Nur enthaltsame homosexuelle Männer Blut spenden lassen?
Ich habe gelesen, dass es eine neue Regelung über die Blutspenden geben soll. So sollen homosexuelle Männer inzwischen Blut spenden dürfen, wenn sie über 12 Monate enthaltsam gelebt haben. Bisher war es so, dass homosexuelle Männer ihr Leben lang von der Blutspende ausgeschlossen worden waren.
Ich verstehe diese Regelung ehrlich gesagt nicht wirklich. Ich bin der Meinung, dass es für Homosexuelle dieselben Regeln geben sollte wie für Heterosexuelle: wenn man in einer festen und monogamen Beziehung ist und das über eine längere Zeit, dann sollte man meiner Meinung nach schon spenden dürfen: Oder aber, wenn man sich schützt in kritischen Situationen.
Könnt ihr diese neue Regelung nachvollziehen? Seid ihr vielleicht sogar zufrieden mit dieser Regelung oder haltet ihr sie für stark verbesserungswürdig und nicht mehr zeitgemäß? Ich verstehe nicht, wie man derartige Vorurteile haben kann, aber scheinbar ist der Bedarf an Blutkonserven nicht groß genug, sonst hätte man die Regelungen auf ein "vernünftiges "Maß heruntergebrochen. Meint ihr, man kann von einem Menschen 12 Monate Enthaltsamkeit verlangen, wenn dieser spenden möchte?
Bei Heterosexuellen gilt meines Wissens eben nicht die Regel, dass man in einer festen Beziehung sein oder gar zölibatär leben muss, um Blut zu spenden. Da fragt keiner danach, wen du wie bumst, bevor man dich zum Blutspenden zulässt. Auch lesbische Frauen können es anscheinend vogelwild quer durch den Gemüsegarten treiben, diese sexuelle Orientierung scheint in den zur Blutspende zugelassenen Zielgruppen gar nicht auf.
Hier geht es nur um Männer, die Sex mit Männern haben oder hatten(!), anscheinend egal, ob es sich um ihren langjährigen Ehemann handelt, ob sie sich jedes Wochenende auf einem anderen Parkplatz vergnügen, oder ob sie vor zehn Jahren im Suff einmal ihre katholische Erziehung vergessen haben. Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass sich jemand unbemerkt etwas eingefangen hat, wenn sein letzter Sex mit einem Mann schon ewig her ist, aber wie will man das überprüfen? Auf Ehre und Gewissen schwören lassen?
Offensichtlich ist die Statistik, was Krankheiten angeht, die auf diese Art übertragen werden, eindeutig genug, dass man diese Bevölkerungsgruppe ebenso wie etliche andere von der Blutspende ausschließt. Die Versorgung mit Blutkonserven wird aber dadurch wohl kaum in Frage gestellt, da es sich statistisch gesehen nur um einen geringen Prozentsatz der Bevölkerung handelt. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass den Blutbanken jetzt die Bude eingerannt wird, wenn man als Mann zugeben muss, dass man zwar Interesse an Sex mit Männern hätte, aber deprimierenderweise schon lange nicht mehr zum Zug gekommen ist.
Ich kann mir eher vorstellen, dass nicht-heterosexuell lebende Männer die Blutspenderei im Geiste einfach abhaken. Mir geht es mit meinem ewigen Eisenmangel auch nicht anders, aber ich kann nicht behaupten, dass ich mich hier um ein Menschenrecht betrogen fühle oder was auch immer.
Gerbera hat geschrieben:Bei Heterosexuellen gilt meines Wissens eben nicht die Regel, dass man in einer festen Beziehung sein oder gar zölibatär leben muss, um Blut zu spenden. Da fragt keiner danach, wen du wie bumst, bevor man dich zum Blutspenden zulässt.
Das stimmt nicht. Menschen mit wechselnden Geschlechtspartnern und Prostituierte, auf die das berufsbedingt ebenfalls zutrifft, dürfen auch nicht spenden. Und das ist das perfide an der Sache. Während alle anderen danach beurteilt werden, was sie tatsächlich tun, unterstellt man Homosexuellen ständig wechselnde Partner und Rudelbumsen. Und selbst wenn der Spender selbst monogam lebt, unterstellt man dem Partner ein gefährliches Sexualverhalten.
Die anderen Gruppen sind aber nur raus, wenn ihr Sexualverhalten tatsächlich ein höheres Infektionsrisiko bedeutet. Man unterstellt nicht, dass Heterosexuelle rumbumsen oder langjährige Eheleute automatisch ohne Schutz betrogen werden. Denn Heterosexuelle gehen nie fremd und Prostituierte stehen nur zur Zierde rum.

Ich habe mich vorher mit dem Thema "Blut spenden" nicht so auseinandergesetzt, um überhaupt verstehen zu können, wieso Homosexuelle oder eigentlich "Schwule" nicht spenden durften. Es ging ja meist darum, dass die Chance groß sei, dass sie an HIV erkranken. Es ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass in der Schwulenszene HIV im Allgemeinen weit verbreitet ist.
Ich kenne viele schwule und habe mal kurzweilig in einer Schwulensauna als Putze gearbeitet, weil ich den Besitzer kannte und daher auch dort akzeptiert wurde. Was mir da einige Schwule gesagt haben, wie es da abgeht, war der Kracher. Auch was ich an Hinterlassenschaften gefunden habe, sagte mir in vielen Punkten alles. Doch trotzdem bedeutet das nicht, dass dies alles auf jeden zutrifft.
Nun heißt es, keine ständig wechselnden Partner? Schwul sein Okay, aber bitte 12 Monate keine wechselnde Partner, sondern am liebsten Enthaltsamkeit. Niemand weiß wirklich, ob das was Homosexuelle sowie Heteros angeben, überhaupt stimmt. Also wozu dieser Scheiß? Man unterstellt Schwulen sofort Gangbang, Rudelbumsen und Rumhuren. Sorry, geht gar nicht!
Es gibt schnelle und sichere Tests, ob HIV oder andere Krankheiten vorhanden sind. Da sollte man vielleicht mal von Gebrauch machen, statt sich der Chance zu verwehren, Blut zu bekommen, welches bei uns ja Mangelware ist. Selber Schuld, wenn man da teilweise so massiv ins Privatleben der Leute eingeht. Finde das wirklich absolut frech.
Dieser Gedankengang ist schon eindeutig und intolerant sowie diskriminierend. Damit labern selbst die Blutspendeinstitute den Homophoben ala "Die haben alle Aids" usw. nach. Ekelhaft, das finde ich echt doof. Sorry.
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