Stiftemäppchen für Schulanfänger mit Inhalt kaufen sinnlos?

vom 27.09.2017, 12:35 Uhr

Wenn man so ein Schultaschenset kauft, dann ist da ja auch ein Stiftemäppchen dabei. Diese Mäppchen sind dann auch immer gefüllt, meist mit Billigstiften und Zubehör. Gerade als Schulanfänger bekommen die Kinder ja vorgeschrieben, was sie in der Mappe haben sollen und nutzen dürfen.

Kauft ihr diese gefüllten Mäppchen, nur weil sie zur Schultasche passen oder nehmt ihr lieber leere Federmäppchen und füllt sie selber? Ist der Inhalt der Mäppchen nicht sinnlos und sollten die Firmen sich das nicht gerade bei Erstklässerschultaschen sparen?

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich finde das auch nicht unbedingt so sinnvoll komplette Federtaschen für Schulanfänger anzubieten, aber auf der anderen Seite ist sinnvoll nicht unbedingt eines der Attribute die eine Firma mit ihren Produkten verfolgt. Ich glaube mein Patensohn durfte in der ersten Schulmappe nur Buntstifte, Bleistift und einen Anspitzer haben, selbst bei dem Radierer bin ich mir nicht sicher ob der erlaubt war.

» RavenThunder » Beiträge: 1315 » Talkpoints: 11,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Da sind doch eigentlich immer ganz normale Stifte drin, die kann ein Kind doch wohl benutzen. Verbieten Lehrer den Kindern heutzutage wirklich Filzstifte mit in die Schule zu bringen und wenn ja, warum? Und selbst wenn das so wäre, malen Kinder heute nicht mehr zu Hause? Ich hatte früher neben meinen Stiften für die Schule noch eine ganze Box, die ich mit meiner Schwester zu Hause verwendet habe.

Problematisch finde ich eher die Qualität. Ich habe mal bei der Tochter einer Freundin Stifte spitzen wollen und das Holz ist richtig gesplittert. Sie meinte dann, dass die Stifte in einem Mäppchen dabei waren und, dass sie die eigentlich nie benutzt. Kein Wunder, bei der schrottigen Qualität. Da fährt man sicher besser, wenn man ein leeres Mäppchen kauft oder selber näht und Stifte dazu kauft, die beim spitzen nicht abbrechen oder splittern. Da die länger halten kommt das bestimmt auch nicht teurer.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich hatte damals als Erstklässlerin auch eine gefüllte Federtasche, einzig der Füller fehlte. An dessen Platz steckt dagegen ein aufgerollter kleiner Zettel mit der Aufschrift "Hier darf später der Füller hin". Die Stifte wurden auch alle gut benutzt und waren, wie es dann eben so ist, irgendwann aufgebraucht.

Es wäre mir auch neu, dass Schulen so exakte Vorgaben machen wie "Nur Buntstifte in den Farben Rot, Grün und Blau der Marke Pelikan". Es war eher so ein "Ihr braucht auf jeden Fall einen roten, blauen und grünen Stift. Füller dürft ihr aber erst ab der 3. Klasse mitbringen, Tintenkiller erst ab der 4." oder etwas anderes in die Richtung. Da die Buntstifte aber weder Füller noch Tintenkiller sind, waren sie bei mir durchaus erlaubt.

» Kalu-chan » Beiträge: 718 » Talkpoints: 11,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also in meiner Grundschule gab es auch keine konkreten Vorschriften, was im Mäppchen sein durfte und was nicht oder welche Art Stifte wir verwenden mussten. Es gab lediglich die Vorgaben, dass mit Füller und blauer Tinte geschrieben werden musste und dass wir einen Bleistift und Buntstifte brauchten. Marke und Farben hingegen blieben uns überlassen. Wir hätten also sowohl ein fertig zusammengestelltes Mäppchen als auch ein eigenes Mäppchen mit dazugekauftem Inhalt mitbringen können. Dementsprechend hatten auch manche von uns eins dieser klassischen Streber-Mäppchen mit einzelnen Fächern für jeden Stift, während andere eine Schlamperrolle besaßen.

Generell finde ich fertige Mäppchen gar nicht so verkehrt, denn sie sind vielleicht qualitativ nicht so hochwertig, aber dafür günstig. Gerade in der Grundschule ist der Verschleiß an Material durch häufigen Gebrauch, Verluste und Diebstähle oder Kaputtgehen einzelner Dinge extrem hoch. Daher würde ich mein Kind nicht mit einer Palette Faber-Castell-Buntstifte und einem Premium-Füller in die erste Klasse schicken.

