Wo liegt das Problem beim Höhlendrama in Thailand?

vom 06.07.2018, 19:00 Uhr

Ihr habt ja bestimmt von dem Höhlendrama in Thailand mitbekommen, wo schon einige Tage lang mehrere Jugendliche eingeschlossen sind. Ich finde das ja ganz schlimm, aber dennoch verstehe ich nicht, was da solche Schwierigkeiten bereiten soll. Hat man denn keine gut ausgebildeten Marinetaucher zur Hand, die mal so einen Wassertümpel durchschwimmen können? Warum bekommt man dieses Problem nicht wirklich in den Griff?

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» friedchen » Beiträge: 1312 » Talkpoints: 940,01 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Soweit ich weiß, ist es nicht so leicht, zu den jugendlichen Fußballspielern durchzudringen. Ich habe erst gestern gelesen, dass bereits ein Profitaucher ums Leben gekommen ist, als er dort in den Höhlen unterwegs war. Also ist das nicht so einfach, einfach irgendeinen Marinetaucher zur Rettung zu schicken. Heute scheinen wohl vier weitere Helfer verunglückt sein.

Und man muss noch bedenken, dass es ja nicht damit getan ist, dass der Marinetaucher "den Wassertümpel", wie du ihn nennst, durchschwimmt und zu den Jugendlichen kommt, die Jugendlichen müssen anschließend ja auch mit dem Profitaucher zurückschwimmen oder eher tauchen. Sie müssen dabei mehrere Stunden tauchen, und für einen ungeübten Taucher ist das vermutlich eine extrem schwierige und vor allem gefährliche Aufgabe. Die Fußballmannschaft sitzt, soweit ich weiß, vier Kilometer im Höhleninneren, und das seit über zwei Wochen. Dementsprechend werden sie alle auch sehr geschwächt sein, was die Rettung nur umso gefährlicher macht.

Ich finde, du redest das Problem eher ein wenig schön und bagatellisierst es fast schon oder verharmlost die Situation. Denn es geht eben nicht um einen Wassertümpel, sondern um mehrere Kilometer in einer überfluteten Höhle.

» Twilight-Girlie » Beiträge: 418 » Talkpoints: 36,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Dir ist schon klar, dass selbst Elite-Taucher der Marine fast sechs Stunden für eine Strecke benötigen? So lange reichen die Flaschen nicht. Also versucht man, den Weg mit ausreichend Flaschen zu bestücken. Zudem sind Passagen dabei, die schwer zu überwinden sind und teilweise für den Lungenapparat und die Flaschen zu eng sind. Wie sollen die Jugendlichen da mal eben durchtauchen? Zusätzlich gehen die Hilfsarbeiten langsam, weil nicht genug Sauerstoff für die Helfer in der Höhle ist.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Das sieht auf den im Fernsehen gezeigten Bildern alles so klein aus. Aber in Wirklichkeit sind es mehrere "Tümpel" wie du sie nennst. Ich kann mir vorstellen, dass das eben nicht so einfach ist, da vorzudringen. Vor allem, weil wieder Regenfälle drohen, die dann weiter die Höhle durchfluten können. Die Kinder werden ja praktisch auch erst einmal aufgepeppelt. sie haben ja nur Wasser gehabt bis sie gefunden wurden und ich kann mir auch weiterhin vorstellen, dass das Wasser auch nicht ewig trinkbar ist. Es ist ja stilles Wasser und das ist doch auch irgendwann hin. Anders als wenn es ein Bach wäre.

Auch müssen die Kinder ja irgendwo ihre Fäkalien lassen. Das muss ja auch sehr unangenehm für die Kinder und den Trainer sein. Ich finde so etwas sehr dramatisch und ich hoffe, dass alle gerettet werden können und keiner mehr sein Leben lassen muss. Einfach wird es nicht sein. Wenn das so einfach wäre, dann wäre es schon längst geschehen. Es werden genug Fachleute daran feilen, wie gerettet werden kann. Neben der Rettung muss ja auch an die Kinder gedacht werden, dass es ihnen gut geht, sie Nahrung bekommen und gesundheitliche Versorgung. Und vor allem auch Sauerstoff, der ja auch mittlerweile in die Höhle geleitet wird.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich tauche gerne, aber mein Tauchen ist anders, als das was in Thailand zur Problematik führt. Denn Tauchen mit Ausrüstung kann man in Kursen lernen und dann im Urlaubsort entsprechend tun. Dort tauchst du aber im offenen Meer, du kannst je nach Meer und Sicht genug sehen, hast gleichermaßen viel Freiheit und bist nicht beengt. Nicht zu vergessen, dass du jederzeit auftauchen kannst.

In einer Höhle tauchen? Das kann sogar ich mit dem Tauchkurs ganz klar vergessen. Das ist eine ganz andere Angelegenheit. Teilweise nichts sehend tauchen. Beengt und keine Auftauchmöglichkeiten erschweren die gesamte Tauchaktion schon für erfahrene Taucher. Das zerrt an die Substanz und da in Thailand geht es teilweise um Kinder, die geschwächt sind, nicht schwimmen können und im Leben nicht getaucht sind. Das macht es nicht einfacher.

Nachträglich kommt hinzu, dass immer mehr Wasser durch die Monsunzeit dazu kommt, was dazuführt, dass der Sauerstoffwert sinkt und die Arbeiten schneller stattfinden müssten, aber sie können nicht. Denn pro Stunde schaffen gute Pumpen bei der ständigen Regenmenge vielleicht um die 1 bis 2 Zentimeter pro Stunde, um das Wasser wieder rauszupumpen.

Das alles erschwert die gesamte Situation für die Kinder, die Taucher und jeden Helfer. Tauchen ist eben leider nicht Tauchen. Das ist die eigentliche Problematik. Selbst erfahrene Taucher, wie Navys können hier Gefahr laufen, zu sterben. Wenn du mit diesem Wissen dort nun Kinder geschwächt, teilweise Nichtschwimmer und Nichttaucher vor dir hast, macht es mit dem Wissen es nicht einfacher, die Kids da unversehrt herauszubekommen.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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