Wochenendbeziehung oder Trennung

vom 13.03.2009, 11:42 Uhr

Hallo zusammen!

Mir geht es zur Zeit richtig schlecht und ich brauche einfach mal jemand, der alles neutral beurteilen kann, aber auch meine Probleme kennt.

Ich bin seit 5 Jahren mit meinem Freund zusammen und anfangs haben wir eine Wochenendbeziehung geführt. Da ich bei meinen Eltern und in der Ausbildung war und mein Freund ebenfalls eine Ausbildung machte und bei seinen Eltern lebte. Wir wohnten damals km auseinander. Das war auch so in Ordnung für mich, da ich meine Familie und Freunde um mich hatte und meinen Freund am Wochenende dann sehen konnte. Wir sind dann aber zusammen gezogen, als es ging. Und wohnen nun in der Nähe, der Eltern meines Freundes.

Nun ist es aber so, dass mein Freund ein Jobangebot hat für das er ein 3/4 Jahr nach Bayern gehen muss. Dies ist die Einarbeitungszeit und danach könnte er dann von zu Hause aus, arbeiten. Dazu muss ich sagen, dass Bayern mindestens 400 Km von uns entfernt ist. Und wir hier mit zwei Katzen, einem Hund und Meerschweinchen. Das würde dann bedeuten, dass mein Freund nur übers Wochenende zu mir nach Hause kommen würde und sich sonst dort in Bayern eine Wohnung nimmt. Ich möchte nicht regelmäßig mitkommen, da ich meine Katzen nicht alleine lassen möchte. Ich habe zwar jemanden, der meine Katzen füttern und versorgen würde, aber sie wären dann ja doch dauernd alleine.

Dazu kommt noch, dass ich eine psychische Krankheit habe und deswegen nicht arbeiten gehe. Es war nun immer so, dass ich den Haushalt mache und mein Freund arbeiten geht. Für mich ist es schlimm viel alleine zu sein und alle neuen Situationen machen mir große Probleme. Erst hatte mein Freund gesagt, dass er den Job nicht annimmt, da er ja weiß, was da für mich bedeutet und ihm die Beziehung wichtiger sei. Dann kam er ein paar Tage später und meinte, dass er den Job doch annehmen möchte. Für mich ist da eine Welt zusammengebrochen. Es ist sicher nicht leicht zu verstehen, dass mir ein 3 /4 Wochenendbeziehung solche Probleme machen.

Aber es ist auch so, dass ich hier nur meinen Freund habe. Seine Eltern wären zwar auch noch da und ich kenne auch noch seine Omas und ein paar Bekannte von ihm, aber ich habe hier keine Verwandtschaft und keine Freunde. Meine Familie lebt eben 186 Km entfernt und ich kann nicht mal gerade dorthin fahren.

Für meinen Freund steht nun fest, dass der den Job annimmt und ist für mich nur die Frage, ob die Zeit ohne ihn alleine schaffe oder ob ich mit meinem Sachen wieder zu meinen Eltern fahre und mich trenne. Mich verletzt es auch, dass er nun sagt, dass er den Job doch will und ich doch weiter zu ihm halten soll, obwohl er weiß, welche Probleme ich habe. Ich denke auch, dass die Tagsüber weniger Probleme haben werde, aber dann immer abends alleine zu sein und auch alleine schlafen zu müssen. Mich kommt auch selten mal jemand hier besuchen.

Mit meinem Freund für das 3/4 Jahr nach Bayern zu gehen, kann ich mir auch nicht wirklich vorstellen. Dann müsste ich meinen Katzen den Umzugsstress für diese Zeit antun und dass, wo wir gerade erst in die neue Wohnung gezogen sind und das schon sehr viel Stress bei meinen Katzen ausgelöst hat. Allerdings weiß ich auch nicht, wie es mit den Katzen werden sollte, wenn ich wieder zu meinen Eltern ziehe. Meine Eltern haben auch einen Hund und ich weiß nicht, ob das klappen würde. Außerdem würde mein Vater sicher nicht wollen, dass meine Katzen überall im Haus rumlaufen. Es sind reine Wohnungskatzen. Ich bin auch ehrlich etwas enttäuscht, denn meine Mutter meinte nur, dass sie gleich gewusst hätte, dass sich mein Freund doch noch für den Job entscheiden würde und das ich ja kommen könnte. Aber sie sagte kein Mal, dass er ihr Leid für mich tut oder sie mir etwas tröstendes gesagt hat.

