Buchprüfer soll spanischen König Juan Carlos kontrollieren

vom 19.09.2007, 20:11 Uhr

Jetzt bekommt der spanische König Juan Carlos einen Buchprüfer zur Seite gestellt, der kontrollieren soll, was der König mit dem Geld (knapp 8,3 Millionen Euro), das ihm laut der spanischen Verfassung jedes Jahr zugestanden wird, eigentlich macht. Bisher war es sozusagen seine Sache, ob er dies an die Angehörigen der königlichen Familie verteilt oder was auch immer. Bisher wurde so eine Kontrollinstanz vor allem von kleineren linksgerichteten Parteien des spanischen Parlaments gefordert, dem der König über die Verwendung bisher keine Rechenschaft schuldig war.

Man muss aber anmerken, dass dieser Buchhalter nicht vom Parlament gestellt wird, sondern der König sich den allgemeinen „Wissensdurst“ beugte und von sich aus diesen ernannte, welcher in Zukunft die Ausgaben überwachen soll. Jedoch wird Oscar Moreno Gil (72), ein pensionierter Finanzexperte, dem Parlament oder der Öffentlichkeit keinen Bericht ablegen, sondern diesen nur dem Monarchen selbst zugänglich machen. Juan Carlos möchte damit in erster Linie die Kosten des Königshauses für sich transparenter und effektiver gestalten und das obwohl das spanische Könighaus im Vergleich mit anderen schon als sehr sparsam gilt.

In der Presse wird jedoch davon gesprochen, dass dies trotzdem einen Fortschritt darstelle, da der König so anerkenne, dass die bisherige Verfahrensweise nicht der Normalität entspreche, auch wenn die linken Parteien weiterhin kritisieren, dass Juan Carlos 100 mal soviel „Gehalt“ bekomme wie der spanische Ministerpräsident und dies als mittelalterlich einstuften. Jedoch verbrauche der französische Präsident, wenden andere ein, knapp viermal soviel Geld im Jahr wie ihr König.

Viele Zeitungen forderten trotzdem, wie in anderen Ländern zu verfahren so dass der König seinen Finanzhaushalt öffentlich machen müsse und zumindest gegenüber dem Parlament Rechenschaft ablegen müsste, auch um den anti royalen Trend in der Jugend damit entgegenzutreten, die mehr und mehr eine Abschaffung der Monarchie fordern.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Inzwischen hat sein Sohn Felipe das Amt übernommen und lässt noch wesentlich mehr kontrollieren. Die Mitglieder der Königshauses dürfen auch keine privaten Geschäfte betreiben, um nicht bei Subventionen absahnen zu können. Deswegen war seine Schwester in die Kritik geraten. Hintergrund dürfte sein, dass die Zustimmung zum Königshaus sinkt.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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