Werden Auszubildende im Handwerk immer fauler?

vom 19.06.2018, 08:25 Uhr

Vor kurzem haben ich mit einem Gas-Wasser-Installateur gesprochen, der Meister ist und in seinem eigenen Betrieb auch Auszubildende hat. Er selbst ist auch bei den Prüfungen dabei und nimmt diese ab. Er kam an dem Tag gerade von den Prüfungen und meinte, dass nicht einer der Auszubildenden bestanden hätte. Diese würden immer fauler werden und hätte keine Lust auf bestimmte Arbeiten, die der Beruf nun mal mit sich bringen würde. So würden die Wenigsten richtig schweißen können und hätten kein Interesse daran.

Auch hätte sich im Laufe der Jahre der Umgangston stark verändert. Er würde dann nicht mehr mit Herr X angesprochen werden, sondern dann hieß es " Ey, können Sie mir nochmal sagen". Der Installateur meint auch, dass dies im Laufe der Jahre immer schlimmer würde und immer weniger die Prüfen bestehen, weil diese einfach zu faul wären und sich nicht mehr bemühen würden.

Könnt ihr bestätigen, dass immer mehr Auszubildende im Handwerk faul sind? Was meint ihr woran das liegt? Möchten heute immer mehr möglichst wenig für ihr Geld arbeiten müssen? Ist euch da auch schon irgendwas aufgefallen? Wie erklärt ihr euch das?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Das liegt sicherlich auch ein bisschen daran, dass man denjenigen, die nicht sofort eine Ausbildung bekommen dann zu einer rät, die sie vielleicht gar nicht genommen hätten, einfach damit sie weg vom Markt sind. Ansonsten sollte man als Vorgesetzter den Schneid haben seine Anliegen auch durchzusetzen. Man muss erziehend tätig werden, klar machen wie man angesprochen werden möchte und was für Arbeiten erledigt werden sollen. Wenn der Vorgesetzte das nicht durchsetzen kann, ist doch nicht nur der Auszubildende dran Schuld.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ramones hat geschrieben: Man muss erziehend tätig werden, klar machen wie man angesprochen werden möchte und was für Arbeiten erledigt werden sollen. Wenn der Vorgesetzte das nicht durchsetzen kann, ist doch nicht nur der Auszubildende dran Schuld.

Vielleicht bin ich da im falschen Zeitalter, aber in meiner Ausbildungszeit war es nicht nötig, dass meine Vorgesetzten erzieherisch tätig werden. Ich denke, dass man in dem Alter, in dem man eine Ausbildung beginnt, soweit erwachsen sein sollte, dass man weiß was sich gehört und welche Umgangsformen angebracht sind. Ich glaube kaum, dass ein Ausbilder zwingend auch im erzieherischen Bereich Kenntnisse haben muss, sonst hätte er gleich im Kindergarten oder der Grundschule arbeiten können.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



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