Digitalisierung im 21. Jahrhundert notwendig oder Luxusgut?
Ein Bekannter von mir (selbst ernannter "Nerd") regt sich immer wieder über die deutsche Politik auf. Die Politik hätte schon so lange die Digitalisierung versprochen, aber gekommen sei noch gar nichts. Er fühlt sich im Endeffekt veräppelt und wurde für seine Einstellung schon kritisiert. So ist seine Schwester der Ansicht, dass die Digitalisierung doch nur ein "nice to have", ein Luxusgut wäre und gar nicht überlebensnotwendig. Sie geht sogar so weit und meint, dass die Digitalisierung nur ein extrem teures "Spielzeugland für Supernerds" wäre.
Ziemlich heftige Formulierung finde ich, aber er kennt seine Schwester eben und nimmt das dann auch nicht persönlich. Was haltet ihr von der Digitalisierung? Findet ihr, dass diese im 21. Jahrhundert eigentlich notwendig und selbstverständlich sein sollte? Oder seht ihr sie auch eher als Luxusgut und "Spielzeugland"?
Wisst ihr überhaupt, wovon ihr hier redet? Digitalisierung ist ein schönes Schlagwort des 21. Jahrhunderts, aber es kann alles Mögliche bedeuten. Ein "Gut" ist es beispielsweise schon gar nicht, sondern je nach Definition ein technischer Vorgang oder eine gesellschaftliche Entwicklung.
Wenn man beispielsweise Bücher nicht mehr auf Papier druckt, sondern nur noch als Dateien zur Verfügung stellt und auch rückwirkend "analoge" Bücher einscannt und die Informationen so digital erfasst, handelt es sich um eine der vielen Formen von Digitalisierung. Und ganze Forschungszweige würden hier vermutlich nicht von "Luxus" sprechen, sondern danken dem Himmel, dass ihre Arbeiten und Ergebnisse nicht erst langwierig auf Papier gebannt und veröffentlicht werden müssen, um sie zur Diskussion zu stellen und sich darüber austauschen zu können. Oder wenn ich meine Urlaubsfotos einscanne, digitalisiere ich sie auch, mit allen Vor- und Nachteilen wie Beispielsweise Platzersparnis, aber dem Problem der Langzeitarchivierung.
Oder wenn man seine Lohnsteuerunterlagen nicht mehr per Post schicken muss oder sogar die Gemeindeverwaltung Hinterkaifeck schon online-Formulare anbietet, handelt es sich um eine Form der Digitalisierung. Und das sind nur wenige Beispiele unter zahllosen, vom Handy-Ticket für Bus und Bahn bis zu diesem Forum hier. Wo hier die "Politik" ins Spiel kommt, und wieso diese und die Digitalisierung vorenthält, erschließt sich mir auch nicht wirklich, aber präzise Argumentationsketten kann ich hier sowieso nicht erkennen.
Auch als wenig technikgläubiger Mensch würde ich daher sagen, dass die Digitalisierung, wie auch immer man sie definiert, aus der heutigen westlichen Gesellschaft genauso wenig wegzudenken ist wie das Telefon oder das Auto. Es mag zwar sein, dass manche Leute es als unnötigen Luxus ansehen, beispielsweise Bewerbungen online zu versenden, E-Mails zu schreiben oder online einzukaufen, aber dabei wird es sich wohl um eine schwindende Minderheit handeln, die von der gesellschaftlichen Entwicklung allmählich abgehängt wird.
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