Trotz psychischer Krankheit als Hobbypsychologe fungieren?

vom 28.02.2018, 10:29 Uhr

Eine Frau aus meinen Bekanntenkreis ist selbst psychisch krank. Sie ist auch seit einigen Jahren in therapeutischer Behandlung. Nun ist es aber so, dass sie sich wohl selbst als eine Art Hobbypsychologe sieht und ständig anderen in ihrem Umfeld Tipps und Ratschläge gibt, wenn diese hört, dass es ein Problem oder ähnliches im Bereich der Psyche gibt.

Dies finden viele unpassend, weil sie ja selbst ihre Probleme hat und sich darum erst einmal kümmern sollte. Sie ist da nicht stabil und erleidet durchaus immer wieder Rückfälle. Allerdings traut sich wohl niemand so recht zu sagen, dass sie sich besser mal auf sich konzentrieren sollte.

Habt ihr auch schon erlebt, dass jemand der selbst psychisch krank war, anderen Tipps gegeben hat und sich wie ein Hobbypsychologe aufgeführt hat? Sollte man der Person nicht sagen, dass sie sich lieber auf ihre eigenen Gesundheit konzentrieren sollte? Sie meint es ja nur gut, aber das schadet doch eher mehr als das es nützt.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Wenn man eigene Erfahrungen hat kann man diese doch durchaus mitteilen. Lässt man sich selber behandeln, bekommt man ja durchaus auch Lösungsansätze mitgeteilt und diese kann man doch weitergeben, ich sehe da nicht das Problem und finde es nicht gerade nett, dass man ihr alles abschreibt nur weil sie nicht immer nur stabil ist. Außerdem kann man sich doch auch austauschen, wenn man die selbe Erkrankung hat.

Sollte es einen wirklich stören, muss man auch in der Lage sein den Mund aufzumachen. Es kann ja nicht sein, dass man genervt ist und es der eigenen Freundin dann nicht sagt. Wozu denn auch? Sie kann ja nicht handeln, wenn sie es nicht weiß und wird weiter nerven.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wenn man deiner Logik folgen würde müsste man auch jedem dicken Menschen die Kompetenz absprechen Tipps zum Thema Ernährung zu geben. Sie haben es schließlich selber nicht umgesetzt, sollten sich erst mal auf sich selber konzentrieren und so weiter. Dabei sind es oft gerade diese Leute, die dir genau sagen könnten, wie es theoretisch funktioniert und was nicht funktioniert.

Wenn man schon einige Therapien hinter sich hat sieht das wahrscheinlich ähnlich aus wie bei Menschen, die schon eine lange Diätkarriere haben. Man weiß in der Theorie sehr genau wie es eigentlich funktionieren sollte, wesentlich besser als jemand, der sich noch nie mit diesen Themen auseinander gesetzt hat. Und nein, theoretisch etwas wissen bedeutet nicht automatisch, dass man das dann auch in seinem eigenen Leben umsetzen kann.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich finde deine Einstellung ziemlich albern, Nelchen. Du klingst ja so als wolltest du anderen Menschen ihr "Hobby" vorschreiben und das finde ich ziemlich bescheuert und unreif. Ein Hobby kann man niemandem vorschreiben und ihn auch nicht zwingen, es zu unterlassen. Die Interessen sind nun einmal, wie sie sind und daran wirst auch du nichts ändern. Warum sollten psychisch kranke Menschen keine Hobbys haben dürfen? Sei doch froh, dass da überhaupt Interessen bestehen, die aktiv verfolgt werden, es kommt oft genug vor, dass man bei einer psychischen Erkrankung nicht die Kraft für Hobbys hat.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^