Informationsveranstaltungen für Erstsemester

vom 09.10.2013, 23:11 Uhr

Um den Studienanfängern den Einstieg in ihren neuen Lebensabschnitt zu erleichtern, ist es an den Universitäten üblich, zu Beginn des neuen Semesters Einführungs- und Informationsveranstaltungen anzubieten, die die Neulinge besuchen können, an meiner Uni hieß das "Orientierungswoche". Ich bin Studienanfänger und hatte in besagter Woche die Gelegenheit, viele verschiedene Veranstaltungen zu besuchen.

Die Auswahl war groß: Von den obligatorischen Einführungsveranstaltungen meinen Studiengang betreffend, bis hin zu vielen hilfreichen Vorträgen zur Studienfinanzierung, Beratungsangeboten, Auslandsaufenthalten, Lernmethoden und, und, und. Für Studierende mit anderer Nationalität gab es sogar einen extra Veranstaltungsblock.

Am hilfreichsten waren für mich natürlich die Stundenplanberatungen, da doch die Umstellung, sich den Stundenplan selbst zusammenbasteln zu müssen, sehr groß ist. Desweiteren hat mir der Vortrag des zuständigen Studierendenrates meiner Uni gefallen, da die Mitglieder alle selbst noch Studenten sind, einen lustigen Eindruck auf mich machten und uns Neulingen Tipps gaben, wo wir uns in der Stadt am besten vom Studium ablenken können. :wink:

Alles in Allem fühle ich mich nach dieser Woche ausreichend informiert, dabei habe ich bei Weitem nicht alle Veranstaltungen besucht. Die Vorträge waren meist gut gehalten und ich fühle mich gut aufgenommen.

Mich interessiert nun, wie das bei anderen Studenten an anderen Universitäten so abläuft. Ich besuche derzeit die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Wie habt ihr den Start in euer Studium erlebt? Fandet ihr die Informationsvorträge hilfreich oder hattet ihr danach mehr Fragen als Antworten? Welche Veranstaltung hat euch am besten gefallen, sodass ihr sagen könnt, die ist ein Muss für jeden Studienanfänger?

» Schnuffline » Beiträge: 1019 » Talkpoints: 33,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe von meinen drei Einführungsveranstaltungen gleich mal eine verpasst, weil ich das entsprechende Fach nicht gefunden habe. Ich wusste nämlich nicht, dass die Infoveranstaltungen nicht nach Studiengang gegliedert wurden. Ich fand die Einführungsveranstaltungen aber wirklich sehr hilfreich, besonders in einem Fach, in dem wir direkt einen Plan bekommen hatten, wie wir die Kurse am sinnvollsten wählen. Am Anfang war ich damit nämlich noch total überfordert und wusste einfach gar nichts.

Die größere Einführungsveranstaltung hat mich erst einmal verwirrt, da dort auch die ganzen grundlegenden Sachen erklärt wurden. Aber sie haben auch immer wieder gesagt, dass es zu diesem Zeitpunkt sowieso noch kein Student versteht und man sich daran gewöhnt. Außerdem kam man so in den Kontakt mit anderen und diesen ging es genauso, was natürlich schon einmal eine Erleichterung war.

Ich kann also nur von mir aus sagen, dass ich solche Veranstaltungen für sehr sinnvoll halte, gerade was das Zusammenstellen des Stundenplans angeht. Den kann man ja ohne weitere Informationen sonst gar nicht machen und für mich war das am Anfang eines der Dinge, die mich am meisten verwirrt haben.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich weiß auch nicht, aber ich fand die Informationsveranstaltungen zu meinen bisherigen Studiengängen irgendwie nicht sonderlich erbaulich. Die erste Veranstaltung, die ich besuchte, drehte sich um mein Jurastudium und war eigentlich auch recht informativ. Neben genauen Informationen zum Studienaufbau gab es verschiedene Vorstellungen von Institutionen, so wurde uns beispielsweise auch über das Sprachenzentrum und verschiedene studentische Organisationen mit unterschiedlichen Ausrichtungen berichtet. Auch eine Führung durch die Bibliotheken und verschiedenen Gebäude war inbegriffen.

