Schmerzen bei Tieren in Deutschland unwichtig?

vom 24.08.2015, 16:45 Uhr

Ich habe schon länger den Eindruck, dass es Deutschland eigentlich relativ egal ist, wie Nutztiere hier behandelt werden und ob Tiere generell Schmerzen empfunden werden oder nicht. Wenn das eigene Haustier Schmerzen hat muss natürlich sofort gehandelt werden, ist es aber das Rind oder das Schwein das auf den Mittagstisch soll, dann darf das auch schon mal lebend aufgeschlitzt oder ins kochende Wasser geworfen werden, macht doch nichts. Zumindest reagieren die Menschen auf solche Skandale kaum.

Anders die Schweiz. Dort ist die Würde eines jeden Tieres bereits in der Verfassung deutlich besser verankert, als bei uns in Deutschland und man macht sich Gedanken. So gibt es beispielsweise eine Ethikkommission die das schmerzempfinden von Fischen untersuchen soll und herausgefunden hat, dass Fische auf jeden Fall schmerzempfindlich sind. Nun sollen auch neue Gesetze erlassen werden, die darauf eingehen. Habt ihr auch den Eindruck, dass es Deutschland ziemlich egal ist, wie es Tieren geht? Zumindest wird bei uns im Vergleich zu anderen Ländern deutlich weniger getan.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Na ja, ich würde mal sagen, dass es auch immer noch schlimmer geht. Wie die Tiere mitunter gehalten werden, das ist wirklich nicht normal, aber theoretisch müsste jeder auch mal bei sich selbst und seinem Konsumverhalten anfangen zu schauen, denn auf eine hohe Nachfrage folgt natürlich auch, dass eben mehr Fleisch etc. da sein muss. Das rechtfertigt das natürlich nicht, aber wenn die Menschen überfordert sind, neigen sie leider auch zu ziemlich dummen Sachen.

» Tilo.Alt » Beiträge: 28 » Talkpoints: 6,23 »


Mir erschließt sich nicht, was das primär mit Deutschland zu tun haben soll. So gesehen macht sich doch automatisch Unmenschlichkeit und Egoismus breit, wenn es auf Massenproduktion hinausläuft und man nur noch den Profit im Kopf hat. Das ist in anderen Ländern auch nicht anders. Daher verstehe ich nicht, warum du immer auf "den Deutschen" herum hackst. Das ist für mich nicht gerade ein Zeichen von differenziertem Denken, kritischem Hinterfragen und Intelligenz.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ach, ist woanders das Gras wieder grüner? Ein Mastrind hat in der Schweiz genauso nur 3 Quadratmeter Platz wie hier, steht ohne Streu auf Spalten und sieht keine Weide. Ob es das besser findet, weil die Verfassung anders formuliert ist?

Die Legehennen werden dort auch nach 15 bis 18 Monaten ersetzt und so viel Platz mehr haben die auch nicht, die vorgeschriebenen Sitzstangen sind schmaler. Ich finde es ziemlich lächerlich, wenn man immer wieder auf Deutschland rumhackt, ohne die Zustände hier und woanders auch nur zu kennen. Massentierhaltung ist nirgendwo ein schönes Geschäft, definitiv besser sind die Werbefritzen in der Schweiz.

» cooper75 » Beiträge: 13325 » Talkpoints: 497,57 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Es ist ja nicht so, als wäre das nur in Deutschland so. In anderen Ländern sieht es für die Tiere ebenso erfreulich aus und wenn man einen Blick weit nach Asien richten würde, sind wir teilweise sogar noch von der Art und Weise nicht mal im Ansatz an dem brutalen asozialen Verhalten gegenüber Tiere dran, wie die Chinesen teilweise mit Hunden lebendig im Kochtopf usw. umgehen.

Doch nur weil es anderswo schlimmer zu geht, sind wir hier nicht besser. Glasklar! Es ist nicht direkt das „es ist mir egal“, was mit den Tieren passiert, sondern ist es für viele aber auch eine Art von „ich kann daran nichts ändern“ Haltung oder daran bin ich nicht Schuld. Wir sind auch nicht direkt dafür komplett verantwortlich, wie Menschen die Tiere behandeln und auf welch engem Raum die gesperrt werden. Die Politik könnte da ebenso mal richtig eingreifen und Reglemente entsprechend durchsetzen. Verlogene Veterinärämter müssen ebenfalls zur Rechenschaft gezogen werden, die so viele Leute mit starken Missständen durchwinken.

Ich esse auch mal gerne Fleisch oder ein Spiegelei. Keine Frage. Ich möchte auch keineswegs, dass man den Tieren so leid zu fügt, wie es viele tun. Gleichermaßen wäre ich auch dafür, dass Fleisch teurer wird, das die Massentierhaltung generell verboten wird, dass es starke Richtlinien gibt, die auch geprüft werden usw. Auch wenn das bedeuten würde, dass in Zukunft 500 Gramm Steaks als Beispiel 8 Euro kosten, statt wie beim Discounter 4 Euro oder so.

Die Menschen wollen aber auch nicht auf alles verzichten, nur weil es vereinzelnd Höfe gibt, die Tiere nicht fair behandeln, sie rein wirtschaftlich als Einnahmequelle ohne Herz sehen. Das muss sich einfach ändern. Ich dachte früher immer, dass einem Bauern seine Tiere so wichtig sind, aber bei vielen ist das nur rein wirtschaftlich und eine Bindung führen sie dazu nicht, weil es Ausbeutung ist.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


So kommt es mir auch vor und nachdem ich ein wahnsinniges brutales Video gesehen habe, wie manche Tiere in Massentierhaltungen und Schlachthöfen behandelt werden, da ist die Tradition des Schächtens, wie sie im Islamglauben gehandhabt wird, nichts dagegen.

Ich bin einfach gegen die Tierquälerei und finde ebenfalls, dass es bei uns auch eine Komission geben sollte, die das etwas mehr im Auge hat. Denn es herrschen überall zahlreiche Missstände in den Tierhaltungen. Abgesehen davon geht mir das Fleisch fast überhaupt nicht ab. Man kann genau so gut ohne Fleisch leben.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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