Auf Plattformen Dinge verkaufen, Preis willkürlich?
  Ich frage mich immer wieder, wenn Personen gewisse Dinge auf Ebay oder diversen Flohmarktapps verkaufen, ob sie die Preise willkürlich machen oder ob sie sich vorab darüber informieren, um welchen Preis man das Produkt gebraucht sonstwo im Internet kaufen kann.
Ich nämlich mache es so, dass ich mich vorab informiere, was das Produkt original kostet, was es gebraucht kostet und dann biete ich mein Produkt noch etwas unter dem gebrauchten Preis in der App an. Meistens habe ich damit dann auch Erfolg. 
Allerdings kommt es mir so vor, als ob manche ihr Produkt willkürlich zu einem Preis verkaufen, der meiner Meinung nach oft sogar noch über dem Originalpreis liegt. Ich meine bei gewissen Produkten wie Legotechnik gibt es eine Wertsteigerung. Aber bei anderen Produkten muss man schon darauf achten, dass man nicht abgezockt wird.
  Ich mache es so wie du und informiere mich vorher, welche Preise andere so für ähnliche Produkte verlangen. Gerade bei Ebay mag ich da die Funktion "Beendete Angebote anzeigen" ganz gerne. So sieht man nicht nur, welche Auktionen gerade im Moment laufen, sondern auch, welche in der Vergangenheit Erfolg hatten und welche nicht. So kann man dann ganz gut abschätzen, welchen Preis man für seinen speziellen Artikel verlangen kann. 
Ich habe aber auch schon oft Artikel gesehen, für die astronomische Preise verlangt wurden. Oft dann auch mit einer ganz schlechten Artikelbeschreibung, bei der man sich dann echt fragt, ob die Verkäufer das ernst meinen. Ein verschwommenes Bild, als Artikelbeschreibung nur fünf Wörter und ein hoher Preis. Keine Ahnung, ob das alles Anfänger sind oder Teenager, die etwas verkaufen sollen, bevor sie was Neues bekommen und ihren Eltern so beweisen wollen, dass das leider niemand haben will.  
  Diese Funktion mit den beendeten Angebote anzeigen lassen ist auch meine erste Anlaufstelle, da bekommt man einen realistischen Einblick, was man erwarten kann. Mir ist da noch wichtig, unter der Rubrik "Verkäufertyp" nur die privaten Verkäufer anzeigen zu lassen, denn dort habe ich auch schon sehr große Diskrepanzen zwischen Gewerblichen und Privaten feststellen können. Nur weil ein gewerblicher Verkäufer etwas für 30 € verkauft bekommt, muss ich das nicht auch bekommen, als privater ebayer kann man dann vielleicht nur magere 8 Euro erwarten. 
Dann überlege ich auch so ein wenig, was das Teil gekostet hat, was es mir selbst noch wert wäre und wie die prozentuale Verteilung für mich aussehen sollte. Für meine Begriffe, und das sehe ich auch als Käufer so, sind zehn Prozent das absolute Minimum, eher ein Sechstel. Für Neuware bin ich bereit bis zu 30 Prozent zu zahlen und hätte das auch selbst ganz gerne. Wenn ich sehe, dass etwas schlecht geht oder mir aus meiner Sicht im Abgleich mit dem Aufwand zu wenig einbringt, lege ich es erstmal noch mal weg oder es wandert zum Sozialkaufhaus. 
Was als Referenz gar nicht taugt, sind die Preise bei Amazon. Da frage ich mich manchmal schon, wo die herkommen. Ich hatte mal ein Sachbuch, was dort für 80 Euro verkauft werden sollte, bei eBay waren es dann nur einige wenige Euro. Möglicherweise bedienen sich die Leute, die Mondpreise haben wollen, ja auch an solchen Verkaufsangeboten. Mir fallen diese völlig überzogenen Preisvorstellungen aber auch immer wieder sehr negativ auf. Natürlich möchte man die Dinge nicht für einen oder wenige Euro verkaufen oder in diese Gefahr geraten, aber wenn manche versuchen ein getragenes Oberteil für 75 % vom Neupreis zu verkaufen, kann ich mich nur wundern. 
