Das Gefühl haben, nicht richtig dazu zu gehören

vom 19.03.2016, 20:28 Uhr

Eine Bekannte von mir hat schon viel durch in ihrem Leben. Jetzt macht sie eigentlich nur fertig, dass ihr Partner zu Ostern von der Ex eingeladen wurde, wodurch andere Erinnerungen hoch kommen. Bis vor einigen Monaten hatte die Bekannte einen vermeintlichen Freundeskreis, wo es auch kein richtiges Zugehörigkeitsgefühl gab. Hatte der Freundeskreis gemeinsam etwas unternommen, wurde ihr glattweg gesagt: Heute bist du mal nicht erwünscht, vielleicht das nächste Mal wieder. Habt ihr auch schon mal das Gefühl gehabt, nicht richtig dazu zu gehören?

» Sternchen* » Beiträge: 2801 » Talkpoints: 2,12 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ja, durchaus, aber das ist schon verdammt lange her. Damals war es so, dass sich in der Schule Grüppchen gebildet hatten. Ich hatte Mitleid mit den Außenseitern und habe mich irgendwann gegen die coolen Leute entschieden und stand bei den Einzelpersonen, die schon total verschüchtert waren. In der großen Gruppe hatte ich dann nie wieder das Gefühl dazu zu gehören, was so aber auch nicht schlimm war, da diese Menschen sehr hochnäsig und oberflächlich waren.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Bei mir ist es eher der Normalzustand, nicht richtig dazu zu gehören, wenn man von wenigen kurzen Episoden in meinem Leben absieht, etwa im Urlaub. Ich habe auch gar keinen Freundeskreis, sondern eher ein paar Bekannte, mir denen ich mich hin und wieder treffe. Auch in der Arbeit werde ich fast als Einzige gesiezt, obwohl ich nicht mal die Chefin bin. Ich werde toleriert, auf mehr kann ich nicht hoffen.

Wahrscheinlich habe ich mir auf Grund vergangener Erfahrungen unbewusst eine Ausstrahlung zugelegt, die andere Menschen fernhält. Oder ich bin einfach egozentrisch und unleidlich, das kann auch sein. Jedenfalls frage ich mich schon manchmal, wie es sich anfühlt, irgendwo dazu zu gehören. Aber dann fällt mir auch wieder ein, wie schön es ist, sich nicht immer anpassen zu müssen.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich hatte in der Vergangenheit schon oft das Gefühl gehabt, nicht richtig dazu zu gehören. Das war beispielsweise in der Schule sehr oft so, aber auch in Vereinen und in irgendwelchen Gruppen. Auch in der Uni war es schon so und auch schon in WGs. Vermutlich liegt es daran, dass ich einfach zu schüchtern bin und es mich nicht immer traue, offen auf andere Menschen zuzugehen. Gerade dann, wenn ich mich mit anderen Menschen unterhalte, die ich nicht so gut kenne, halte ich mich lieber im Hintergrund und falle nicht so gerne auf.

Mittlerweile komme ich ganz gut damit klar, auch wenn das Gefühl, irgendwo nicht dazuzugehören immer wieder mal aufkommt. Allerdings habe ich meine Freunde und meinen Partner und ein tolles Studium und bin ziemlich glücklich damit. Ich muss nun auch nicht immer überall dazugehören und schon gar nicht im Mittelpunkt stehen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Das Gefühl ist doch normal, ganz ehrlich. Wer kennt das nicht? Spätestens durch die Teenagerzeit wird man wissen, wie sich das anfühlt. Meiner Erfahrung nach, ist es manchmal total egal, was man selbst macht. Wenn bestehende soziale Strukturen nicht flexibel sein wollen und lieber unter sich bleiben, dann kann man sich als Außenstehender auf den Kopf stellen, Partys schmeißen, Geschenke verteilen und sich einschleimen bei den Leuten - es bringt alles nichts und man wird eher belächelt und gehört eh nicht dazu. Ist halt nur die Frage, ob man seinen Selbstwert davon abhängig machen möchte oder nicht.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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