Seit gestern ist meine Welt komplett durcheinander und ich kann ich mich gar nicht beruhigen. Ich habe dauernd Weinanfälle und habe die Nacht überhaupt nicht geschlafen. Ich habe nun ganz schlimm mit Ängsten und Panikattacken zu kämpfen und habe keine Ahnung, wie es nun weiter gehen soll. Ich bin dann auch manchmal so wütend auf meinen Freund, dass er so etwas machen will und mich dann hier alleine lässt.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Hallo Nelchen!

Da ist guter Rat teuer und ich glaube, dass keiner einen wirklichen Rat für dich bereit halten kann, der für alle befriedigend ist. Es tut mir leid, dass sich dein Freund für den Job entschieden hat. aber das heisst ja nicht, dass er sich gleichzeitig auch gegen dich entschieden hat.

3/4 Jahre gehen schnell um und ich denke, dass ihr das hinbekommt, wo ihr doch schon so lange zusammen seid. Versuche doch mal in dem Ort, wo du jetzt wohnst auch Kontakte zu knüpfen. Ich weiß, dass es nicht leicht ist. Ich wohne jetzt 8 Jahre in Paderborn und ich habe auch noch nicht groß Kontakte geknüpft, wo ich mich wirklich wohl fühle.

Vielleicht gehtst du ja in einen Verein. Vielleicht suchst du dir ein Hobby. Du magst Tiere ja sehr gerne. Wenn du evt. in einem Tierheim ehrenamtlich arbeiten gehen würdest, würde die Zeit auch nicht so lang werden, bis dein Freund am Wochenende wieder kommt.

Bei einer derartigen Fernbeziehung ist wohl das Vertrauen das A ind O einer Beziehung. Vertraust du deinem Freund voll und ganz? Oder hast du eher das Gefühl, dass er den Job angenommen hat, um sich von dir zu trennen oder Abstand zu bekommen?

Rede doch noch mal mit deinem Freund und frage ihn doch mal, wie er sich die Zeit vorgestellt hat und ob er daran glaubt, dass eure Beziehung auch mit dieser Trennung fertig werden wird. Denn da wir hier euch beide nicht kennen, denke ich mal, dass es schwer sein wird, dir auch einen Ratschlag zu geben, der auch wirklich richtig ist.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Hallo Diamante!

Mein Freund sagt, dass er auf jeden Fall mit mir zusammen bleiben möchte und auch bereit ist wirklich jedes Wochenende zu ihm nach Hause zu fahren. Durch meine psychischen Probleme, ist es mir nicht möglich so einfach Kontakte zu knüpfen oder in einen Verein zu gehen.

Ich habe schon überlegt, ob es auch eine Option wäre, für das 3/4 Jahr die Tiere einzupacken und ganz mit nach Bayern zu gehen. Ich habe eine Freundin dort und könnte mich bestimmt öfter mal mit ihr treffen. Dann würde wir mit unserem jetzigen Vermieter reden, dass wir die Miete etwas kürzen, da ja in der Zeit keiner Wasser verbraucht. Und die Eltern meines Freundes würden dann das Aquarium versorgen und sich so lange um die Wohnung kümmern.

Aber die Frage ist, ob ich meinen Katzen für dieses 3/4 Jahr wieder einen Umzug, neue Umgebung und den Stress zumuten kann, um sie dann nach den 9 Monaten wieder mit in ihr altes zu Hause zu nehmen.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Hallo Nelchen!

Ich denke, dass die Katzen es besser verkraften als du und deswegen ist es doch eine Alternative zum Alleinsein und du hast gleich auch eine Freundin in der Nähe.

Berede das noch mal genau mit deinem Freund und ob er dort alleine wohnt oder mit dir und den Tieren ist ja dann auch egal. Miete muss ja sowieso gezahlt werden. Und wenn dann auch noch der Vermieter mit sich reden lässt, wäre es ja toll. Aber ganz ohne Nebenkosten werdet ihr in der alten Wohnung nicht auskommen. Denn ein Auqarium braucht hin und wieder neues Wasser und vor allem auch Strom. Auch sollte die Heizung im Winter immer ein wenig an sein und man muss ja auch lüften.

