Schreiben manche Autoren immer das Gleiche?

vom 08.03.2017, 11:43 Uhr

Es gibt einige Autoren, deren neue Bücher ich mir immer fast sofort kaufe, wenn sie veröffentlicht werden. Das gilt zum einen für die Fortsetzung bestimmter Reihen, zum anderen aber auch für unabhängige Werke bestimmter Autoren, deren Geschichten und Schreibstil mir gut gefallen.

Einige Autoren schreiben aber gefühlt immer die gleichen Geschichten, meiner Meinung nach ist David Baldacci so ein Kandidat. Er schreibt an verschiedenen Reihen, die nichts miteinander zu tun haben, aber doch große Ähnlichkeiten aufweisen. Der Held ist fast immer ein CIA , Secet Service oder sonstiger Geheimdienstagent, gerne auch ehemalig. Sind sind immer groß, sportlich, kampferprobt und sehr clever.

Und natürlich sind sie immer überlegen und selbstsicher. Irgendwie weisen die einzelnen Figuren wenige Eigenheiten auf, die sie von den anderen unterscheiden. Sie wären problemlos austauschbar und könnten auch die Protagonisten einer beliebigen anderen Geschichte des Autors sein. Denn auch die einzelnen Handlungsverläufe folgen sehr ähnlichen Mustern.

Ich persönlich lese seine Bücher trotzdem gern, weil mir eben genau diese Art von Spionage- oder Kriminalgeschichten gefällt. Ich kann aber durchaus verstehen, wenn andere Leute das langweilig finden und quasi sagen: "Kennste einen, kennste alle.":

Wie seht ihr das? Stört es euch, wenn sich Geschichten und Hauptfiguren eines Autors stark ähneln oder lest ihr die Bücher dann besonders gern, weil euch eben dieses Genre so gut gefallen? Fallen euch auch Beispiele ein, bei denen ihr das festgestellt habt?

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Als ich jung war habe ich unheimlich gerne die Fantasy-Geschichten von Wolfgang Hohlbein gelesen, ja geradezu verschlungen. Nach einer Weile kommt man dabei unweigerlich auf den Trichter, dass sich die Bücher untereinander, sowohl natürlich vom Schreibstil, aber auch von den verwendeten floskelhaften Formulierungen ähneln, was auch ein Gefühl von Wiederholung gibt.

Es ist nicht so, dass die Geschichten komplett gleich wären, aber der Aufbau der Spannungskurven und Wendepunkte erinnert eben schon sehr an die vorherigen Bücher, die man von ihm gelesen hat. So sind die Überraschungsmomente bei ihm dann keinesfalls mehr überraschend, da man sie schon erwartet, einfach, weil es die "Formel", die er anwendet, verlangt. Anfangs, als Kind, störte mich das kaum. Nach einer Weile fand ich die Bücher jedoch zu langweilig, zumal es sich um regelrechte "Schinken" handelt. Ich habe deswegen seit langer Zeit keinen Hohlbein mehr gelesen.

» Lily » Beiträge: 173 » Talkpoints: 43,13 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Mir ist das auch schon bei manchen Autoren aufgefallen und es kann schon passieren, dass die Geschichten dann irgendwann den Reiz verlieren, weil man als Leser einfach nicht mehr die Spannung empfindet, wie das bei einem anderen Buch wohl der Fall wäre. Aber nicht immer ist das so und bei manchen Autoren, bei denen ich den Eindruck habe, dass die immer wieder das gleiche Muster schreiben, greife ich doch gerne zu, weil ich dann eben schon weiß, was mich erwartet und worauf ich mich freuen kann.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Bei meiner Lieblingsautorin Iris Johannsen ist mir dies auch schon aufgefallen. Es handelt sich eigentlich immer um eine Frau, die am Anfang schwach ist und ein Spielball des Schicksals bzw. krimineller Machenschaften. Dann taucht ein Mann auf, meist vom CIA o.ä., der der Frau dann hilft, ihre eigene Stärke zu entwickeln und sich dem ganzen zu stellen.

Ich lese die Geschichten ganz gerne und war dann überrascht, als es mal ganz anders verlief. Leider hat sie damit dann auch nicht unbedingt meinen Geschmack getroffen. Und bei John Grisham findet man dann auch gerade in den ersten Romanen immer wieder sehr ähnliche Komponenten. So gab es am Ende beispielsweise oft eine Verfolgungsjagd.

Ich finde das eigentlich gar nicht schlecht, solange die Geschichten sich dann nicht zu ähnlich sind. Als Leser habe ich eine Ahnung, was mich erwartet, und ich kann die Hoffnung haben, dass mir auch dieses Buch gefallen wird. Mich stört der ähnliche Ablauf also nicht unbedingt.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich kenne ebenfalls eine Autorin, bei der das so ist. Da sind die Figuren immer wahnsinnig attraktiv. Wenn eine Frau die Hauptrolle ist, dann ist sie meist unabhängig, selbstständig und weiß was sie will. Nicht zu vergessen, dass sie eine große Karriere hatte und furchtbar intelligent ist. Bei Männern ist es ähnlich.

Es sind zwar schon Details anders wie zum Beispiel die berufliche Laufbahn, mal ist auch eine Kindesentführung oder Mord involviert, aber am Ende weiß man immer, wie es ausgeht, weil die Figurenkonstellation im Kern immer dieselbe ist. Daher habe ich es auch aufgegeben, Unterhaltungsliteratur weiter zu verfolgen. Auch wenn der Schreibstil mancher Autoren durchaus interessant ist, aber ich habe den Eindruck, dass man alle Bücher irgendwann kennt, weil sich alles irgendwo ähnelt.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^