Nur Männern Frauenfeindlichkeit unterstellen?
Ständig wird in der Debatte hinsichtlich der Diskriminierung von Frauen betont, wie frauenfeindlich viele Männer seien und dass man sich als Frau endlich zur Wehr setzen müsste. Viele Frauen beziehen dazu auch öffentlich Stellung. Ich finde derartige Pauschalisierungen ehrlich gesagt nicht richtig.
Meiner Ansicht nach können Frauen genauso gut frauenfeindlich agieren und sich äußern als Männer. Für mich ist das keine Frage des Geschlechts. Was meint ihr dazu? Meint ihr, dass es richtig ist, nur Männern Frauenfeindlichkeit zu unterstellen? Können Frauen genauso gut frauenfeindlich agieren? Warum wird das so wenig thematisiert? Sind Frauen in der Hinsicht subtiler?
Frauenfeindlichkeit in eng definierter Form meint, dass Frauen weniger wichtig und wertvoll sind als Männer und deshalb einen geringeren Stellenwert und im schlimmsten Fall weniger Rechte haben. Es gibt nun tatsächlich relativ wenige Frauen, die das auch so sehen, weil es sie selbst ebenso benachteiligt wie die anderen Frauen.
Aber natürlich hat eine relativ frauenfeindliche Gesellschaft Einfluss auf die Sozialisation und das soziokulturelle Miteinander. Das führt dann zu so "lustigen" Aussagen wie, dass man als Frau bitte nicht die guten Studienplätze besetzt, da man später sowieso Kinder bekäme. Deshalb wäre eine Karriere in der Verwaltung besser, während die Männer später eine Familie ernähren müssen. (Deutschland, Gymnasium, ca. 1988) Das mag gruselig klingen und reduziert aus Männersicht die Konkurrenz. Frauen dagegen können es tatsächlich gut meinen, weil sich so Arbeit und Familie ideal verbinden lassen. Wer sonst kann sich für bis zu zwölf Jahre beurlauben lassen und hat danach seinen Job sicher? Das können nun Beamte.
Oder man bekommt erzählt, dass man als Frau etwas lernen sollte, damit man etwas dazu verdienen kann und im Falle einer Scheidung noch Einkommen hat. Aber dass ein männliches Wesen auch mal mit im Haushalt anpacken könnte, darauf kommt die Ratgeberin nicht. Das klingt zwar gruselig, aber für eine Frau der Fünfziger ist so ein Rat schon ein verdammt großer Schritt.
Das alles heißt jetzt nicht, das Frauen nett zu Frauen wären. Es gibt Frauen, die nutzen die Strukturen geschickt. Aber das ist nicht frauenfeindlich, das ist opportunistisch. Und dieses Spannungsfeld zwischen Tradition, Frauenrechten und den nicht unbedingt frauenfreundlichen neuen Anforderungen fördert definitiv einen grundsätzlichen Richtungsstreit unter Frauen. Aber das ist keine Frauenfeindlichkeit, das ist eine Folge von Frauenfeindlichkeit.
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