Studien unseriös, die nur Wahrscheinlichkeiten angeben?
Ich habe kürzlich mit einer Bekannten von mir über Studien an sich diskutiert. Ihrer Meinung nach muss eine Studie klare Ergebnisse liefern und keine Wahrscheinlichkeiten angeben. Sie meinte sogar, dass sie Studien als Zeitverschwendung empfindet, die nur eine Wahrscheinlichkeit als Ergebnis angeben und keine beweisbaren Fakten und Folgen.
Ich finde, dass das Thema viel komplexer ist und man es nicht auf so eine simple Formel herunterbrechen kann. Denn es kann je nach Thema auch sein, dass man zuerst einmal eine Wahrscheinlichkeit "beweisen" muss bevor man in zukünftigen Studien die Methodik anpassen und klarere Ergebnisse erzielen kann. Wie seht ihr das? Sollten Studien auch Ergebnisse abliefern und präsentieren dürfen, die nur als "wahrscheinlich" gelten? Oder seht ihr das anders?
Was zum Teufel sind in diesem Zusammenhang "Studien"? Man kann doch nicht den gesamten Bereich des menschlichen Strebens nach Erkenntnis mit ein paar Schlagwörtern zusammenfassen. Wenn die Frauenzeitschrift Bella Marie 500 Hautcreme-Verwenderinnnen nach ihren Erfahrungen fragt, kann man das genauso als "Studie" bezeichnen wie wenn man eine Raumsonde baut, ins All schickt und die gesendeten Daten auswertet. Dazu kann man doch keine pauschalen Aussagen machen.
Es kommt beispielsweise auf den Zweig der Wissenschaft an. Wer sich mit nackter, kalter Physik befasst, kann eher Fakten liefern wie "Wir haben ein neues Teilchen/ein neues Schwarzes Loch entdeckt!" als jemand, der beispielsweise Verhaltensforschung oder Soziologie im weitesten Sinne betreibt. In vielen Forschungszweigen geht es um Tendenzen und statistische Häufungen, weil man eben nicht sagen kann, dass jeder Dreijährige, oder Feldhamster, oder Diabetespatient immer und unter allen Umständen auf Reiz X mit Reaktion Y reagiert. Kann man dann die Forschungsergebnisse in die Tonne treten und sich in Zukunft nur noch an den Elementarteilchen erfreuen, die es entweder gibt oder nicht (was im Bereich der Quantenphysik meines Wissens auch alles relativ ist)?
Der Meinung bin ich definitiv nicht. Das Leben und das Universum umfassen so gut wie immer ein Spektrum eine Grauzone oder Tendenzen mit Ausreißern nach oben oder unten. Wer das auszublenden versucht, hat bestimmt ein übersichtlicheres Weltbild, aber eben auch eines fern der Realität.
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