Das ist alles sehr genau zu überlegen. Aber bestimmt besser für dich als wenn du alleine im alten zu Hause sitzt.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallöchen,

ich finde das gerade in der heutigen Zeit ein Arbeitsplatz sehr wichtig geworden ist und er daher die Arbeitsstelle angenommen hat. Auch ich bin chronisch krank, habe eine Schlafkrankheit. Jedoch möchte ich nicht, das mein Partner mich extra behandelt. Immer wenn es geht, sage ich meinem Partner, das er arbeiten gehen soll (auch samstags), damit das Geld reinkommt. Für mich ist ein Arbeitsplatz das A und O und man muss als Partner dafür Verständnis zeigen finde ich. Ohne Geld kann man sich auch so einiges nicht leisten (Wohnung, Lebensmittel, Luxus usw.)

Ein 3/4 Jahr ist ja nun nicht sehr lange und gut zu überbrücken. Ich denke, das dein Partner nun auch mal einen Schritt weiter gehen möchte und für sich und eure Zukunft sorgen möchte und deshalb die Stelle angenommen hat, denn wenn man ewig auf einer Stufe hockt und nicht eine Stufe weiter geht, kommt man nie weiter. So traurig es ist, aber es ist leider so.

Es bliebe dann nur noch die Option, das du mit deinen Tiere das 3/4 Jahr mit gehst, denn Tiere verkraften so einen Umzug wohl besser als man selbst meint. Dies wäre die einzige Option, die euch beiden gut tun würde. So wäre keine Entfernung zwischen euch und dein Partner hätte seine Arbeitsstelle.

lieben Gruß,
SybeX

Benutzeravatar

» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Also wenn ich den ersten Beitrag so lese, kann man das Gefühl bekommen, das die deine Katzen wichtiger sind als dein Freund. Und ich kann schon verstehen, das er einen Job annimmt, wo er nach einen festen Zeitraum viel mehr Freiräume in seiner Arbeit bekommt. Denn du schreibst ja selbst, das er dann von zu Hause aus arbeiten kann. Sprich er wäre den ganzen Tag da und könnte sich auch sofort um die kümmern, wenn was ist.

Nun fühlst du dich hinten angestellt, das er den Job annehmen möchte. Frag dich mal andersrum. Willst du mal die Worte hören, das er wegen dir eine grosse Chance vertan hat? Wenn euere Beziehung keine 9 Monate Wochenendliebe aushält, was ist sie dann Wert? Du redest gleich von Trennung, weil dein Freund seinen beruflichen Bedürfnissen nachgehen möchte. Das ist dann eher ein Wegrennen. Aber nur wenn man sich den Problemen stellt, kann man sie auch lösen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich finde so eine Einstellung ehrlich gesagt ziemlich kindisch, unreif und total egozentrisch und asozial. Du schreibst selbst, dass du wegen einer psychischen Krankheit nicht arbeitest. Also muss dein Freund logischerweise arbeiten, damit du was zu Essen auf dem Tisch hast. Oder lebst du auf Staatskosten? Dein Freund muss also das Geld verdienen und je nach Region hat er gar nicht so viel Auswahl, was mögliche Arbeitgeber angeht.

Er hat also keine andere Wahl als sich beruflich weiterzuentwickeln, weil ihr beide sonst gar keine Zukunft hättet. Wollt ihr etwa beide von H4 leben oder was? Ist auch nicht Sinn und Zweck der Sache. Du wirst lernen müssen, mit deinen psychischen Problemen alleine klarzukommen, wenn du nicht willst, dass dein Freund arbeitslos wird und rund um die Uhr dein Händchen hält. Davon wird deine Krankheit auch nicht besser, das redest du dir nur ein.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Mittlerweile dürfte es ja alles geklärt sein. In dem Fall hätte ich dir aber dazu geraten mitzugehen. Immerhin hält dich ja eigentlich nichts dort, wo du bist und wenn dein Freund da das Geld verdienen muss, kann man doch auch mitgehen.

Ich würde mich da auch nicht so querstellen, natürlich ist das nicht der leichte Weg, aber wenn man sich liebt, dann sollte man solche Sachen auch mal in Kauf nehmen. Man kann ja niemanden eine finanziell gute Zukunft verbauen nur weil man das selber nicht möchte.

Was ich aber hier so herausgelesen habe ist dass dir die Tiere da eigentlich wichtiger waren als deine Gefühle. Wie lief es denn weiter mit dem Freund? Habt ihr zusammen in Bayern gelebt?

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^