Etwas dagegen haben, gefilmt zu werden?

Gestern wurde in der Sportgruppe gefragt, ob jemand etwas einzuwenden hätte, wenn von einer Choreographie ein Video gedreht würde. Ich muss sagen, dass ich es nicht besonders gut fand, aber es über mich ergehen ließ.Eine der Teilnehmerinnen aus der Gruppe hat sich jedoch geweigert, sich filmen zu lassen und hat dann während diesem Song auf der Bank gesessen und verzichtet mit zu machen.

Auch kenne ich es aus der Hundeschule so, dass dort hin und wieder Bilder und Videos gemacht werden. Vorher wird dann auch immer gefragt, ob jemand etwas dagegen hat. Bisher war mir das jedoch immer egal und ich habe mich davon dann nicht beeinflussen lassen. Hättet ihr etwas dagegen, bei so etwas gefilmt zu werden? Oder eben allgemein gefilmt zu werden? Kommt es für euch auf die Situation an? Oder lehnt ihr dies grundsätzlich eher ab?

Es kommt ganz darauf an, wofür das Material hinterher verwendet werden soll und wie damit umgegangen wird. Aber was ich als selbstverständlich ansehe, dass man eben vorher gefragt wird und man dort auch offen seine Meinung sagen kann und diese respektiert wird. Wenn du also nicht Einverstanden warst im inneren, dann kann ich die Zustimmung nicht wirklich verstehen, ich hätte sie dann nicht gegeben.

Ich finde es komplett unpassend, wenn die Gaffer mit ihren Handys auf die Unfallstellen drauf halten und man mich dort beim arbeiten gesehen hat. Dank Zoom und allem konnte man wirklich jedes Detail sehen und teilweise sind auch die Gespräche die im Team geführt worden dort aufgezeichnet und veröffentlicht worden. Das gab mitunter dann schon Probleme, als eine etwas flapsige Bemerkung von einem Notarzt gefallen ist bezüglich dem beenden der Reanimationsmaßnahmen.

Hinterher gab es Drohungen, Shitstorms und alles nur wegen solch einer Kleinigkeit, die im Internet ohnehin nichts zu suchen hatte. Die Löschung des Videos dauerte ebenfalls sehr lange und bis dahin hatte es schon die Runde gemacht und man wird zum "Hassobjekt" von anderen Leuten die gar nicht mit dabei gewesen sind und eben nur diesen kleinen Auszug mitbekommen haben.

Von daher bin ich nicht wirklich der Fan davon gefilmt zu werden. Aber auch im weiteren Verlauf des Rettungsdienstes kamen weitere Anfragen von Firmen die Werbedrehs gemacht haben für ihre Produkte. Auch die Bergwacht hat Filme gedreht um so die Spendenkasse aufzubessern und teilweise das auch an die Fernsehsender verkauft, damit die Leute im Fernsehen hinterher eine tolle Folge von "Medicopter 117", "Sie retten dein Leben", "Notruf" und sonstigem hatten. Auch da war ich nur selten daran beteiligt und habe oftmals meine Zustimmung verweigert.

Denn bekommen hat man dafür nichts, man wurde ausgenutzt damit die großen Medienkonzerne hinterher ihre Umsätze generieren und ggf. die Bergwacht ein paar wenige Spenden mehr bekommen hat. Das ist in meinen Augen ohnehin ein falscher Ansatz so etwas zu finanzieren wenn es alleine über Spenden geht. Immerhin werden dort auch hoheitliche Aufgaben übernommen und somit sehe ich die gesamte Gesellschaft in Form des Staates für solch eine Finanzierung zuständig. Dreht man weiter Filmchen und verkauft diese damit es sich finanziert, wird sich daran auch nie etwas ändern.

Ich muss sagen, dass ich absolut kein Fan davon bin, alles zu fotografieren und zu filmen und das dann ins Internet zu stellen. Wenn also das das Ziel dieses Videos gewesen wäre, dass es dann irgendwann im Netz landet, dann muss ich sagen, dass ich meine Zustimmung auch nicht geben würde und dann lieber auch auf der Bank abwarten würde, bis das Video gemacht wurde.

Wenn jemand ein Video nur macht, um sich vielleicht zu Hause die Übungen noch mal anzusehen und damit zu lernen, dann fände ich es in Ordnung, wobei man dann ja auch nicht weiß, ob es nicht doch auch im Internet landet. Genau deswegen wäre ich einfach lieber vorsichtig und würde im Zweifelsfall eben lieber darauf verzichten, gefilmt zu werden.

Vorher muss ja gefragt werden und das ist auch in Ordnung so. Selber bin ich kein großer Fan davon, wenn man mich filmt und dann womöglich noch Videos mit mir veröffentlicht. Ich finde mich selber in Videos immer blöd und bin auch nicht entspannt, wenn eines gemacht wird. Deswegen würde ich es auch ablehnen.

Natürlich gibt es aber auch einfach Momente, in denen das unmöglich ist gefilmt zu werden. Beispielsweise finde ich es richtig abartig, wenn Menschen bei einem Unfall oder bei Prügelattacken erst mal das Handy zücken und dann alles online stellen. Wenn man allerdings bei anderen Sachen vorher gefragt wird und selber entscheiden kann finde ich das ganze fair und dann würde ich einfach nicht mitmachen.

Sorae hat geschrieben:Wenn du also nicht Einverstanden warst im inneren, dann kann ich die Zustimmung nicht wirklich verstehen, ich hätte sie dann nicht gegeben.

Gut, wenn sich keine freiwillige Person für ein Foto meldet, dann würde ich mich eventuell auch zur Verfügung stellen, auch wenn ich das normalerweise nicht so gerne mache. Warum auch nicht? Wenn ich auf den Fotos nicht blöd oder peinlich aussehen würde, dann finde ich es nicht weiter schlimm, auch wenn ich mich dazu auch im ersten Moment überwinden müsste.

Wobei ich auch meistens etwas dagegen habe gefilmt zu werden und nicht wirklich gefilmt werden möchte. Ich finde es völlig normal, dass man gefragt wird, ob man gefilmt oder fotografiert werden möchte und ob man damit einverstanden ist. Da hat man auch das Recht dazu und man muss sich nicht schämen, wenn man das nicht möchte. Ein klares Nein sollte in so einer Situation nicht als negativ aufgefasst werden.