Sollte Reitlehrer während Reitstunde auch auf Pferd sitzen?

vom 22.04.2018, 12:27 Uhr

Mittlerweile reite ich zwar nicht mehr, aber als Kind und Jugendliche hatte ich doch auch meine Reitstunden oder ich habe auch mal Freundinnen bei deren Reitstunden zugesehen. Dabei ist mir aufgefallen, dass einige Reitlehrer auf dem Boden in der Hallenmitte stehen und von dort ihre Anweisungen geben, während andere Reitlehrer auf dem Pferd sitzen. Bei meinen Reitstunden war es eigentlich immer die erste Variante, dass der Reitlehrer also ohne Pferd in der Halle war.

Ich muss aber sagen, dass ich es auch interessant finde, wenn der Reitlehrer selber auf einem Pferd sitzt. So kann man den Schülern doch sicher viel besser vermitteln, was sie machen sollen. Immerhin kann man es dann nicht nur erklären, sondern auch zeigen, wie man die Hände oder die Füße halten soll oder etwas in der Art. Wenn ihr schon mal Reitstunden hattet, hat euer Reitlehrer dabei auf dem Boden gestanden oder auch auf einem Pferd gesessen? Welche Variante findet ihr besser und warum?

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Wirklich guter Unterricht ist nicht möglich, wenn man selbst auf dem Pferd sitzt. Denn dann kann man sich einfach nicht genug auf die Schüler konzentrieren. Man hat sie eben nicht ständig im Blick. Und wenn man den Leuten noch erklären muss, wie sie die Hände und Füße halten sollen, dann sollte man definitiv am dem Boden stehen und per Hand korrigieren und eben notfalls auch eingreifen können. Denn da sind Notfälle einfach zu erwarten.

Sind die Reiter dagegen fortgeschrittener, kommt es bei den Einwirkungen auf Millisekunden an, Das kann man nicht ständig sehen, wenn man gerade in die andere Richtung reitet. Außerdem, und das ist viel negativer, kann man korrektes Verhalten und gute Reaktionen nicht punktgenau loben. Dann lernen die Leute aber eben nicht, dass z. B. jetzt genug Lastaufnahme in der Hinterhand da ist oder der Wechsel weit durchgesprungen worden ist. Denn wie sollen Reiter lernen, wie sich das richtig anfühlt, wenn ihnen niemand auf den Punkt sagt, dass es jetzt gut ist?

Ein Pferd beim Unterricht bewegen, das kann man machen, wenn man die Truppe einfach vor sich hinreiten lässt und sie die Pferde einfach bewegen lässt. Das ist dann aber kein guter Unterricht. Und wer für schlechten Unterricht auch noch bezahlt, der hat es nicht besser verdient.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich reite selber nicht und hatte auch nie eine Reitstunde, wobei ich es aber auch nur so kenne, dass man nicht auf einem Pferd sitzt als Lehrer. Das finde ich auch besser so, da man so wirklich besser reagieren kann, alles sieht und auch dem Schüler mehr Sicherheit vermittelt, immerhin kann man immer schnell da sein und muss nicht erst vom Pferd runterkommen. Mir würde das wohl auch mehr innere Sicherheit geben, wenn ich immer im Blick des Lehrers wäre.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich muss sagen, dass ich mal eine Reitstunde hatte, bei der die Lehrerin auf dem Pferd saß und ich das als nicht sehr lehrreich empfunden habe. Die Lehrerin war mehr auf ihr Pferd konzentriert und das dies machte, was sie wollte, als sich um die Schüler kümmern zu können. So kamen Fragen und Probleme eindeutig zu kurz.

Generell kenne ich es auch eher so, dass der Reitlehrer am Boden bleibt und die Schüler so besser im Blick hat und korrigieren und Hilfestellung geben kann. Das bringt doch allen mehr, würde ich behaupten. Im Zweifelsfall kann der Schüler auch mal absteigen und der Lehrer steigt in den Sattel, um zu erklären was er meint, wenn das nicht ausreichend vermittelt werden kann.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



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