Ich würde lediglich darauf achten, einen guten Füller zu kaufen, denn Billigprodukte liegen da oft nicht so gut in der Hand und machen bei Vielschreibern Druckblasen und Schmerzen. Aber die restlichen Dinge wie Lineal, Radiergummi, Bleistifte und Co müssen meiner Meinung nach nichts besonderes sein. Die werden ohnehin im Laufe der Schulzeit noch hundert Mal ausgetauscht.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,28 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Cloudy24 hat geschrieben:Da sind doch eigentlich immer ganz normale Stifte drin, die kann ein Kind doch wohl benutzen. Verbieten Lehrer den Kindern heutzutage wirklich Filzstifte mit in die Schule zu bringen und wenn ja, warum? Und selbst wenn das so wäre, malen Kinder heute nicht mehr zu Hause? Ich hatte früher neben meinen Stiften für die Schule noch eine ganze Box, die ich mit meiner Schwester zu Hause verwendet habe.

Ja, da sind ganz normale Stifte drin und ja, die Schule schreibt schon seit einigen Jahren vor, was die Kinder für Stifte brauchen sollen und akzeptieren keine anderen Stifte. Da müssen Bleistifte in bestimmten Stärken von Staedtler rein und diese dickeren dreieckigen Buntstifte. Auch von einer bestimmten Firma. Selbst die Spitzer, die in den Mäppchen sind, dürfen nicht benutzt werden, sondern nur Spitzer mit einem Behälter, damit die Kinder nicht mehr aufstehen müssen und über dem Papierkorb spitzen müssen. Auch der Radiergummi darf nur von einer bestimmten Firma sein und Filzstiffte sind nicht erlaubt.

Der Grund für das Vorschreiben des Stiftematerials wurde schon bei meinen Kindern (und die Grundschule fing vor 24 und 22 Jahren bei ihnen an) begründet, dass alle Kinder den gleichen Start in das Schulleben haben sollen und die Stifte alle die gleiche Qualität haben sollen, damit nicht ein Kind mit besseren Farben malt und das andere mit schlechteren Farben das Bild erstellt. Die Farbkästen durften auch nur von Pelikan sein und durften nur die 24 Farben für den Grundmalkasten haben und es durfte nicht der Doppelstöckige sein.

Schon wegen den Vorschriften von den Stiften mussten wir die passenden Stiftemäppchen entleeren und dann neue Stifte hinein machen. Die Stifte die wir rausgemacht haben, haben die Kinder dann zu hause genutzt. Heute ist es noch genauso und ich kenne viele Kinder, die in den letzten Jahren eingeschult wurden, die nur bestimmte Stifte in den Mäppchen haben durften.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Vielleicht ist das ja vom Bundesland abhängig oder von der Art der Schule? Ich kenne das aus meiner eigenen Schulzeit nämlich überhaupt nicht. Es gab bestimmt eine Liste mit den Dingen, die die Schüler gebraucht haben, aber die Marke und sonstige Details wurden auf keinen Fall vorgeschrieben. Wir hatten jedenfalls alle unterschiedliche Sachen, nur Füller hatten viele die gleichen. Da gibt es im preiswerten aber nicht schrottigen Segment aber glaube ich eh nicht so viel Auswahl.

Ich erinnere mich noch sehr gut, wie ich gelernt habe was Pigmentierung von Farben bedeutet. Ich hatte nämlich einen Kasten mit Wasserfarben irgendwoher als Werbegeschenk bekommen und habe den mit in die Schule genommen, nur um dort festzustellen, dass meine neuen Farben nicht so toll malen wie meine alten Farben. Da hat aber niemand nach einem Verbot geschrien, weil ich ja die "falschen" Farben habe. Wir haben uns daraufhin mit der Herstellung von Wasserfarben beschäftigt und eben gelernt, dass die Pigmente der teuerste Teil sind und deshalb in billigen Farben gerne mal reduziert werden.

