Landwirte schlachten wegen Dürre schon Milchkühe

Ich habe eben im MDR einen Bericht gesehen. Dort sagen Landwirte, dass sie sich schon gezwungen sehen, wegen der Dürre und der anhaltenden Hitze, ihre Milchkühe schlachten zu lassen. Sie können die Kühe nicht mehr ernähren, weil Felder abbrennen, die Futterernte ausbleibt und die Kühe schlichtweg nichts mehr zu fressen haben. Ihnen würde nichts anderes übrig bleiben als die Notschlachtung.

Es gab doch immer schon heiße Sommer. Es gab auch immer schon in manchen Gebieten Wasserknappheit und dass auch die Ernte nicht so gut ausfiel. Ist es dann wirklich nötig, dass die Bauern die Milchkühe schlachten? Wird das in eurer Gegend auch schon in Erwägung gezogen oder ist das nur in manchen Gebieten der Fall?

Es schickt niemand die Kühe zum Schlachthof, weil die armen Viecher nichts zu fressen bekommen und verhungern müssen. Das ist eine wirtschaftliche Entscheidung, die immer getroffen wird, wenn die Futterpreise steigen. Ob da nun Dürre der Grund ist oder Nässe, Kälte, Hagel, Sturm oder eine hohe Nachfrage im Ausland, das ist doch vollkommen unerheblich.

Die Schlachtpreise für Milchvieh sind aktuell niedrig. Und weil wegen der höheren Futterpreise demnächst mehr Kuhfleisch auf den Markt kommt, werden sie weiter fallen. Deshalb ist es wirtschaftlich sinnvoll, die Tiere jetzt zu vermarkten, anstatt die noch teuer zu füttern und dann weniger zu bekommen. Wenn die Milchpreise die hohen Kosten nicht einbringen, dann ist der Schritt unvermeidbar.

Aktuell liegen die Preise für Jungbullen, deshalb werden die voll ausgemästet. Lägen die Fleischpreise niedriger, kämen mehr Bullen mit weniger Gewicht zum Schlachter, weil sich die letzten Kilos nicht rechnen. Das ist bei hohen Futterpreisen immer so, nur wird normalerweise nicht darüber berichtet. Das steht sonst nur in den Agrar-Fachmedien.