Kleidung aus Privatverkauf zurücknehmen, da nicht passt?

vom 06.09.2017, 08:50 Uhr

Ich habe es jetzt erlebt, dass ich mir ein Kleidungsstück bei Ebay Kleinanzeigen gekauft habe und mir zugesichert wurde, dass es die entsprechende Größe hat, die mir auch passt. Als es dann ankam, musste ich jedoch feststellen, dass es ein Zelt war und mindestens zwei Nummern größer als angegeben. Die Verkäuferin meinte dann auch gleich, dass ihr das Leid täte und sie das Kleidungsstück zurücknehmen würde.

Ich soll nun mein Geld zurück bekommen und ihr das Kleidungsstück zurückschicken. Ich bin doch sehr froh darüber und denke, dass ich ansonsten nur hätte versuchen können, dass Kleidungsstück selbst wieder verkauft zu bekommen. Nun ist die Verkäuferin ja eigentlich nicht zur Rücknahme verpflichtet, aber sie meint wohl, dass sie sich mit der angegebenen Größe vertan hat. Was ja auch anscheinend wirklich so ist.

Habt ihr schon erlebt, dass jemand ein Kleidungsstück aus einem privaten Verkauf zurück genommen hat, weil es dem Käufer nicht passte? Meint ihr, dass dies eher eine Ausnahme ist, weil eben offensichtlich falsche Größenangaben gemacht wurden? Würdet ihr etwas zurücknehmen, wenn es dem Käufer nicht passt? Ist das im Normalfall nicht eher Pech für den Käufer und eigenes Risiko?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Mir ist es mal passiert, dass ich ein Kleidungsstück verkauft habe, dass leider Flecken hatte, die ich übersehen habe. Ich hätte beim Fotografieren wohl auf besseres Licht achten sollen. In dem Fall habe ich das Geld auch zurückerstattet und die Käuferin durfte das Teil sogar behalten, wobei sie es wohl einfach weggeworfen hat. Es ging auch nur um ein paar Euro.

Wenn man einen Fehler bei der Beschreibung macht, finde ich das selbstverständlich. Als Käufer ärgert man sich maßlos darüber, fühlt sich betrogen, will nie wieder etwas bestellen. Als Verkäufer hingegen, ärgert man sich etwas über sich selbst und vergisst die Sache schnell wieder. Der finanzielle Schaden wäre auf beiden Seiten gleich, aber der Käufer hat viel mehr daran zu knabbern, finde ich. Der hat ja immerhin auch das Teil zuhause, muss es entsorgen oder weiterverkaufen und wird immer wieder daran erinnert, dass er betrogen wurde.

Daher würde ich mir als Käufer in so einem Fall auch wünschen, dass der Verkäufer seinen Fehler einräumt und mir entgegenkommt. Und dementsprechend komme ich als Verkäufer entgegen.

Ich denke aber schon, dass es vielleicht nicht unbedingt eine Ausnahme ist, aber zumindest nicht allzu häufig vorkommt. Wobei es schon nicht häufig vorkommt, dass man sich bei einem Kleidungsstück um zwei Größen vertut. Wenn es etwas kleiner oder größer ausfällt, aber man die Größe in die Artikelbeschreibung reingeschrieben hat, die auch im Etikett steht, wäre das ja etwas anderes.

Einen Unterschied macht es bestimmt auch, ob der Verkauf über Ebay oder Ebay Kleinanzeigen stattgefunden hat. Bei Ebay bekommt man Bewertungen oder man kann den Käuferschutz in Anspruch nehmen. Da findet also eine ganz andere Kontrolle und Sanktionen statt, die potentielle zukünftige Verkäufe erschweren können. Da sind Verkäufer eher dazu bereit, Ärger zu vermeiden.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Mir ist das noch nicht passiert, aber eigentlich eher in erster Regel, weil ich über eBay Kleinanzeigen oder so keine Klamotten kaufe. Aber das beschriebene Verhalten der Verkäuferin finde ich sehr fair, denn verpflichtet gewesen wäre sie glaube ich nicht unbedingt.

Wenn da natürlich falsche Angaben gemacht wurden, ist das vielleicht eine andere Sache, die Frage ist nur, ob man sich wegen eines Kleidungsstücks dann in einen Rechtsstreit begeben möchte. Daher ist das, denke ich, eine gute Lösung gewesen.

Ich persönlich würde natürlich auch die Angaben nach bestem Wissen und Gewissen machen und ich denke, wenn ich mich so vertan habe, dass der Artikel einfach falsch beschrieben wurde, würde ich eine Rücknahme auch anbieten. Das würde ich allerdings nicht machen, wenn ich die richtige Größe oder generell die richtigen Angaben gemacht hätte und der Käufer da einfach nicht mit zufrieden ist.