Ich frage mich eh, was so eine autoritäre Schule denn machen wollte, wenn ein Kind mit den "falschen" Buntstiften auftaucht, weil die Eltern nicht einsehen eine teure Marke zu kaufen. Man kann die Eltern ja schlecht zwingen und das Kind vom Unterricht ausschließen wäre maßlos übertrieben. So ein unsinniges System funktioniert doch nur solange die Eltern das mit sich machen lassen.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Wir konnten diese Stiftemäppchen mit Inhalt nutzen und musste eben nur noch Füller und Tintenkiller und Lineal kaufen. Und meist ein besseres Radiergummi, da diese günstigen oftmals einfach nicht funktionierten. In der Schule gab es da keine bestimmten Vorgaben. Oftmals durfte man sich auch selbst aussuchen, ob man Filzstifte oder Buntstifte zum ausmalen von irgendwas benutzt hat.

Man musste ja eh nach einiger Zeit den Inhalt erneuern, wenn Stifte eingetrocknet oder aufgebraucht waren. Damals gab es da keine festen Regeln, was in dem Mäppchen sein durfte und was nicht. Ich weiß nicht, ob sich das heute mittlerweile großartig geändert hat.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Dass in den Federmappen nur Stifte drin sind, die minderwertige Qualität haben, kann ich so nicht bestätigen. Auch die direkte Vorschrift nach bestimmten Marken ist von der Schule abhängig. Wir haben hier in der Stadt auch eine Grundschule, die eine gewisse Affinität zu bestimmten Marken hat und nur diese im Unterricht akzeptiert. In allen anderen Schulen heißt es dann, dass zwei Bleistifte, ein Klebestift und dergleichen da sein müssen.

Welche Marke dann kauft, ist reichlich egal. Und gerade die Lehrer von Schulen, die keine Marken vorschreiben, findet man dann regelmäßig in diversen Geschäften, wo man preiswert einkaufen kann, wenn sie von bestimmten Dingen die Klassensätze dort holen.

Und insgesamt finde ich gefüllte Federmappen sehr vorteilhaft, da man da alles drin hat, bis eben auf den Füller, was ein Grundschüler wirklich benötigt. Kauft man die Stifte nämlich extra, hat man in einer Schachtel nicht alle Farben, die benötigt werden und in der größeren Schachtel wieder Stifte, die man nicht braucht.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich kann ebenfalls nicht bestätigen, dass das Billige Stifte sind die darin enthalten sind. Meistens findet man doch Stabilo Fineliner mit darinnen vor, die auch von der Schule vorgegeben sind. Klar gibt es nach wie vor die Listen die ausgeteilt werden müssen, was zulässig ist und was nicht aber bei den Stiften ist es keine Formsache sondern eine Empfehlung damit alle gleich sind. Darauf festnageln kann man niemanden mit der Landesschulordnung, dass der Bleistift nun ein 2HB der Marke X sein muss und nicht von Marke Y sein soll.

Bei anderen Sachen die sind geregelt, Taschenrechner, Schulbücher usw. was hinterher in den Klausuren verwendet werden darf, welche Farbe vorbehalten ist und nicht verwendet werden darf, aber nicht von welcher Marke der Stift ist. Leider kennt sich mit der eigenen Schulordnung des Landes nicht jeder Lehrer aus und meint, dass das dann eine Pflicht ist wenn er auf seine Marke besteht, weiß man aber wo man nachschlagen muss und was man unter die Nase hält, dann kann man sich als Elternteil und auch als Schüler dagegen erfolgreich wehren.

So war das schon vor 25 Jahren zu meiner eigenen Schulzeit. Da war laut der Lehrerin nur der Pelikan Füller erlaubt mit dem Würfel am Ende. Ich fand den beschissen, teuer und nicht praktisch und habe stattdessen einen Lamy bekommen. Entsprechend Landesschulordnung Bayern war da nur vorgeschrieben, dass Klausuren mit Füller geschrieben werden müssen in der Farbe Königsblau aber keine Marke vorgegeben. Mit dem Schriftstück vor der Nase vom Lehrer, war das auf einmal kein Thema mehr was hier alles Pflicht ist und niemand war auf einmal mehr gezwungen, das Ding mit Würfel zu verwenden was einfach nur grauenhaft war.

Von daher liegt es nicht am Inhalt, der ist nicht minderwertig und auch nicht komplett ausgeschlossen nur weil eine Schule eine andere Empfehlung heraus gibt. Verbindlich ist daran nichts und Schulen geben gerne Empfehlungen für Marken heraus, da damit Erfahrung gemacht wurde und man meint, dass jeder auf Marke steht. Der Malkasten von 0815 No Name für 2 Euro war jedenfalls immer genauso gut, wie der teure Markenkasten für direkt mal schlappe 10 Euro, wie auch das Wassergefäß oder die Pinsel.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^