Ambulante Geburt - Was haltet ihr davon?

vom 03.04.2013, 23:11 Uhr

In meinem Freundeskreis gab es in letzter Zeit zwei ambulante Geburten. Für mich ist das irgendwie sehr befremdlich, dass man ins Krankenhaus geht, ein Kind bekommt und ein paar Stunden später wieder zu hause ist. Vom Gefühl her ist es für mich etwas anderes als in einem Geburtshaus oder Zuhause zu entbinden. Warum kann ich auch nicht sagen. Was glaubt ihr, warum die Möglichkeit der ambulanten Geburt immer häufiger in Anspruch genommen wird?

» Sternilu » Beiträge: 305 » Talkpoints: 55,51 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde die ambulante Geburt besser als ein Geburtshaus oder die häusliche Geburt, weil man da doch sicher ist, dass ein Arzt in der Nähe ist, falls was mit dem Kind oder eben mit der werdenden Mutter ist. Denn eine Hebamme kann auch nicht immer helfen, wenn beispielsweise ein Geburtsstillstand passiert. Auch wenn das Kind nicht atmet oder nicht gesund ist, kann sofort ein Arzt helfen. Wenn die Mutter Kreislaufbeschwerden hat oder was anderes ist, kann sofort geholfen werden, was nicht der Fall ist, wenn man zu hause oder in einem Geburtshaus gebärt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Da ich Krankenhäuser einerseits hasse, andererseits doch ganz gerne auf medizinische Versorgung zurückgreife, wenn sie nötig wird, betrachte ich eine ambulante Geburt als ganz passablen Kompromiss. Wieso sollte die frischgebackene Familie länger als notwendig im Krankenhaus festsitzen, wenn Mutter und Kind nur etwas gebeutelt, aber prinzipiell fit sind? Und falls doch etwas "sein sollte", sind die Betroffenen gleich vor Ort, um medizinisch versorgt zu werden.

Ich könnte mir eine ambulante Geburt auch für mich vorstellen - bei Hausgeburten hätte ich zu viel Angst um den Teppichboden (unter anderem) und Geburtshäuser fühlen sich für mich zu hippiemäßig an - irgendwo will ich doch PVC-Fußboden und weiße Kittel! Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich wirklich so eine Rossnatur besitze, dass ich ein paar Stunden nach der Geburt samt Kind davon marschieren könnte oder erst noch eine Zeit lang bleich und verstört im Bett bleiben würde. ;)

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich finde eine ambulante Geburt geeignet, wenn man zu Hause jemanden hat, der einen umsorgt. Zu Hause entbinden würde ich nicht, weil ich viel zu viel Angst vor Komplikationen hätte, die man ja nie ausschließen kann. Die Geburt selber halte ich im Krankenhaus für sicherer, zumindest aus Sicht des Kindes. Aber wenn alles in Ordnung ist, gibt es eigentlich keinen Grund, im Krankenhaus zu bleiben. Ich war dort immer sehr ungerne, aber eine ambulante Geburt war gar nicht vorgesehen.

Wenn die Geburt leicht war, fühlt man sich ja eigentlich danach wieder gut. Wenn dann zu Hause noch jemand ist, der sich mit ums Baby und ältere Geschwister kümmert, ist das ideal.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich finde ambulante Geburten durchaus sinnvoll und wenn ich die Familienplanung in Angriff nehmen würde, würde ich nach Möglichkeit auch eine ambulante Geburt vorziehen. Ich hasse Krankenhäuser, möchte aber auf medizinische Versorgung im Bedarfsfall nicht verzichten. Eine Bekannte von mir hat beide Kinder ambulant entbunden und hat damit nur positive Erfahrungen gemacht.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Medizinische Versorgung kann und ist während einer Geburt meiner Meinung nach sehr wichtig. Ich hatte 2 Kaiserschnitte, die natürlich im Krankenhaus stattgefunden haben, aber auch bei einer natürlichen Geburt wäre ich dafür ins Krankenhaus gegangen. Mit einer Hebamme konnte ich nichts anfangen und Ärzte waren mir da auch weitaus lieber. Ich finde aber, dass jede Frau das so machen soll wie sie mag und wie sie sich wohlfühlt, denn darum geht es ja auch seinen Weg zu finden.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich musste bei allen Kinder aus medizinischen Gründen bei mir bleiben. Und immer habe ich mich am dritten Tag auf eigene Verantwortung entlassen. Für mich wäre die ambulante Geburt, die eben aus medizinischen Gründen nicht machbar war, genau richtig gewesen. Aber am dritten Tag ging es nicht mehr ums Kind, es ging nur um mich und das war immer vertretbar.

