Eine andere Person wie Luft behandeln?

vom 06.04.2016, 20:55 Uhr

Wenn man jemanden wie Luft behandelt, dann bedeutet es, dass man eine Person ignoriert und so tut, als wenn sie nicht da wäre. Man redet nicht mehr mit ihr und beachtet sie überhaupt nicht einmal. Wenn man jemanden wie Luft behandelt, dann kommt das oft nach einem schlimmen Streit vor. Aber auch nach einem schlimmen Beziehungsaus kann es sein, dass man nichts mehr mit dem Expartner zu tun haben möchte, so dass man ihn wie Luft behandelt.

Hat euch schon einmal jemand wie Luft behandelt? Wie hat sich das Ganze für euch angefühlt? Habt ihr unter der Situation leiden müssen oder hat euch das nichts ausgemacht, weil ihr ohnehin nichts mit der Person zu tun haben wolltet? Habt ihr das schon einmal mit jemandem gemacht? Wenn ja, warum?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Als Teenager kam das schon mal vor, dass man dann bei irgendwelchen Streits so reagiert hatte, aber sonst mache ich das eigentlich nicht. Wenn ich jemanden nicht leiden kann, dann gehe ich ihm zwar aus dem Weg, aber ich ignoriere die Person nicht komplett und grüße beispielsweise noch, wenn ich gegrüßt werde. Jemanden wie Luft behandeln finde ich schon etwas kindisch, man muss sich ja nicht mögen, aber gewisse Dinge kann man trotzdem machen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Eine frühere Freundin behandelt mich wie Luft, wenn wir aufeinander treffen. Wir sind durch ein paar dumme Sachen, die sie sich geleistet hat, nicht mehr befreundet. Und seitdem tut sie nun so, als gäbe es mich gar nicht. Sie saß sogar schon am selben Tisch wie ich und hat mich rigoros ignoriert.

Mir ist es eigentlich mittlerweile egal. Ich mache mir da nichts draus. Ich grüße immer, wenn ich irgendwohin komme und wir treffen zwangsläufig immer wieder mal aufeinander. Ich finde so ein Verhalten kindisch und meine, dass man sich doch keinen Abbricht, wenn man Guten Tag und Auf Wiedersehen sagt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



So ein Verhalten kenne ich nur aus meiner Kindheit und pubertären Phase. Da war es mehr oder weniger normal, dass man die Mitschüler ignoriert und wie Luft behandelt hat, die man doof gefunden hat. Aber aus dem Alter wird man wohl schon lange raus sein. Wenn man sich im Alltag begegnet ist es doch kein Problem sich zu grüßen, man muss ja nicht direkt wieder einen auf beste Freunde machen, sondern kann Abstand waren. Mir erschließt sich nicht, wo da das Problem liegen sollte.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich musste leider Erfahrungen mit dieser Art Verhalten sammeln, als ich schon gut über 30 war. Im Job noch dazu. Bis dahin kannte ich es nur aus der Grundschule, dass es hin und wieder Streit gab und es hieß: Mit dir rede/spiele ich nicht mehr. Schon damals hatte ich wenig Geduld mit derlei kleinlichen Machtspielchen und habe dann eben etwas anderes gemacht, bis sich meine "Freundin" (ich war 10 Jahre alt und wusste noch nicht, dass richtige Freundinnen einen anständig behandeln) wieder eingekriegt hat. Um Aufmerksamkeit gebettelt habe ich schon damals nicht, auch wenn es mich natürlich übel gekränkt hat, dass Madame einfach so bestimmt, dass ich nicht mehr gut genug bin.

Nur leider musste ich erfahren, dass auch Frauen über 50 diese Spiele noch recht gut beherrschen und ein gut sitzendes Kostüm und ein bestimmtes Auftreten auch Arbeitgeber darüber hinwegtäuschen, dass sich hinter der Fassade eine sozial verkrüppelte Alkoholikerin verbirgt, die, um ihr wackeliges Selbstwertgefühl aufzupäppeln, gerne mal ein paar Stunden/Tage weder Muh noch Mäh gesagt, geschweige denn gegrüßt hat. Das hat der guten Frau zwar langfristig das Genick gebrochen, aber vorübergehend war es doch relativ anstrengend, allmorgendlich in die Arbeit zu latschen und vorsichtig sondieren zu müssen, ob Madame gerade willens ist, sich normal zu benehmen, oder ob der Wodkapegel noch zu hoch ist.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich kenne es auch hauptsächlich aus der Schule und muss gestehen, das ich es mir als junges Mädchen selbst mal erlaubt habe jemanden zu ignorieren. Es kostete unsere Freundschaft, wenn sie denn noch nicht vorher schon beendet war und ich bereue es ehrlich gesagt. Aber ich war damals sehr verletzt. Sie ist für ihre Ausbildung weggezogen und kam nur sporadisch zu Besuch, manchmal besuchte ich sie auch in ihrem neuen Zuhause. Dann im darauffolgenden Sommer erfuhr ich das sie drei Wochen zu Besuch bei ihren Eltern war, mich aber weder informiert hat noch bei mir vorbeikam. Ich war davon schwer getroffen.

Am letzten Tag kam sie dann bei mir vorbei, tat so als wäre sie nur für einen Tag da und hätte nur ein paar Minuten Zeit. Ich knallte ihr die Tür vor der Nase zu und wann immer ich sie danach noch sah, was ohnehin sehr selten war, schaute ich einfach weg. Ich konnte einfach nicht begreifen, warum sie scheinbar keinen Kontakt mit mir wollte, während sie da war und ich fühlte mich komplett verraten und betrogen. Das muss natürlich nicht immer so sein.

Ich wurde auch schon mal von einer Dame ignoriert, die steil auf die 70 zu geht und das monatelang. Sie ist eine Tante meines Lebensgefährten und fühlte sich eines Tages einfach mal so beleidigt, weil ich sie nicht so zu einem Grillabend eingeladen hatte, eine andere Tante aber schon. Es ging also nicht grundsätzlich um die Einladung, so eng stehen wir uns einfach nicht, sondern darum das eine ihrer Schwestern besseren Kontakt zu uns pflegt. Es ist aber schlicht kein Vergleich, weil die eingeladene Tante für meinen Lebensgefährten mehr die Ersatzmutter war, während die Andere sich nur für ihn interessierte, wenn sie über ihn herziehen konnte.

Das Spiel begann schon am nächsten Tag, als sie mit anderen Leuten zu uns kam, jedoch draußen stehen blieb und eine geschlagene halbe Stunde in die Luft starrte. Es war absolut faszinierend. Diese und noch viele andere Absonderlichkeiten betrieb sie monatelang, bis es ihr wohl zu anstrengend wurde und sie mich zumindest wieder wahrzunehmen schien. Mir machte das überhaupt nichts aus, ich fand es amüsant und die Zeit, in der ich komplett von ihrer Anwesenheit befreit war, war einfach nur friedlich. Leider ignorierte sie mich nicht nur, sondern wetterte natürlich hinter meinem Rücken bei der kompletten Verwandtschaft auf's Übelste über mich.

Das setzte mir schon zu, aber zum Schluss dachte ich mir, wer sich nicht selbst eine Meinung bildet, den kann ich sowieso nicht in meinem Leben gebrauchen. Mittlerweile redet sie wieder normal mit mir und tut so als wäre nie was gewesen. Sie hat ein neues Opfer gefunden, eine ihrer Nichten wird gerade aus haarsträubenden Gründen geschnitten, einfach nur lächerlich.

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» Pikalina » Beiträge: 790 » Talkpoints: 6,08 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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