale erwarte ich etwas mehr als nur die Zusammenfassung mehrerer Amazon-Rezensionen! Die kann ich selbst lesen und muss auch jedes Mal selbst entscheiden, ob die Bewertung seriös ist oder nicht. Amazon vermischt auch gerne mal die Rezensionen von verschiedenen Produkten oder in einer Bewertung wird nur ein Stern gegeben, obwohl im Text das Produkt in den höchsten Tönen gelobt wird.

Ich frage mich nun, wie die Verbraucherzentralen überhaupt zu ihrer Bewertung von Produkten oder Dienstleistungen kommen. Werden da nur irgendwelche subjektiven Ansichten von Bewertungsplattformen abgeschrieben? Oder führen die Verbraucherzentralen normalerweise selbst objektive Tests durch und es handelte sich in diesem Fall nur um eine Ausnahme? Wie kann ich unterscheiden, ob die Warnung tatsächlich begründet ist oder nicht, wenn die Verbraucherzentrale nicht veröffentlicht, wie sie zu ihrer Bewertung gekommen ist?

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Also sich einzig und allein auf existierende Nutzerbewertungen zu verlassen ist echt schlecht für eine Verbraucherzentrale. Ich hatte beruflich nur einmal mit Stiftung Warentest zu tun und da hatten diese uns mitgeteilt, dass sie unser Produkt im nächsten Monat testen werden. Dazu haben sie aber keines angefordert. Das haben sie sich dann einfach selbst gekauft. Es war keine teure Angelegenheit. Aber so macht das Ganze eben auch Sinn. Wir hätten uns ja auch weigern können etwas zu schicken, wobei das sicher kein gutes Bild auf das Produkt geworfen hätte.

» RyderC » Beiträge: 267 » Talkpoints: 7,57 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Nun wäre es vor allem interessant zu wissen warum die Verbraucherzentrale vor dem Produkt aus deinem Beispiel gewarnt hat. Es kann sich durchaus um eine allgemeine Warnung gehandelt haben. Zum Beispiel wegen gefährlichen Inhaltsstoffen oder welchen die zwar erlaubt sind aber eben bei langem Konsum zu Schäden führen können. Bei solch allgemeinen „Gefahren“ kann man durchaus eine Warnung aussprechen ohne das Produkt vorher getestet zu haben. Nehmen wir als Beispiel einfach Tabakwaren. Man darf durchaus vor beispielsweise Zigaretten warnen ohne jede einzelne Marke getestet zu haben.

Aber da ich nicht weiß um welches Produkt es sich handelt, und ich mich auch nicht groß einlesen will, ist das nur eine reine Mutmaßung. Grundsätzlich vertrete ich nämlich auch die Meinung das ein Produkt erst getestet werden muss bevor man eine Meinung dazu äußern oder gar eine Warnung raus geben kann. Bei Stiftung Warentest werden die Produkte wenigstens wirklich eingehend getestet bevor eine Wertung abgegeben wird.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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