Etwas nicht mehr essen mögen, wenn man Herstellung kennt?
Eine Freundin hat bis vor kurzem gerne Teewurst gegessen. Allerdings hat sie sich immer gefragt, wie diese wohl genau herstellt wird und hat das im Internet dann mal nachgelesen. Sie meinte, dass sie schon schlucken musste, als sie eben las, dass es sich um eine Rohwurst handelt. Denn sie findet rohe Wurst doch eher abschreckend und vermeidet normal diese zu essen.
Sie hat dann gelesen, dass die Wurst eben hauptsächlich aus Schweinefleisch besteht, dass sehr klein gehäckselt und püriert wird und dann geräuchert. Sie findet es seitdem unerträglich, diese Wurst zu essen. Sie meinte, dass sie sich dann immer vorstellt, wie diese hergestellt würde und würde das einfach abstoßend finden.
Habt ihr es auch schon mal erlebt, dass ihr etwas nicht mehr essen wolltet, was ihr bis dahin gerne mochtet, als ihr erfahren habt, wie dies hergestellt wird? Oder meint ihr, dass dies eben dazu gehört und euch die Lust auf die Speise nicht verderben kann? Informiert ihr euch immer vorab, wie etwas genau gemacht wird, bevor ihr dies esst?
Ich kann deine Freundin auf der einen Seite zwar verstehen, dass für sie die Herstellung ihrer ehemaligen Lieblingwurst abstoßend ist, jedoch würde ich auch gerne wissen, was die Dame eigentlich gedacht wie Lebensmittel produziert werden?
Es sollte jedem bewusst sein, dass die Herstellung von Lebensmittel wie z.B. Wurst nicht immer einer gut aussehende Tätigkeit ist. Das Häckseln vom Fleisch usw. gehört nun einmal dazu. Viele Konsumenten möchte gut und günstig essen, aber von der Herstellung von den Dingen die ihren Tellern landen nichts wissen, weil sie es abstoßend finden.
Ich kann mit dieser Einstellung wenig anfangen. Persönlich esse ich überhaupt keine Fertigprodukte. Bei einer Tiefkühlpizza ist oftmals nicht mal richtiger Käse drauf, sondern irgendeine gestreckte Pampe, die mit Beta-Carotin gefärbt wird, damit der Matsch ungefähr wie Käse aussieht. Wenn ich so etwas sehe habe ich keinen Hunger mehr.
Wenn sie die Wurst vorher immer mit Appetit gegessen hat, warum soll das nun nicht mehr der Fall sein. Finde ich schon merkwürdig; dachte sie Teewurst würde auf Plantagen wachsen? Was ist schlimm an einer Rohwurst? Sie wird ja im Nachhinein noch geräuchert. Im besten Falle natürlich nur. Früher bei der Armee in der DDR wurde Teewurst Panzerfett oder Panzerschmiere genannt, und den armen Soldaten hing der Fraß schon zum Halse raus. Allerdings kann man aus Teewurst ganz prima kleine Bällchen formen und die braten und als Suppeneinlage genießen.
Ich habe früher gerne in der Küche herumexperimentiert. Eines Tages zerkleinerte ich mittels Zerhacker einmal Schinkenspeck und gab noch Butter an die Masse. Das wurde eine 1A Teewurst. Vielleicht kann sie sich ja somit aushelfen. Das sind doch eher appetitliche Alternativen, Schinken und Butter. Wie etwas hergestellt wurde, ist mir eher egal, wenn es denn schmeckt. Es sei denn, Gänse werden mittels Löffel mit Futter gestopft und bekommen eine Fettleber. Dann gibt es ja diese berühmte Gänsestopfleber. Die spinnen doch, die Franzosen.
Ich informiere mich nicht immer, wie etwas hergestellt wird, bevor ich es dann esse. Das finde ich doch zu aufwändig und gerade bei ausländischen Produkten gibt es schon einige Dinge, von denen ich nicht weiß was darin ist. So esse ich in den Niederlanden gerne die sogenannten Bitterballen, aber ich weiß nicht genau, was darin ist.
Ich habe schon als Scherz gesagt, dass ich das Gericht sicher nicht mehr mag, wenn ich mal weiß, was darin enthalten ist. Aber so ganz ernst gemeint ist das dann eben nicht. Gerade bei Wurst ist es sicher vielfach so, dass die Herstellung nicht eben appetitlich aussieht und das ist mir auch klar.
Wie ganz genau nun Teewurst hergestellt wird, wusste ich nicht, aber an der Beschreibung fand ich nichts so schockierend, dass ich diese Wurst nun nicht mehr essen wollte. Ich denke auch, dass so etwas jedem bewusst sein sollte, was ungefähr in der Wurst drin ist, auch wenn man es nicht im Detail weiß, wie diese hergestellt wird.
Ich habe schon einige Informationen über die Herstellung von Lebensmitteln gesehen, aber ich muss sagen, dass mir bislang keine davon den Appetit auf etwas verderben konnte, was ich gerne gegessen habe und eben auch weiter esse.
