Ältere Angehörige von Postboten besuchen lassen?

vom 16.04.2018, 06:22 Uhr

Ich habe von einem Pilotprojekt in Bremen gelesen. Dort besuchen Postboten gegen eine Gebühr regelmäßig Senioren, die alleine zu Hause leben und deren Angehörige sich Sorgen machen, ob alles in Ordnung ist. So würde der Postbote auch dann vorbei kommen, wenn keine Post an den Senioren adressiert ist, er würde sich erkundigen, ein Schwätzchen halten und dann eine SMS an die Angehörigen schicken, dass alles in Ordnung ist. Das Pilotprojekt läuft noch bis Ende 2019 und dann will man es eventuell ausweiten. In Frankreich soll das wohl schon üblich sein.

Sicherlich ist das eine interessante Möglichkeit, gerade wenn man zu weit weg wohnt, um die Angehörigen ständig selbst besuchen zu fahren. Ein Bekannter von mir ist zum Beispiel mit der Familie aus beruflichen Gründen von der Nordsee in den Süden gezogen und die Großeltern sind im Norden ins Pflegeheim gekommen, weil man sie nicht aus der gewohnten Umgebung reißen wollte. Da ist ein Besuch auch nicht immer möglich, nicht bei der Distanz.

Aber wird das nicht für den Postboten noch mehr Stress bedeuten? Die sind doch so schon unter Zeitdruck wegen den Lieferungen. Wie seht ihr das? Haltet ihr es für sinnvoll, wenn man seine Angehörigen von Postboten besuchen lässt? Würdet ihr den Service nutzen? Was wird sich dadurch für die Postboten verändern?

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich finde es schon irgendwie komisch, wenn man einen Wildfremden damit beauftragt die eigenen Verwandten zu besuchen. Selbst wenn man weiter weg wohnt kann man doch anrufen oder selber nachfragen. Es gibt doch viele Möglichkeiten. Selbst wenn man nur ein Mal im Monat vorbeikommt und sonst anruft ist das doch in Ordnung und besser als bei einer fremden Person.

Vor allem würde ich mir auch komisch vorkommen, wenn man jemanden Geld gibt nur um nach mir zu sehen. Da kann man doch eher jemanden damit beauftragen kleinere Tätigkeiten für die Person zu übernehmen, beispielsweise den Einkauf oder ähnliches und dafür kann man sich dann noch ein bisschen unterhalten und die Person hat dann immer denselben Menschen der dann kommt und hilft.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ihr habt ja witzige Ideen. :lol: Meine Güte, da klingelt der Postbote, fragt ob alles ok ist, bringt auf Wunsch Geld vom Postbankkonto mit, vermittelt Dienstleistungen wie Einkaufshilfen oder Putzhilfen und informiert über weitere Hilfsangebote. Der sitzt nicht bei Oma auf dem Sofa und trinkt Kaffee. Das ist eine bessere Lebendkontrolle und mehr nicht.

Das sollte dir eigentlich klar sein, Täubchen. Und du solltest nicht die Post mit DHL verwechseln. Die Post befördert viel weniger Briefe als früher. Die brauchen Geld und neue Geschäftszweige. Was daran nun komisch sein soll, kann ich nicht nachvollziehen. Der Hausnotruf ist auch nicht persönlicher.

» cooper75 » Beiträge: 13325 » Talkpoints: 497,57 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich sehe das so wie Ramones. Man kann ja als Angehöriger selbst bei den Verwandten anrufen, ihnen SMS schreiben und sich nach ihnen erkundigen, egal wie beschäftigt man ist. Auch wenn man beruflich stark eingebunden ist und am anderen Ende Deutschlands wohnt, sollte man die Zeit haben, um sich wenigstens ab und zu mit einem kurzen Anruf zu erkundigen.

Ansonsten gibt es doch noch bessere Möglichkeiten, wie man sich auch aus der Ferne um Verwandte kümmern kann. Man kann ja irgendwelche Haushaltshilfen engagieren oder auch irgendwelche Nachbarn oder dergleichen damit beauftragen. Das wäre mir lieber, als wenn irgendwelche fremden Postboten diese Arbeit übernehmen würden.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich halte davon auch nicht viel und denke, dass man sich auch selbst bei seinen Angehörigen nach deren Befinden erkundigen kann. Ein kurzer Anruf sollte schon drin sind. Ich hätte doch Bedenken, wenn jemand Fremdes mal eben nach meiner Oma schaut. Ich denke auch, dass es sich um nichts weiter als eine Dienstleistung handelt und da keine besondere Anteilnahme oder Mitgefühl eine Rolle spielt. Immerhin würde die Post dafür Geld bekommen.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^
cron