Inwiefern hat euer Partner euren Charakter geprägt?

vom 20.03.2018, 14:48 Uhr

Der Partner kann ja durchaus dazu führen, dass man sich verändert. So kann man sich optisch verändern, indem man sich die Haare färbt oder einen neuen Kleidungsstil zulegt, weil der Partner das so will. Allerdings kann man sich auch charakterlich verändern, indem man an Selbstbewusstsein dazugewinnt oder dieses verliert.

Einige Veränderungen sind positiv, einige negativ. Ich denke aber, dass es schon oft vorkommt, dass der Partner einen so prägt, dass man sich dementsprechend auch verändert und vielleicht auch an ihn anpasst. Inwiefern habt ihr euch durch euren Partner verändert? Seid ihr zufrieden mit der Entwicklung oder wünscht ihr euch euer altes Ich zurück?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich finde ja schon Vorstellung gruselig, meine Haarfarbe oder meinen Kleidungsstil zu verändern, weil der Partner das so will. Und ich finde es unglaublich, dass eine junge Frau im Jahr 2018 einfach locker schreibt, als wäre das eine ganz normale und verbreitete Tatsache. Sollte das so sein, wundert mich die anhaltende Benachteiligung von Frauen wirklich nicht. Solche armen Geschöpfe brauchen jemanden, der für sie Entscheidungen trifft und ihr Leben regelt.

Und wie soll ich mir das nun mit dem Charakter vorstellen? Soll man als Frau wegen des Partners plötzlich total ordentlich und pünktlich werden, damit der nicht meckert? Soll man lernen, seine Meinung nicht mehr zu äußern, weil der das so will, oder wie? Das würde zum Tenor deiner Einleitung passen und ist noch viel gruseliger.

Ich war charakterlich gefestigt, als ich meinen Mann kennengelernt habe. Natürlich habe ich mich in den letzten gut 20 immer noch verändert, das nennt sich Leben. Und natürlich haben da viele verschiedene Faktoren Einfluss genommen. Mein Mann allein hat sicher keinen prägenden Einfluss gehabt.

» cooper75 » Beiträge: 13326 » Talkpoints: 497,93 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich finde diesen Beitrag ehrlich gesagt ziemlich unlogisch. Das ganze Leben prägt einen doch und man verändert seinen Charakter laufend. Das ist ein Prozess, der mit jeder Erfahrung weiter geht. Jede einzelne Erfahrung - egal ob positiv oder negativ - prägt den Charakter nachhaltig. Wie will man da den Faktor "Partner" berechnen können? Schließlich kann es auch genauso gut sein, dass der Charakter durch das Studium, die Arbeit oder was auch immer gerade parallel zur Beziehung ansteht, geprägt wird und nicht ausschließlich durch den Partner.

Auch käme ich nie auf die Idee, meinen Kleidungsstil oder mein Verhalten komplett dem Partner anzupassen. Wir sind unterschiedlich, ecken ab und zu an, aber das gefällt so auch und es ist gut so wie es ist. Wenn mich etwas an meinem Partner stört, dann nimmt er es zur Kenntnis, aber geändert wird es nicht. Umgekehrt genauso. Man lernt mit den Eigenarten des anderen zu lernen und will ihn nicht umkrempeln, egal in welcher Hinsicht.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich würde hier stark differenzieren zwischen Äußerlichkeiten wie dem Kleidungsstil, Verhaltensweisen wie beispielsweise Ernährung oder Hobbys und andererseits dem Charakter einer Person, den ich quasi als Kern ihres Wesens definiere, und der sich im Laufe der Zeit natürlich wandelt und anpasst, aber zumindest in meinen Augen schon recht früh im Leben so gefestigt ist, dass Lebenserfahrungen aller Art, also auch Partner, nur bedingt Einfluss darauf haben.

Dass die Vorlieben und Eigenheiten eines langjährigen Lebensgefährten auch Einfluss auf das eigene Leben haben, sprich, dass man sich z.B. ein neues Hobby zulegt oder sonstwie seinen Horizont erweitert, leugne ich nicht und halte ich auch für ganz normal. Aber wenn man beispielsweise vom Charakter her eher ein ruhiger, stoischer Typ ist, der nicht schon schreit und auf und ab hüpft, wenn der Postbote klingelt, kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Partnerschaft auf diesem Level der Persönlichkeit wirklich etwas ändern kann.

Oder umgekehrt, wenn ich ein gefühlsbetonter, offener und sozialer Mensch bin, kann ich mich dann tatsächlich unter dem Einfluss meines Partners tief im Inneren in einen eiskalten, finsteren Typen verwandeln? Wie man sich nach außen hin gibt, hat ja oft mit dem Charakter gar nicht so viel zu tun, ebenso wie der so oft zitierte Kleiderstil aus einem beispielsweise lockeren und spontanen Typen keinen ängstlichen Kleingeist machen kann.

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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