Finanzreserven von Krankenkassen abbauen sinnvoll?

vom 30.04.2018, 07:21 Uhr

Laut Medienberichten möchte Gesundheitsminister Jens Spahn die Krankenkassen mit hohen Finanzreserven dazu verpflichten lassen, diese Reserven eben abzubauen. Dadurch würden die Zusatzbeiträge reicher Krankenkassen für die Versicherten gesenkt werden.

Experten warnen vor diesem Schritt, weil sie eine Abwanderung von Versicherten befürchten und die armen Versicherungen dann die Beiträge erhöhen müssten. Es wird eindringlich von einer "Todesspirale" gewarnt. Was haltet ihr von dieser Idee vom Gesundheitsminister? Findet ihr, dass Versicherte reicher Krankenkassen niedrigere Beiträge zahlen sollten? Oder haltet ihr das für kontraproduktiv?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich frage mich, wie man das umsetzen möchte. Es sollte ja kein Nachteil für Krankenversicherte dadurch entstehen, wenn die Reserven abgebaut werden. Ich könnte mir vorstellen, dass es sicherlich sinnvoll wäre, wenn dem ein oder anderen Versicherten dann Behandlungen darauf finanziert würden. Es kann aber nicht sein, dass die Kunden dann darunter leiden und die Beiträge erhöht werden, dass kann nicht Sinn der Sache sein.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Nelchen hat geschrieben:Es kann aber nicht sein, dass die Kunden dann darunter leiden und die Beiträge erhöht werden, dass kann nicht Sinn der Sache sein.

Zumindest kurzfristig wird das ja nicht passieren. Es wird dann eben nur einen Teil der Versicherten geben, die immer noch den alten gleichen Beitrag bezahlen, weil ihre Krankenkasse relativ arm ist und dann wird es Versicherte geben die nur einen kleiner oder gar keinen Zusatzbeitrag mehr bezahlen und die dann eben sozusagen besser gestellt sind.

Die Frage ist natürlich, wie viel Reserven man abbauen will. Wenn man die Polster jetzt vollständig plündert, kann das natürlich in Zukunft bei schlechten Kassenlage, zu wesentlich höheren Beiträgen führen. Die Polster sind ja eigentlich dafür da um wirtschaftliche Schwankungen abzupuffern und die Beiträge stabil zu halten.

Das ein Teil der Krankenkassen, dann unter Umständen in wirtschaftliche Schieflage gerät, weil sie vermeintlich zu teuer werden, kann ich so jetzt nicht als schlecht ansehen. Eine gesunde Marktbereinigung wäre da glaube ich gar nicht so verkehrt. Wenn es dann nur noch halb so viele Kassen gäbe, wäre das doch auch kein Weltuntergang und würde vielleicht durch weniger Verwaltung sogar Kosten einsparen.

Man muss halt nur schauen, dass man eben nicht sinnlos das Tafelsilber verschleudert um dann in 5 Jahren festzustellen, dass die Kassen plötzlich unterfinanziert sind.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



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