Ausländische Begriffe gendern angemessen und sinnvoll?

vom 22.03.2018, 00:48 Uhr

Es gibt ja im Englischen den Begriff "coach" für Trainer. Im Englischen gibt es ja nur einen Artikel, sodass mit dem Begriff sowohl die männliche als auch die weibliche Form gemeint sein kann. Ich habe den Begriff "coach" wegen diesem Wissen daher immer als neutralen Begriff angesehen und nicht auf ein bestimmtes Geschlecht zugeschnitten.

Nun habe ich schon mehrfach festgestellt, dass manchmal "der Coach" heißt, manchmal aber auch "die Coachin", wenn eine Frau gemeint ist. Das finde ich ziemlich ungewohnt und es fällt mir schwer, mich daran zu gewöhnen. Findet ihr, dass man ausländische Begriffe auch entsprechend gendern sollte, damit sich kein Geschlecht diskriminiert fühlt? Oder findet ihr das lächerlich und albern?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Wenn man mal komplett außer Acht lässt, ob Gendern sinnvoll ist, dann muss die weibliche Form im Deutschen zwingend die Coachin heißen. Denn Coach hat nun einmal in Deutsch und in Englisch zwei Bedeutungen. Ursprünglich ist "the coach" eine bestimmte Form der Kutsche. Die hat man natürlich auch auf den Kontinent exportiert. Und deshalb steht die Coach bis heute für einen bestimmten Kutschentyp. Das ist ähnlich wie bei Phaeton. Der Phaeton kann das Auto von VW meinen oder eine hohe Kutsche. Phaeton ohne Artikel ist der Sohn von Helios aus der griechischen Mythologie.

Und da Sprache sich weiterentwickelt, haben englische Studenten ihre Tutoren scherzhaft als Coach bezeichnet, also sozusagen als Vehikel zum Erfolg. Ohne Kutschen wurde daraus ein feststehender Begriff. Also kam neben die Coach auch der Coach nach Deutschland. Und die Entsprechung für die weibliche Form heißt eben korrekt Coachin.

Warum das ausgerechnet hier ein Problem sein soll, verstehe ich nicht wirklich. Dann müsste dir die Trainerin ebenfalls ein Graus sein, immerhin ist Trainer auch englisch und so gar kein deutsches Wort. Es dürfte die Bloggerin nicht geben. Eine Brokerin dürfte auch nicht sein. Und eine Designerin erst!

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich sehe das ähnlich wie Cooper75. Wobei ich gleich dazu sagen muss, dass ich generell von diesem ganzen Gender-Wahn genau nichts halte. Aber wenn man diesen ganzen Gender-Quatsch in Ordnung findet, dann gehört natürlich auch das Wort Coach gegendert. Egal, ob das nun ein englisches Wort ist oder nicht. Beim Gender geht es ja auch andere Hintergründe.

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» tournesol » Beiträge: 7749 » Talkpoints: 66,19 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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