Gut, wenn Partner Geschwister hat, wenn man Einzelkind ist?

vom 26.01.2016, 15:26 Uhr

Ich selbst bin ein Einzelkind, wobei ich mir schon immer Geschwister gewünscht hatte. Meine Familie ist an sich auch sehr klein, da ich nur wenige Verwandte habe, zu denen der Kontakt auch kaum gegeben ist. Von daher finde ich es umso besser, dass mein Freund zwei Brüder hat, mit denen er viel Kontakt hat und mit denen ich mich auch gut verstehe.

Der eine Bruder meines Freundes hat auch eine Freundin, so dass man da auch etwas gemeinsam machen kann, was ich super finde. Allerdings wäre ich natürlich trotzdem mit meinem Freund zusammen gekommen, wenn er nun keine Geschwister hätte. Schade würde ich es schon finden, aber das wäre für mich nun kein Grund gewesen, nicht mit meinem Freund zusammen zu kommen.

Genau das war jedoch schon einmal ein Grund für meine Bekannte, die ebenfalls Einzelkind ist. Sie meinte direkt, dass sie am liebsten in eine Großfamilie einheiraten möchte, in der immer viel los ist. Sie will auch selbst viele Kinder haben, wobei für sie nun auch kein Freund in Frage kommt, der selbst keine Geschwister hat. Findet ihr es gut, dass euer Partner Geschwister hat, wenn ihr selbst Einzelkind seid? Würdet ihr vielleicht einen Partner ablehnen, der keine Geschwister hat?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich selbst bin auch Einzelkind und mein Freund hat zwei Brüder. Allerdings bin ich gerne Einzelkind, ich wollte nie Geschwister haben und bin sehr froh darüber, dass ich auch keine habe. Mit den Brüdern meines Freundes habe ich gar nicht so viel zu tun. Ich kann mit denen gar nicht so viel anfangen. Die sind beide deutlich aufgeweckter als er. Mein Freund ist total ruhig und zurückhaltend und die Brüder sind eher so Party-Menschen.

Der eine hat auch ein Kind und mein Freund mag Kinder gar nicht und ist immer genervt, wenn beispielsweise seine Mutter anfängt, von diesem Kind zu reden. Schon aus dem Grund ist eine gewisse Distanz zu diesem Bruder da. Mit dem anderen macht er auch nicht viel, die schauen höchstens mal zusammen Fernsehen.

Da ich auch mit solchen Partymenschen nicht so viel anfangen kann, habe ich mit den beiden Brüdern wenig zu tun. Da fehlt irgendwie die gemeinsame Basis und außer dass wir uns Hallo und Tschüß sagen oder mal Small Talk führen, gibt es da keine großartigen Gespräche. Ich empfinde das dann auch eher als gekünstelt, denn der Bruder interessiert sich nicht für mich, ich mich nicht für ihn. Mir wäre es lieber, wenn mein Freund auch wie ich Einzelkind wäre.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich kann Zitronengras Bedenken nur teilweise nachvollziehen. Ich meine, es ist logisch, dass man sich nicht mit jedem verstehen kann und auch nicht mit jedem auf einer Wellenlänge sein kann. Aber dennoch kann man doch gut miteinander auskommen, gerade in einer Familie.

Ich komme aus einer sehr großen Familie. Meine Eltern haben beide jeweils 6 Geschwister. Meine Großmutter mütterlicherseits hat 6 Geschwister, mein Großvater mütterlicherseits hat 12 Geschwister. Väterlicherseits hat mein Großvater nur 3 Brüder, von meiner Oma weiß ich das nicht mehr, weil sie gestorben ist als ich noch ganz klein war und das Thema nie zur Sprache kam.

Dementsprechend bin ich es gewöhnt, in einer sehr großen und kinderreichen Familie groß zu werden. Es ist bei uns wirklich immer etwas los, sodass ich mit der Stille im Studentenwohnheim überhaupt nicht klargekommen bin. Auch da ist nicht jeder meiner Meinung und die Lebensstile sind total unterschiedlich.

So habe ich beispielsweise einen Onkel, der seine jetzige Frau in einer Disko kennengelernt hat. Die beiden sind schon über 10 Jahre zusammen, es funktioniert also. Aber als ich noch Single war, bekam ich von seiner Frau gerne den "Tipp", mal in einer Disko nach Männern Ausschau zu halten. Das war lieb gemeint, das weiß ich, aber ein Partymensch bin ich nicht, sodass wir uns in diesem Punkt nicht wirklich verstehen, aber dennoch super miteinander auskommen.

Mein Freund hat zwei Brüder und auch viele Onkel und Tanten, wobei ich mit denen nicht so viel zu tun habe als "Anhängsel". Selbst der eine Bruder, der total der Sportfanatiker ist und gerne propagiert, dass wir genauso leben müssen wie er und mich dadurch teilweise ziemlich nervt mit seiner arroganten Art, gehört zur Familie und ich würde ihn nicht missen wollen, auch wenn er mir manchmal tierisch auf den Zeiger geht. Zu einer Familie gehören nun mal verschiedene Menschen mit ihren Ansichten und Macken. Ich finde, dass genau das eine Familie ausmacht: dass man total anders ist, aber dennoch füreinander da ist, wenn es mal brennen sollte.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Bei uns ist es so, dass ich 2 Brüder habe und mein Mann keine Geschwister. Ehrlich gesagt finde ich es sehr angenehm, dass mein Mann Einzelkind ist. Man weiß ja nie wie die Geschwister so sind und eventuell ist das Verhältnis so gut, dass man dann auch mit denen perfekt klarkommen muss, was einfach auch nicht immer geht. Das würde ich schwierig finden.

