Kann man alles beweisen, wenn man nur will?
Ich bin ja der Ansicht, dass man durch einen ausreichend großen und starken Willen sehr viel erreichen kann. Dem menschlichen Willen sind aber auch Grenzen gesetzt, denn ich habe noch keinen Menschen getroffen, dessen Glaube im wahrsten Sinne des Wortes Berge versetzt. Auch bin ich der Ansicht, dass man nicht alles beweisen kann, nur weil man das theoretisch möchte.
Eine Bekannte von mir ist da anderer Ansicht. Sie meint, wenn man für etwas keine ausreichenden Beweise gefunden hat, dann hat man nicht gründlich danach gesucht. Ich finde aber, dass sie pauschalisiert, denn je nach Thematik wird das Beweisen ziemlich schwer. Oder wie soll man die Existenz für Gott wirklich "beweisen"? Das, was die Gläubigen als Beweis ansehen, akzeptieren andere Menschen ja nicht als Beweis. Wie seht ihr das? Kann man theoretisch alles beweisen, wenn man das nur möchte? Oder ist das zu kurz und utopisch gedacht?
Dein Bekanntenkreis vertritt ja wirklich die abstrusesten Gedankengänge. Manche Leute scheinen gar nicht zu wissen, was "beweisen" heißt. Wenn man ganz fest an etwas glaubt, wird es alleine dadurch nicht wahr. Ebenso wenn man alle Gegenargumente leugnet oder ignoriert oder von der Fraktion "Ich fühle das so, also ist es die Wahrheit!" ist.
Wenn man es also beispielsweise als Beweis ansieht, dass es Außerirdische gibt, weil man glaubt, selbst entführt worden zu sein, kann man natürlich mehr "beweisen" als mit strikten, naturwissenschaftlichen Methoden und Experimenten. Genauso gibt es ja Fälle, in denen ein wissenschaftlicher Beweis erbracht wurde, aber lieber das Gegenteil geglaubt wird, weil es einem besser ins Weltbild passt. Oder es gibt gar nichts zu "beweisen", weil manche Wissenschaftsbranchen nicht mit einem schwarz-weißen Weltbild arbeiten, sondern eher mit Wahrscheinlichkeiten und Unschärfen.
Wenn man also dickschädelig genug ist, kann man vor sich selber bestimmt für alles Beweise finden, woran man glaubt oder gerne glauben würde. Aber das hat mit Wissenschaft natürlich nichts mehr zu tun.
Wenn ich also nicht beweisen kann, dass es am anderen Ende des Universums einen bewohnten Planeten gibt dann liegt das nur daran, dass ich das eigentlich gar nicht beweisen will oder nicht motiviert genug nach Beweisen gesucht habe? Die Tatsache, dass es nicht möglich ist bis ans andere Ende des Universums zu sehen und wahrscheinlich nie möglich sein wird, da sich das Universum ja ausdehnt, spielt also überhaupt keine Rolle? Ist klar. ![]()
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