Sowas ist dann in meinen Augen schon über die Maßen gierig. Umgekehrt wundere ich mich aber genauso über viele Käufer. Die meisten hätten am liebsten alles für einen Euro und völlig faire Preise werden ignoriert. Dadurch konnte ich schon einige Male ein gutes Geschäft machen, weil ich zum Beispiel ein Siebtel vom ursprünglichen Preis fair finde und das auch zu bezahlen bereit war.
  Informationen sammeln gehört mit dazu, wenn man nicht auf der Ware sitzen bleiben möchte oder auch über den Tisch gezogen wird. Aber mir kommt es ebenfalls so vor, als wenn manche sich gar nicht informieren und einfach nur etwas eingeben was ihnen gerade einfällt. Teilweise wird aber auch nicht gewusst worden sein um was es sich handelt. So habe ich auch die Tage ein Funkgerät geschossen, welches mir klar ist welchen Wert es hat. Angeboten wurde es für 120 Euro, Wert ist es in diesem Zustand um die 1500 Euro.
Aber neben gebraucht und neu kommt es dann noch auf den Zustand drauf an. Unter gebraucht gibt es genug Abstufungen von ganz rottig bis kaum bespielt ist alles mit dabei. Da scheiden sich auch die Geister und für mich ist ein sichtbarer Kratzer schon ein erheblicher Makel und andere sehen das noch als "guten gebrauchten Zustand" an und machen die Preise dann danach, anstatt von "Akzeptabel" zu sprechen im besten Falle. Verweist man darauf, dann bekommt man teilweise auch noch unverschämte Antworten.
Ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen, wie man sich als Verkäufer gar nicht informiert, wenn man gebrauchte Sachen loswerden möchte. Ich informiere mich immer, wie viel das Produkt im Gebrauchtzustand kosten würde und ich beobachte dann auch bei Ebay die Aktionen und schaue, wie viel die Menschen bereit sind für ein Produkt im ähnlichen Gebrauchszustand zu bezahlen. Das ist ein guter Richtwert meiner Ansicht nach und daran orientiere ich mich auch, wenn ich etwas verkaufen möchte. Bisher hatte ich damit immer Erfolg und ich bin noch nie auf etwas sitzen geblieben.
Ich handhabe es sowohl als Verkäufer auch als Käufer so, dass ich immer vorab informiere, was ein Artikel neu und auch gebraucht kostet. Ich kann nicht nachvollziehen, wie jemand einfach so etwas kaufen kann, ohne sich vorher über die Preise kundig zu machen. Das macht dann irgendwie schnell den Eindruck, als wenn jemand keinen richtigen Bezug zu Geld hat. Man muss sich dann aber auch nicht wundern, wenn man unter Umständen viel zu viel bezahlt. Für die Verkäufer ist es natürlich von Vorteil, wenn sich jemand vorher nicht über Preise informiert.
  Das kommt immer so drauf an. Da man bei ebay mittlerweile seine Startpreise so setzen kann, dass man nicht mehr durch Extrakosten bestraft wird, setze ich meist einen Startpreis der mit realistisch erscheint und den ich vorher wie bereits beschrieben abgecheckt habe. Ich gebe aber auch gern einen Sofortkaufen-Preis dazu ein, der etwas überhöht ist. Allerdings nur, damit mir mögliche Anfragen, was ich denn haben möchte, wenn ich den Artikel wieder herausnehme, erspart bleiben.
Bei manchen Artikeln weiß ich auch nicht, ob ich sie loswerde und zu welchem Preis. Gerade hab eich einige Anziehsachen angeboten. Da habe ich dann einen Mindestpreis gesetzt, der meine Schmerzgrenze ist, was das Einpacken und den Weg zur Post betrifft. Für einen Euro mache ich das nicht mehr. Wenn keiner bietet, dann geht das halt zum Umweltladen.
Ich mache es immer so, dass ich mich vorher gut informiere wie viel der Gegenstand in dem selben Zustand kostet und gerade neu zu bekommen ist. Außerdem versuche ich herauszufinden wie beliebt der Artikel gerade ist und ob es sich lohnt den Artikel genau in dem Monat zu verkaufen oder ob es Sinn macht noch ein bisschen zu warten. Manchmal ist es ja auch saisonabhängig, was man verlangen kann und was nicht. Ich mache also keinen Preis nach Gefühl, sondern informiere mich gut, da ich natürlich auch Geld bekommen will.
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