Wie Gesundheitskompetenz von Eltern verbessern?

vom 23.07.2018, 11:36 Uhr

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte kritisiert anlässlich der aktuellen Diskussion um die Einführung einer Notaufnahmegebühr die mangelnde Gesundheitskompetenz vieler Eltern. Viele Eltern würden mit Bagatellerkrankungen wie Mückenstichen, Schnupfen oder einem umgeknickten Fuß die Notaufnahme aussuchen.

Was haltet ihr davon? Meint ihr, dass die Gesundheitskompetenz der Eltern heutzutage wirklich so schlecht ist? Oder wird das in den Medien immer total übertrieben? Welche Beobachtungen habt ihr in dieser Hinsicht machen können? Wie könnte man die Gesundheitskompetenz verbessern?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Einige Familienmitglieder arbeiten in der Notfallaufnahme und können es definitiv bestätigen, dass es unglaublich viele Leute gibt, die aufgrund von Lappalien in die Notaufnahme kommen, und es immer weniger Kapazität für die wirklichen Notfälle gibt.

Ich kann natürlich verstehen, dass man sich schnell sorgen macht, gerade, wenn es um die eigenen Kinder geht, aber eine Möglichkeit wäre zum Beispiel, dass die Krankenkassen Kurse für Eltern anbieten in Sache Erste-Hilfe, Aufklärung, was wirklich ein Notfall ist, und wo es reicht, am nächsten Werktag zum niedergelassenen Arzt zu gehen. Vielleicht sogar könnte man diese Kurse sogar verpflichtend machen. Oder die Grundschulen und Kitas könnten Informationsabende veranstalten, die die Eltern ein Stück weit aufklären.

Was ich auch nicht verstehe ist, dass Leute häufig erst in der Notaufnahme erfahren, dass sie auch zum ärztlichen Bereitschaftsdienst gehen könnten. Diese Möglichkeit sollte mehr in der Öffentlichkeit verbreitet werden.

» Viktoria_ » Beiträge: 398 » Talkpoints: 32,44 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke, dass man gerade beim ersten Kind etwas unsicher ist und das auch normal ist. Wenn man dann natürlich wegen keiner Kleinigkeit in die Notaufnahme rennt ist das ganz schlimm. Unser Kinderarzt versucht das ein bisschen abzufangen. Dort kann man zu jeder Tages - und Nachtzeit anrufen.

Wenn die Praxis besetzt ist, bekommt man am Telefon Ratschläge oder bekommt gesagt, wenn man vorbeikommen soll und sonst hat man auf dem Anrufbeantworter die Möglichkeit sein Anliegen zu hinterlassen und bekommt dann einen Rückruf oder es wird eine Nummer aufgesprochen, die man anrufen soll bevor man in die Notaufnahme fährt.

Es wird bei uns in der ganzen Stadt so gemacht, um die Klinik etwas zu entlasten. Man kann da den Eltern aber denke ich auch wenig Vorwürfe machen, immerhin hat man ja nicht gerade viel Erfahrung mit einer Sache, mit der man sic vorher nie beschäftigt hat. Aufklärung ist gut und schön, aber wo will man da anfangen und wo soll das enden?

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Wir haben das Problem auch in unserem Bundesland, dass die Notaufnahmen gestopft voll sind mit Menschen, die einfach nur eine Krankmeldung wollen, die ihnen die Notaufnahme so oder so nicht geben kann. Klar ist man beim ersten Kind ab und an unsicher- ich muss aber wirklich sagen, dass ich mit einem Kind lieber einmal zu oft als zu wenig zum Arzt oder in die Notaufnahme gehe. Also die Eltern sind für mich entschuldigt, weil es zeugt von Fürsorge, wenn sie sich um das Kind kümmern möchten.

Ich finde daher die Lösung gut, die es jetzt bei uns gibt. Man kann eine Nummer wählen, da geht dann qualifiziertes Personal wie Ärzte oder Krankenschwestern ans Telefon. Die Nummer ist rund um die Uhr erreichbar. Durch gezielte Angaben der Symptome und Nachfragen der Ärzte, Krankenschwestern, Psychologen etc. kann dann heraus gefunden werden, ob ein Gang in die Notaufnahme wirklich nötig ist oder eben nicht.

Das Pilotprojekt gibt es bei uns jetzt seit ein paar Monaten und wenn sich das gut hält, ist das der erste Weg, um die Ambulanzen etwas frei zu halten. Noch gibt es das glaube ich wie gesagt nur in unserem Bundesland. Hat es Erfolg, wäre die Überlegung, das landesweit einzuführen, um das medizinische Personal zu entlasten und Platz für die wirklichen Notfälle zu machen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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