Größen können ja teilweise auch unterschiedlich ausfallen, das sollte man als Käufer beachten und da kann man im Zweifelsfall nach fragen. Wenn der Verkäufer allerdings nur sagen kann, dass es Größe L ist, dann ist das ebenso und wenn das dann dem Käufer nicht passt, hat er eben Pech gehabt, meiner Meinung nach. Da würde ich persönlich dann keine Rückgabe mehr anbieten.

» Antalis » Beiträge: 539 » Talkpoints: 0,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe noch keine gebrauchten Sachen gekauft oder verkauft, aber ich denke auch, dass man als Verkäufer dem Käufer in so einem Fall schon entgegen kommen sollte, wenn man eine falsche Angabe gemacht hat. Das muss doch dann auch nicht sein. dass der Käufer sich darüber sehr ärgert und man selber eben den Fehler gemacht hat. Das würde ich dann schon zugeben und den Artikel auch zurück nehmen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich würde nur etwas zurücknehmen oder das Geld zurück überweisen, wenn ich mich signifikant geirrt haben sollte. Da ich meine Sachen aber in der Regel doppelt und dreifach kontrolliere und auch nur Dinge verkaufe, die kaum oder gar nicht getragen sind, bin ich da auf der sicheren Seite. Und ohne Maßangaben kaufe und verkaufe ich nichts mehr, damit habe ich nur schlechte Erfahrungen gemacht, sowohl als Verkäuferin als auch als Käuferin.

Wie kann man sich denn so gravierend irren wie hier in dem Beispiel und dann hinterher eigentlich doch wissen, dass die Ware zwei Nummern zu groß ausfällt? Hast du da Fotos mit Maßband hingeschickt oder "fiel" der Verkäuferin dann plötzlich ein, dass das Kleidungsstück wirklich ganz anders als beschrieben ist? Dass sie es dann doch zurückgenommen hat, ist ja ganz gut, aber wer trägt die Kosten für Hin- und Rückversand? Für beide irgendwie ein Verlustgeschäft, an dem nur die Post verdient hat. Ich hätte mich trotz der Rücknahme darüber geärgert.

Das ist der Grund, warum ich nur noch eher ungerne und zögerlich über Verkaufsplattformen oder gar bei privaten Händlern kaufe. Selbst mit Maßangaben kann es sein, dass die Sachen trotzdem nicht richtig passen und sitzen und dann habe ich das Geld ausgegeben und Zeug hier liegen, was mir doch nicht passt. Ich habe auch schon mal eine Jeans bei einer privaten Händlerin gekauft, die mir nicht gepasst hat, aber ich hätte da gar nicht nachgefragt, ob sie sie wieder zurücknimmt. Das hätte sich finanziell nicht mal gelohnt aufgrund der Rücksendekosten. Das habe ich dann nur bezahltem Lehrgeld verbucht.

» Verbena » Beiträge: 5156 » Talkpoints: 0,93 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Warum sollte sie nicht dazu verpflichtet sein? Sie hat in der Beschreibung eine Größe angegeben und die hat dann wohl nicht gestimmt. Somit waren das unwahre Angaben und es ist nicht der Artikel der in der Beschreibung genannt worden ist und damit ist sie dann sehr wohl verpflichtet mit einer Nachbesserung. Kann sie das nicht da kein Kleid in der angegeben Größe vorhanden ist, ist die Rücknahme das was sie machen muss. Ebenfalls kannst du belegen, dass du angefragt hast und das dort nochmals zugesichert wurde. Von daher kann man schon den Fehler bei ihr suchen, wenn sie etwas falsches Angibt und nicht der Tatsache entspricht.

So aber wenn denn nun die Angabe stimmt und das Kleid einfach zu eng geschnitten ist oder dir an die Figur nicht passt, was ist das das Problem der Verkäuferin? Es sollte doch inzwischen klar sein, dass man sich auf die Größen in den Schildern nicht verlassen kann und je nach Hersteller dort etwas nettes oder etwas größeres drinnen steht aber die identischen Maße zu einer anderen Größe hat. Sprich ich würde mir dann eher die Angaben in Zentimeter geben lassen und das Kleid vermessen, anstatt auf die Angabe im Schild zu vertrauen und auch vorher nachfragen, bevor ich kaufe. Daran kann ich viel mehr fest machen und vorher erkennen, ob das etwas werden kann oder sitzt wie ein Sack und kaufe es nicht, wenn es dann vermutlich oder offensichtlich nicht passt.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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