Er hat es auch mit meinen Brüdern nicht eben leicht, wenn ich ehrlich bin. Diese waren dann schon der Meinung am Anfang die großen Brüder heraushängen lassen zu müssen und mich persönlich hat es ja schon genervt, aber er musste eben damit klarkommen. Man muss eben damit leben, wie es ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich bin auch ein Einzelkind und ich muss sagen, dass ich es auch nett finde, wenn ich einen Partner mit Geschwistern habe, weil ich mir auch immer Geschwister gewünscht habe. Aber ein Ausschlusskriterium bei der Partnersuche wäre es bei mir nicht, wenn ein potentieller Partner auch keine Geschwister hätte. Das wäre zwar irgendwo schade, aber wenn sonst alles passen würde, dann würde ich trotzdem mit dem Partner zusammen sein wollen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Mein Partner hat auch noch 5 Geschwister, während ich ein Einzelkind bin. Auf eine Art finde ich das ja nicht schlecht, aber das war für mich absolut kein Kriterium bei der Partnerwahl und ich hätte ihn auch ohne Geschwister genommen. :) So viel hängen wir ja mit seinen Geschwistern nun auch nicht zusammen und sehen tut man sich auch meistens nur zu Geburtstagen oder anderen Familienfeierlichkeiten.

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» Britta_M » Beiträge: 82 » Talkpoints: 21,01 »


Ich bezweifle, dass das überhaupt ein Kriterium bei der Partnerwahl ist - also egal bei welcher Person. Denn wichtig ist doch nur, dass es eben mit dem Partner zwischenmenschlich passt und nicht, aus welchem großen oder kleinen Clan er entstammt. Schließlich muss man mit dem Partner nach Hause gehen, wenn man sich für einen entschieden hat und lebt nicht mit dessen Familie ohne ihn zusammen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Mein Partner hat keine Familie, ich habe immerhin Geschwister. Aber mit unserer Paarbeziehung hat das eigentlich noch nie etwas zu tun gehabt. Mein Partner freut sich natürlich, dass er mit meinen Schwestern und deren Partnern gut auskommt, aber andererseits hat er natürlich weder ein Anrecht oder eine Garantie auf "Familienanschluss", und meine Geschwister sind schließlich auch nicht verpflichtet, irgendeinen Typen mit offenen Armen aufzunehmen, nur weil ich mit ihm verbandelt bin.

Ich finde daher, dass Enttäuschungen quasi vorprogrammiert sind, wenn man die Wunschvorstellung hegt, in einen großen, harmonischen Familienclan "einzuheiraten", weil man selber auf dem Gebiet Defizite und/oder unerfüllte Bedürfnisse mit sich herumschleppt. Das kann zwar gutgehen, aber wie gesagt, die Geschwister und sonstigen Familienmitglieder haben jedes Recht, mit jemandem nicht recht warm zu werden, angeheiratet oder nicht.

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Zu einer Familie gehören nun mal verschiedene Menschen mit ihren Ansichten und Macken. Ich finde, dass genau das eine Familie ausmacht: dass man total anders ist, aber dennoch füreinander da ist, wenn es mal brennen sollte.

Warum muss man aber mit denen nun in besonderer Weise auskommen oder füreinander da sein, nur weil man irgendwie verwandt ist? Man kann sich die Leute nicht aussuchen, man mag die vielleicht teilweise nicht, aber man muss füreinander da sein? Warum? Was heißt es denn schon, miteinander verwandt zu sein; man teilt einen kleinen Bruchteil der Gene, mehr nicht. Das führt bei mir nicht dazu, dass ich mich jemandem besonders zugehörig fühle.

Für mich ist das Entscheidende, dass man auf einer Wellenlänge ist, ansonsten interessieren mich die Menschen auch nicht. Rein aus dem Verwandtschaftsverhältnis heraus leite ich da keine besondere Verbundenheit ab. Und mir ist Familie auch nicht sonderlich wichtig. Mich würde es eher stören, wenn mein Freund erwarten würde, dass ich eine besondere Bindung zu seinen Geschwistern entwickeln müsste, aber da er diese selbst nicht hat, muss ich da nichts befürchten.

Ich kenne nämlich eher den gegenteiligen Fall, dass der Partner total familienverbunden ist und das dann auch von einem selbst erwartet wird. Das hat in früheren Beziehungen auch dazu geführt, dass ich nicht mehr wollte. Zum Glück ist es hier nicht so.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 04.08.2018, 22:17, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Also über so etwas habe ich mir ehrlich gesagt noch nie Gedanken gemacht. Es beschäftigt mich überhaupt nicht ob und wie viele Geschwister mein Partner hat. Es hat für mich in meinem ganzen Leben noch nie eine Rolle gespielt. Ich bin auch ein Einzelkind, aber um etwas zu unternehmen brauche ich doch keine große Verwandtschaft meinerseits oder seinerseits.

Entweder wir machen etwas alleine und sonst unternehme ich etwas zusammen mit Freunden oder Kollegen. Deshalb kann ich die Bedenken, die hier geäußert werden überhaupt nicht nachvollziehen. Oder dass man eine Beziehung erst gar nicht eingeht, wenn der Partner keine Geschwister hat, das würde ich ebenfalls total schwachsinnig finden. Das ist aber nur meine Meinung. Wissen muss ja jeder für sich persönlich, was für einen wichtig oder erstrebenswert ist. Ich habe am liebsten meine Ruhe.

Würde ich in so eine Großfamilie einheiraten, dann wäre ich immer im Stress, etwas mit denen zu unternehmen und ständig mit denen rum zu hängen. Irgendwann geht es einem auf den Geist.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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