Asylanten als Kunden ausschließen erlaubt?
Ich habe durch die Medien mitbekommen, dass eine Ladenbesitzerin aus Bayern Asylanten als Kundschaft offiziell ausgeschlossen hat. Sie beklagt sich darüber, dass sie vermehrt Diebstähle festgestellt hätte und wenn sie die Diebe (die ihrer Aussage nach alles Asylanten waren) angesprochen hätte, wäre sie bedroht und beschimpft worden. Daher hat sie einen Zettel an ihrer Tür angebracht, auf dem steht, dass sie keine Asylanten als Kunden haben möchte.
Klick.
Nun wurde sie aber angezeigt wegen Verstoßes gegen das Diskriminierungsgesetzes. Ihr drohen bis zu fünf Jahre Haft. Was haltet ihr von dieser Aktion? Könnt ihr das Verhalten der Ladenbesitzerin nachvollziehen? Oder seid ihr der Meinung, dass sie sich illegal verhalten hat und dass sie bestraft werden sollte? Wie hätte sie das Problem ohne Zettel lösen können? Darf ein Händler überhaupt bestimmte Kunden von der Bedienung ausschließen?
Ich habe von einem ähnlichen Fall gelesen, da soll eine Frau von Asylanten vergewaltigt worden sein, die sie in einer Kneipe kennengelernt hat. Der Betreiber der Kneipe soll anschließend gesagt haben, dass keine Mensch aus diesem Land mehr in seinen Laden lässt. Ob das nun stimmt ist wohl noch umstritten und nicht bewiesen.
Ich kann in dem Fall schon den Aufruhr und Ärger verstehen und das der Kneipenwirt eben seinen Gästen Sicherheit bieten möchte. Aber deswegen alle Asylanten oder Menschen eines Landes über einen Kamm zu scheren finde ich nicht in Ordnung. Nur weil es da Kriminelle gibt, sind ja längst nicht alle so. Ich fände es da schon nachvollziehbar wenn es eine Strafe geben würde.
Natürlich ist es nicht erlaubt, einzelne Gruppen der Bevölkerung als Kunden auszuschließen. Das wäre ja noch schöner, wenn man Ausländer, Obdachlose, Rentner oder Rothaarige nicht bedienen würde. Wenn das erlaubt wäre, dann wäre schließlich auch das Verhalten gegenüber Juden vor und im Krieg oder die Rassentrennung damals in den USA vollkommen in Ordnung gewesen. Das sehen aber wohl zum Glück die wenigsten so.
Eigentlich ist es ganz einfach: Je mehr Publikumsverkehr ein Betrieb hat, desto eingeschränkter ist das Hausrecht. Die Verkaufsflächen sind öffentlicher Raum, nur die hinteren Räume, die Kunden nicht zugänglich sind, sind privat. Um Menschen das Betreten öffentlicher Flächen zu verbieten, muss ein echter Grund vorliegen.
Deshalb kann man natürlich einem Ladendieb Hausverbot verteilen. Aber man kann nicht allen Rothaarigen Hausverbot erteilen, weil viele Ladendiebe rothaarig waren. Man kann einen Obdachlosen oder Alkoholiker rauswerfen, der Kunden belästigt, aber man kann nicht generell Obdachlose oder Alkoholiker vom besuch eines Geschäfts ausschließen. Diskotheken und Gaststätten können die Bedienung von offensichtlich stark alkoholisierten Kunden ablehnen. Aber das geht auch nur, wenn das das für alle gilt. Der angetrunkene Kumpel des Wirts muss dann auch gehen. Die Grenzen sind zum Glück eng gesteckt.
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass der Betreiber einer privaten Einrichtung das Recht haben sollte sich seine Kundschaft selber auszusuchen. Solange das dann deutlich sichtbar angeschrieben ist geht das für mich völlig in Ordnung. Den Rest regelt dann die freie Marktwirtschaft.
Wenn jemand so einen "Hallo, ich bin Rassist" Zettel an seinem Laden anbringt wäre für mich klar, dass ich mein Geld in Zukunft woanders ausgebe. Ehrlich gesagt wäre mir das lieber als wenn ich unwissentlich bei einem Rassisten einkaufe, der seine menschenverachtende Ideologie hinter einer konservativen "besorgter Bürger" Fassade versteckt.
Zunächst einmal bin ich der Meinung, dass jemand der ein Ladenlokal mietet und dort Leute bewirtet oder eine Ware verkauft, selber entscheiden darf, wer dort einkauft oder nicht. Ich denke, dass man das wohl erwarten kann, wenn man einen Laden hat oder? Jedenfalls ist das meine Vorstellung von einem eigenen Laden und dem bekannten Hausrecht.
Das Problem ist jedoch, dass sie gezielt eine Gruppe anspricht, was man ihr als Rassismus auslegen kann.Das kommt auch genau so rüber, weil sie eigentlich schon behauptet, es waren alles Asylanten die geklaut haben. Da frage ich mich, woher weiß die Dame das? Die Damen und Herren, die geklaut haben, müssen ihr schließlich nicht sagen, wie sie heißen, wo sie herkommen und welchen Status sie in DE haben. Das kann nur die Polizei. Und dann spricht man diesen Personen natürlich das Hausverbot aus.
Ich finde, dass jeder selber entscheiden muss, wem er rein lässt und wem nicht. Wir haben hier in der Nähe ein Kaffee, welches von muslimischen oder so eine Art Verein betrieben wird. Draußen steht auch "Deutsche Gemeinde" und witzig ist, dass sie Deutsche da nicht haben wollen. Ist das jetzt auch diskriminierend und verboten? Glaube ich kaum!
Mein Kumpel überlegt, ob er eine Kampfsportschule eröffnet und er sagte sofort, muslimische Kids haben bei ihm kein Zutritt und wieso? Weil die meisten bei uns sich draußen benehmen, als seien sie die Kings, klatschen hier einen nach dem anderen und viele mit Kampfsport bei uns prahlen. Ist das verboten? Ich glaube nicht oder wenn ja, finde ich das das Letzte, weil er kann selbst entscheiden, wem er trainiert. Er macht das ja nicht, weil jeder "kacke" ist, sondern bei uns in der Stadt mittlerweile immer häufiger diese Kinder zu Problemen werden und auch in anderen Kampfsportstudien auffallen, dass sie das Gelernte anwenden.
Natürlich mag das diskriminierend sein, das wird es auch sein. Trotzdem frage ich mich, wer eigentlich immer wieder das Recht hat, für jemanden zu entscheiden, was er in seinem Laden will? Das ist doch der Laden der Frau und fertig. Hausrecht? Gibt es das dort nicht? Kann ich nicht verstehen. Auch wenn es schon diskriminierend wirkt.
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