Demotivierend fand ich den Tag eigentlich nur durch die Aufmachung und Rede unseres Studiendekans, der uns gleich am Anfang verkündete, wie schwer doch das Studium sei und dass wir uns den Sitznachbarn noch einmal genau ansehen sollten - der wäre nämlich wohl binnen eines Jahres rein statistisch gesehen schon durchgefallen. Das und die ständigen Ansagen darüber, dass man in Jura ein absoluter Einzelkämpfer zu sein hat, hat mich so abgeschreckt, dass es mir irgendwie den restlichen Tag ziemlich verdarb und ich noch weniger Lust auf das Studium hatte, als sowieso schon.

Die Einführung zu meinem Studium für Lehramtsstudierende war da schon deutlich herzlicher und ich fühlte mich sehr gut aufgehoben - dennoch hätte ich mir den Tag wohl doch sparen können. Weil so viele verschiedene Fächer aufeinandertrafen, musste die Veranstaltung sehr allgemein gehalten werden und man erfuhr nur sehr grundsätzliche Dinge zum Studienaufbau, zu den Anforderungen und zur Erstellung des Stundenplans. Nett war der Tag also schon, alleine, um Kommilitonen kennenzulernen, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich nicht wirklich etwas Neues erfahren konnte, immerhin hatte ich mich vor dieser Veranstaltung schon eingelesen und einen kompletten Stundenplan gebastelt, weil ich davon ausging, das wäre eigentlich die Mindestanforderung.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe bei meiner Einführungswoche für das Jurastudium ähnliches erlebt, wie Anemone es beschreibt. Die sogenannten Tutoren, also Studierende höherer Semester, waren eigentlich sehr nett und gaben gute Tipps, bis hin zu Bücherempfehlungen für bestimmte Vorlesungen. Hier wurden wirklich die allermeisten Fragen, die aufkamen, auch tatsächlich beantwortet. Im ersten Semester passierte es leider sehr regelmäßig, dass der Dozent/Professor beispielsweise etwas zur Semesterabschlussklausur gefragt wurde und keine Ahnung hatte - wir sollten uns doch bitte an das Prüfungsamt wenden. Das fand ich immer ein ziemliches Armutszeugnis.

Die Begrüßung von "offizieller" Seite fiel bei mir auch sehr ähnlich aus. Es wurde tatsächlich ganz zu Beginn schon darauf hingewiesen, wie viele Leute durchfallen oder innerhalb der ersten paar Semester freiwillig abbrechen würden und wie schwer Jura doch sei. Das ist wirklich alles andere als motivierend, obwohl es natürlich leider der Realität entspricht. Bei mir hatte es aber auch den Effekt, dass ich mir selbst gesagt habe: "Mir passiert das nicht, ich ziehe es durch!" Und so war es dann ja auch. Vielleicht verfolgen solche Ansagen auch den Zweck, diejenigen abzuschrecken, die Jura nur aus Verlegenheit studieren, weil ihnen nichts Besseres eingefallen ist. In dieser Hinsicht ist es wahrscheinlich auch ganz sinnvoll, diese Leute frühzeitig auf den Boden der Tatsachen zu holen, denn wenn man nicht voll und ganz dahinter steht, ist das Studium sicher kaum zu schaffen.

Als Fazit würde ich sagen, ein "Muss" sind diese Einführungsveranstaltungen sicher nicht, man kann sich die Informationen gut und gerne auch auf anderem Wege beschaffen. Allerdings schaden sie auch keinesfalls, man bekommt erste Eindrücke vom Studiengang und hat die Gelegenheit, erstmalig seine Kommilitonen kennen zu lernen. Also unter'm Strich war ich damals ganz zufrieden.

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» Kate110 » Beiträge: 485 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich bin auch mal Ersti gewesen und ich fand die Informationsveranstaltungen sehr hilfreich und nützlich. So hatte ich eine Einführungsveranstaltung, die eine Woche lang ging, wo uns dann lang und breit erklärt worden ist, wie das Studium gegliedert ist, wie man den Stundenplan gestaltet und wie das alles mit den Anmeldungen zu den Kursen und Prüfungen läuft.

Es gab damals auch eine Führung über den Campus sowie die Universitätsbibliothek, sodass wir eben schnell gelernt haben, wie wir am besten die Literatur finden und nach welchen Kriterien diese sortiert ist. Auch hatte ich einen Kurs im Wissenschaftlichen Arbeiten, sodass ich das korrekte wissenschaftliche Zitieren gelernt habe. Die Fachschaft war auch sehr gut ansprechbar bei Problemen und ich fühlte mich sehr gut aufgehoben durch diese ganzen Informationen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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