Ich war nach den Geburten auch immer weitgehend allein, beim ersten habe ich nach der Entlassung den Gatten im Krankenhaus besucht. Umsorgen muss mich da niemand. ich habe nach jeder Geburt vor Energie gesprüht und mich von diesem ständig schlafenden Kind eher eingeschränkt als belastet gefühlt. Ich habe mich nicht ohne Grund am 10. Tag wieder aufs Pferd geschwungen. Wenn alles gut gelaufen ist, gibt es keinen Grund, sich das Krankenhaus anzutun.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich finde die Idee nicht schlecht. Ich kenne viele Menschen, die sowieso schon daheim ihr Kind bekommen haben, andere auf dem Weg zum Krankenhaus usw. Wieso dann nicht mit einer Hebamme unterstützen und einem ambulanten Arzt? Könnte doch auch die Kapazitäten der schwer belasteten Krankenhäuser etwas verringern oder?

Auf der anderen Seite muss man natürlich auch berücksichtigen, dass gewisse Schwangerschaften kompliziert sein können und damit auch eine entsprechende Behandlung durch professionelles Personal benötigen. Man wird das, so hoffe ich doch, bei Untersuchungen & Co schon mal im Vorfeld feststellen können, ob Kaiserschnitt gewollt ist oder sein muss, ob es Komplikationen geben kann, wenn sowieso schon die Schwangerschaft risikohaft war usw.

Ich würde schon sagen, dass es also auch hilfreich sein kann, eine ambulante Geburt in Erwägung ziehen. Viele Mütter gehen auch auf eigene Verantwortung nach 1-3 Tagen direkt wieder raus. Muss man halt wirklich schauen, wie es ist und wie es sich mit der Schwangerschaft, etwaigen Komplikationen und Bedürfnissen des Babys verhält.

Ob dies auch Kapazitäten schont im Krankenhaus? Das ist jedenfalls mein Gedanken, das kann ich mir gut vorstellen und vielleicht hilft das vielleicht auch ein wenig? Das Personal wird entlastet, das Unwohlsein der Mütter im Krankenhaus ist weg, die Arztarbeit fällt geringer aus, wenn dies machbar ist.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Eine Bekannte von mir hat das gemacht, das ist aber schon zehn Jahre her. Ist also keine neue Erfindung. Sie meinte, dass es für sie total entspannt war weil sie sich im eigenen Bett erholen konnte und ihr eigenes Essen hatte und den ganzen Krankenhausstress eben nicht mitmachen musste. Ihr Partner hatte damals aber Urlaub genommen und sie hatte auch eine Hebamme, die sie zu Hause besucht hat.

Ich nehme an, dass eine ambulante Geburt von vorne herein abgelehnt wird wenn irgendwelche Probleme erwartet werden und, dass man trotz ambulanter Geburt auf die Station verlegt wird wenn es bei der Geburt unerwartete Probleme gab.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich hätte bei meinen jüngsten Kind auch gerne eine ambulante Geburt gehabt Leider brauchte ich dann aber einen Notkaiserschnitt, da mein Sohn sonst gestorben wäre.

Aber ich kann nur eins sagen dazu, würde ich noch ein Kind bekommen, ich würde mich wieder zu einer ambulanten Geburt entscheiden. Die größte Gefahr für Mutter und Kind ist ja bei der Geburt selbst, danach denke ich, kann jede Mutter die Risiken schon etwas einschätzen. Außerdem kommt ja alle paar Tage eine Hebamme ins Haus.

Für mich war der Beweggrund für eine ambulante Geburt vor allem, dass ich mich in Krankenhäusern ohnehin nicht erholen kann. Und ich kann mir vorstellen, dass es vielen anderen auch so ergeht. Wenn man dann vielleicht auch noch einen Partner hat, der Pflegeurlaub oder ähnliches bekommt und sich gerne um die Mutter und das Kind kümmert, finde ich diese Möglichkeit sehr gut.

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» Kruemmel » Beiträge: 1280 » Talkpoints: 62,51 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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