Wer verdient an den hohen Butterpreisen?

vom 27.10.2017, 10:33 Uhr

Zur Zeit gehe ich immer mit mulmigem Gefühl einkaufen, denn die Butterpreise gehen immer mehr in die Höhe. Noch vor einigen Monaten war es kein Problem ein halbes Pfund Butter für unter 2 Euro zu bekommen, aber zur Zeit gibt es die Butter noch nicht mal im Sonderangebot unter 2 Euro. Daher würde ich gerne wissen: Wer ist bei den hohen Preisen der große Gewinner? Ich vermute mal, dass der höhere Umsatz nicht bei den Bauern ankommt, sondern von den Meiereien gleich einbehalten werden. Ich würde ja auch mehr für die Butter ausgeben, aber dann sollten auch die Bauern davon profitieren.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Nein, natürlich ist es dasselbe wie bei der Milch, dass der Lohn für die Mühe eben nicht die Bauern bekommen, sondern die ganzen Zwischenhändler. Natürlich gibt es eine Möglichkeit, die Bauern zu unterstützen und dem ein Ende zu machen. Wenn man seine Butter einfach gleich beim Bauern holt.

Es gibt sicher viele Bauern, die froh wären, wenn man ihnen direkt die Produkte abkauft, damit sie auch etwas davon haben. Guck dich doch einmal in deiner Nähe um, ob es dort vielleicht Bauern gibt, die so etwas auch vor Ort verkaufen. Dann gibst du eben mit gutem Gewissen die über zwei Euro für ein Stück Butter her.

Und wenn man ehrlich ist, ist das auch ein gerechtfertigter Preis, wenn es im Endeffekt wirklich zum Bauern kommt. Ich finde generell, dass die Produkte der Bauern zu günstig her gegeben werden. Die Milch beispielsweise. Aber ja, das ist ein anderes Thema.

Ich kann nur an alle vernünftig denkenden Menschen appellieren, dass sie beim eigenen Bauern direkt einkaufen, wenn sie nicht vegan leben. Denn das bringt den Bauern was und schadet den Tieren ebenfalls am wenigsten. Diese Großzuchtbetriebe, da dreht sich bei mir der Magen um, wenn ich so etwas höre oder lese.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 27.10.2017, 10:41, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Mit ein Hauptgrund für den Anstieg der Butterpreise, ist ja die Sanktionspolitik und Exporteinschränkungen der EU gegenüber Russland, denn dadurch wurden ja unzählige Milchbetriebe in den Ruin getrieben. Durch diese Angebotsverknappung ist ja ein Preisanstieg unvermeidbar und eigentlich auch nachvollziehbar. Ich glaube schon, dass der Großteil des Preisaufschlages bei den Milchbauern und dem Handel hängenbleibt, aber inwieweit solch eine Politik tragbar und wünschenswert ist, das wage ich mal zu bezweifeln.

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» €uro » Beiträge: 141 » Talkpoints: 7,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ein Blick auf den Markt schafft Klarheit. Im diesem Jahr hatten Milchbauern eine gute Marktlage. Bisher liegt der Durchschnittspreis für einen Liter Milch bei 36 Cent. Das ist im Vergleich zu den letzten Jahren ziemlich gut. Bisher kann man auch von weiter steigenden Preisen ausgehen, obwohl die Liefermenge steigt. Das lässt auf Dauer die Preise wieder sinken, wenn die Nachfrage nicht anhält oder wächst.

So, nach den Grundlagen zur Butter: Nimmt man die Milch tatsächlich nur für Butter, benötigt man für ein Kilo davon rund 22 Liter Milch. Wie viel es genau ist, das hängt vom Fettgehalt ab. Damit würde allein die Milch für ein Kilo Butter 7,92 Euro im Einkauf kosten. Bei 2,29 für ein halbes Pfund Butter entspricht das einem Kilopreis von 9,16 Euro. Da bleiben gerade einmal 1,24 für Molkereien und Handel.

Ganz so geht die Rechnung zwar nicht auf, weil der Fettgehalt der Milch bei Anlieferung irgendwo zwischen 3,8 und 4,4% liegt und die Molkereien den Fettgehalt reduzieren. Dieses Fett wird natürlich genutzt. Aber da die Nachfrage nach Milchfett stark gestiegen ist, ist dieser Milchanteil jetzt teurer und es wird mehr Milch als reine Fettquelle genutzt.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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