Mir geht es immer so, wenn ich sehe, wie Fleisch hergestellt wird. Allerdings verdränge ich das dann immer, denn sonst würde ich ja gar kein Fleisch mehr essen. Aber was ich nicht mehr mag, ist beispielsweise Leberkäse. Es war einmal eines meiner Lieblingsgerichte, aber mittlerweile mag ich es gar nicht mehr.
Und ich glaube schon, dass es teilweise davon kommt, dass man mir einmal gesagt hat, in den Leberkäse würde nur der Abfall hinein kommen. Also alle tierischen Abfälle, die sonst nicht als Fleisch oder ähnliches verarbeitet werden können, würden da hinein kommen. Okay man muss sich das nicht immer bildlich vorstellen.
Aber es ist ja wirklich so, dass man den Geschmack im Laufe seines Lebens ändert und dass es bei mir schon häufiger der Fall war, dass ich einfach etwas mochte, was ich früher nicht so gerne gegessen hatte und dass ich etwas nicht mehr mochte, was ich früher sehr gerne gemocht habe.
So ging es mir mit dem Leberkäse. Mittlerweile stinkt mich der Leberkäse nur noch an und ich esse ihn wirklich nur noch im absoluten Notfall, wenn nichts mehr anderes im Haus ist außer Leberkäse und ich wirklich einen sehr großen Hunger habe. Das habe ich letztens erst wieder fest gestellt. Ganz komisch.
Aber mir geht es auch bei immer mehr Fleischsorten so, dass ich diese nicht mehr mag. Vielleicht wurde ich ja von dieser geheimnisvollen Zecke gebissen, bei der man nachher keine Lust mehr auf Fleisch hat, oder allergisch reagiert.
Spaß beiseite. Aber es gibt auch andere Produkte als Fleisch, die ich nicht esse, weil ich die Herstellung kenne. Mir fällt jetzt spontan blöderweise gerade nichts ein aber alles, was aus Mikroorganismen hergestellt wird wie Milchprodukte vor allem Käse, muss ich jetzt auch nicht unbedingt haben.
Den Umstand kann ich soweit verstehen und nachvollziehen. Gerade weil einige Leute nicht mit den Produktionsmethoden einverstanden sind, beispielsweise von Fleisch und sie deswegen Vegetarier werden, werden die entsprechenden Lebensmittel gemieden und nicht mehr verzehrt.
Bei mir ist das nicht unbedingt so. Ich muss jetzt nicht unbedingt wissen oder dabei stehen, wie ein Schwein zu meiner Mettwurst, Schinkenwurst oder sonst was verarbeitet wird, aber im Großen und Ganzen bin ich über die Herstellung informiert. Es gibt ja auch genügend Reportagen über ebendieses Thema. Da kommt man ja fast nicht mehr drum herum. Nichtsdestotrotz esse ich das, was ich mag und das was ich nicht mag, esse ich nicht. Das ist so, weil ich es mag bzw. nicht mag und nicht weil ich mit der Produktionsmethode nicht einverstanden bin.
Meine Großmutter war früher auf einem Schlachthof beschäftigt und die spricht öfter mal in den blumigsten Ausschmückungen von dem, was die da gemacht hat. Von daher waren meine Geschwister und ich schon relativ früh mit der Fleischverarbeitung in Kontakt gekommen, sei es auch nur aufgrund von verbalen Beschreibungen.
Ich würde mir auch dadurch keine Speise oder Zutat verderben lassen wollen. Teilweise ist es aber so, dass zum Beispiel penetrante Vegetarier nicht mit einem am selben Tisch sitzen wollen, wenn Fleisch auf dem Teller des anderen ist. Das geht mir dann doch etwas zu weit.
Aktiv informiere ich mich allerdings nicht, wie das, was ich gerade esse, zubereitet wird. Da habe ich tatsächlich anderes mit meiner Zeit anzufangen.
Wenn das so ist, dürfte man ja gar nichts mehr essen. Viele Menschen verlieren den Appetit auf Fleisch, wenn sie sehen wie die Tiere gehalten und hinterher getötet werden. Anderen vergeht der Appetit, wenn sie merken, wie viele Konservierungsstoffe und Chemie ins Essen gepanscht wird. Wenn ich mal bedenke, dass im Kirsch-Joghurt gar keine Kirschen drin sind, sondern nur Saft von roter Beete wegen der Farbe.
Ich finde man kann sich auch anstellen. Verständnis habe ich für so eine Einstellung nicht. Wenn es sich nicht gerade um Obst oder Gemüse handelt, dann wächst Essen nicht gerade in der Natur und man muss es nur pflücken und dann essen. Wie stellt die sich sonst vor, wo das Essen herkommt? Schlaraffenland?
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Suche Wellaform Haarcreme 3743mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: luwu22 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Suche Wellaform Haarcreme
- Braune Blattränder und kleine Fliegen 1925mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: TuDios · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Braune Blattränder und kleine Fliegen