Steuererklärung in Papierform oder elektronisch einfacher?

vom 12.04.2018, 16:58 Uhr

In Deutschland muss man ja jedes Jahr die Steuererklärung machen. Bisher war das so, dass man immer die Papierform einreichen musste, aber nach und nach stellen die Behörden eben auf Elster um, also der elektronischen Variante. Wir haben Elster auch schon ausprobiert, wobei ich das richtig angenehm finde.

Teilweise ist mehr Platz zum Ausfüllen und man bekommt direkt angezeigt, wie viel Geld man theoretisch wiederbekommen würde. Eine Bekannte von uns probiert dieses Jahr die elektronische Variante ebenfalls aus, wobei sie fast verzweifelt und durchdreht. Habt ihr Elster schon getestet? Findet ihr diese Variante einfacher oder komplizierter als die Papierform?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich musste dieses Jahr das erste Mal zwangsweise das ELSTER-Programm verwenden und fand es nicht einmal so schlecht. Das Finanzamt nimmt leider keine Steuererklärung für Selbstständige in Papierform mehr an. Wie es bei der normalen Lohnsteuer ist, weiß ich nicht genau. Das erste Log-in lief nicht sonderlich gut, es gab sehr viele Probleme und leider war als Hilfefunktion nur ein Bot, den man Fragen stellen konnte.

Die Antworten waren, mir zumindest, unverständlich. Es hat etwas gedauert, bis ich realisiert hatte, dass ich einfach nur zwei Buchstaben vertauscht hatte. Das Ausfüllen ging ganz gut und was mir sehr gefallen hat, Fehler wurden sofort angezeigt. Auch persönliche Daten konnte man sehr komfortabel aus anderen Formularen einfach übernehmen.

Eigentlich besteht kaum ein Unterschied beim Ausfüllen zu der Papierform, wenigstens musste ich mich nicht mehr um eine schöne Schrift bemühen. :D Ich finde es auch praktisch, dass ich nicht extra zur Post oder zum Finanzamt zur Abgabe gehen muss, sondern das Ganze bequem online einsenden kann.

» Bengelchen » Beiträge: 43 » Talkpoints: 6,82 »


Papier ist geduldig, da kannst du jeden Mist draufschreiben oder auch nicht und diese abgeben. Bei den elektronischen oder den komprimierten Erklärungen läuft automatisch eine Prüfung auf die ausgefüllten Felder und wenn nicht alles ausgefüllt ist was zusammen gehört, dann kann man das auch nicht abschicken. Entsprechend ist beides nicht schwerer oder einfacher, aber auf Papier wird mehr Mist abgegeben als elektronisch.

Das beste was ich bislang erlebt habe, war ein Din A5 Blatt mit einer Mappe von Belegen mit dem Schreiben "hiermit reiche ich meine Steuererklärung ein" die ich Postwendend auch direkt wieder an den Steuerpflichtigen schicken durfte. Da kein amtlicher Vordruck verwendet wurde, ist das nicht gültig. Keine Woche später kam dann der ausgefüllte Mantelbogen auf Papier, mit wildem Gekritzel, dazu noch eine Anlage N und das war es. Den Rest seiner Belege wurden einfach nicht mit dazu genommen, da er sie nicht erklärt hat und auch das Finanzamt nicht die Erklärung hinterher vervollständigt. So etwas ist dann einfach nur pure Faulheit und hat mit dem Schweregrad rein gar nichts zu tun.

Für mich macht es keinen Unterschied ob elektronisch oder auf Papier, ich weiß wo man was eintragen muss, ein einfaches "was haben Sie an Einkünfte" sagt mir bereits aus welche Anlagen auszufüllen sind und los geht es. Für einen normalen Arbeitnehmer brauche ich keine 5 Minuten bis diese fertig ist, auf dem Papier wegen der Schreibgeschwindigkeit ein wenig länger aber auch nicht mehr als 10 Minuten. Wenn man will, dann kann das auch jeder wenn er sich vorher mal die Ausfüllhilfe mit durchliest, was aber praktisch kaum einer macht wie die meisten Erklärungen auch aussehen, die auf dem Amt ankommen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Bei uns hat es eben einen anderen Namen aber ich muss schon sagen, dass ich es online viel einfacher finde. Auch die Tatsache, dass man sich voraus berechnen lassen kann, ob und wie viel man bekommt finde ich sehr angenehm. So kann man nochmals drüber schauen und kontrollieren, ob man etwas vergessen hat und wie viel.

Deshalb denke ich, dass es online praktischer ist. Ich kenne aber durchaus viele Leute, die sich schwer mit der Onlineform tun und nach wie vor alles über Papierform machen. Es ist ihnen auch egal, wenn sie dann mehr Bürokratenaufwand haben.

Ich kenne wirklich viele, denen das Onlineverfahren zu suspekt ist und die ich trotz vieler Gründe, die dafür sprechen nicht dafür begeistern kann, die Steuererklärung auszufüllen. Aber es ist ja die Sache von jedem persönlich. Genauso wie ich mich nicht damit wohl fühle, die Sache mit Papierkram und Post zu versenden, so fühlen sich eben andere nicht wohl, die es online machen sollten aber nicht wollten.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich mache meine Steuererklärung seit Jahren per Hand und mit Kugelschreiber. Mittlerweile habe ich da einen sehr routinierten Ablauf, in dem ich die Formulare im Januar soweit vorbereite, mir einen Zettel mache, welche Bescheinigungen noch kommen müssen. Sind dann alle da, mache ich die Formulare fertig, fotografiere noch mal die Steuerbescheinigungen mit dem Handy (weil das Finanzamt schon einmal welche verschlampt hat) und ab damit in die Post. Das dauert so insgesamt fünfzehn Minuten.

Elster ist mir da viel zu umständlich. Da rechnet sich für mich die Programmpflege überhaupt nicht. Ich kenne das nämlich von der Arbeit. Da muss man erst den ganzen Kram installieren und einrichten, um es dann einmal im Jahr zu nutzen. Dauernd kommen dann irgendwelche Updates. Heute erst habe ich mich damit herum geärgert. Irgendein Download funktionierte nicht und das war noch Zeug, das ich nicht mal benötige.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich habe beides mal verwendet. Für jemand anderen habe ich die Erklärung für Selbstständige online gemacht, meine eigene in Papierform. Man kann sich eine Sondergenehmigung holen, wenn man das nicht online machen will. Weil mein Vater macht einen Teil meiner Erklärung und der kann das online nicht.

Ich fand online schon nicht schlecht, wegen der Hilfefunktion, aber auf der anderen Seite gibt es eben Menschen, die das online nicht können oder im Falle meines Vaters nicht die Technik dafür haben. Manche Leute sind halt nicht mit dem Internet vertraut und wollen die Formulare wie früher auch mit der Schreibmaschine ausfüllen. Ich denke, man sollte Menschen nicht vorschreiben, ob sie das lieber online oder in Papierform machen wollen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Zitronengras, die Ausnahmegenehmigung erhält aber nur, wer wirtschaftlich oder persönlich nicht in der Lage ist, seine Steuererklärung elektrisch abzugeben. Damit haben die meisten keine Wahl, weil sie die Voraussetzungen für eine Ausnahmegenehmigung nicht erfüllen.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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