Kennt und kocht ihr noch Kaffeesuppe?
Ich habe vor kurzem zum ersten Mal von der so genannten Kaffeesuppe gehört. Man soll wohl im Zeitalter der Industrialisierung den ganzen Tag Kaffeesuppe köcheln lassen, wo dann auch Brotbrocken eingeweicht worden sind. Auf diese Weise konnte man wach werden und der Hunger verschwand.
Ich persönlich kenne Kaffee eigentlich nur als Getränk, aber nicht als Suppe. Wie sieht es bei euch aus? Wie schmackhaft ist Kaffeesuppe und was kommt da alles rein? Wird das dann tatsächlich mit Brühe gekocht und mit Suppe oder wie darf man sich das vorstellen? Oder ist das einfach nur Kaffee, wo man Brot eingeweicht hat? Würdet ihr Kaffeesuppe unter Umständen essen oder wäre das so gar nichts für euch? Hättet ihr vielleicht sogar gesundheitliche Bedenken wegen dem Koffein?
Beim dem, was ich kenne, kann von "noch" keine Rede sein, denn Kaffee als Gewürz einzusetzen, unter anderem auch in Suppen, scheint mir ein ziemlich neuer Trend in der Küche zu sein. Das hat mit dem, was du gehört hast, wahrscheinlich nichts zu tun.
Bei den Rezepten, die ich kenne, werden meistens ganze Bohnen verwendet, die dann genau wie andere ganze Gewürze in der Brühe oder Sauce ziehen und vor dem Servieren entfernt werden. Geschmacklich ist das durchaus interessant, aber es ist nicht so, dass die Gerichte dann auch offensichtlich nach Kaffee schmecken. Man erntet eher erstaunte Blicke wenn man erwähnt, dass Kaffeebohnen verwendet wurden.
Was das Koffein angeht habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Theoretisch kann das in größeren Mengen und bei entsprechender Disposition natürlich schon eine tödliche Wirkung haben, aber da ich außer Kaffee und ab und zu einer Cola kein Koffein konsumiere mache ich mir keine Sorgen. Immer ,wenn man von einem Todesfall hört, geht es um Energy Drinks und solche Sachen und dieses süße Zeug mag ich überhaupt nicht.
Kaffeesuppe war früher üblich. Wobei das aufgrund der hohen Preise für die Bohnen kein Alltagsgericht war. Man kochte das auch nicht wirklich, sondern brockte Brot und Butterflocken in den heißen Kaffee. Gegessen wurde das auch mit dem Kaffeelöffel und nicht mit dem Esslöffel.
Aber schon vor dem zweiten Weltkrieg war das eher ein verstaubtes Traditionsgericht. Wobei auch heute noch viele Menschen Kaffee zum Essen nutzen. Viele Senioren, die nicht mehr gut kauen können, machen sich ihr Brot fertig und weichen es dann mit Kaffee ein.
So alt bin ich auch noch nicht, dass ich mich an die schlechten alten Zeiten vor dem Krieg erinnern kann. Aber ich kann mir vorstellen, dass es durchaus üblich war, Brot in den Kaffee zu brocken oder zu tunken. Wobei man sich unter dem Kaffee der ärmeren Leute früherer Zeiten auch nicht das pechschwarze, koffeinhaltige Zeug vorstellen muss, welches wir heute literweise bei Starbucks in uns hinein schütten. Kaffeebohnen waren ein teurer Luxus, weswegen es in vielen Familien sowieso nur an Sonn- und Feiertagen "richtigen" Kaffee gab. Wenn überhaupt.
Unter der Woche gab es Kaffee-Ersatz, welcher aus allen möglichen Pflanzenteilen hergestellt werden konnte, und mit Kaffee an sich nicht mehr viel zu tun hatte. Der berühmte Muckefuck gehört dazu, aber auch Gerstenkaffee oder mit allen möglichen Zusatzstoffen gestreckter Bohnenkaffee. Die daraus resultierende Plörre war daher meistens recht koffeinarm und wurde auch nicht schlechter, wenn man sie den ganzen Tag warmgehalten oder aufgewärmt hat, wenn vom Vortag noch etwas übrig war.
Dass diese Sorte Armeleute-Essen mittlerweile so gut wie ausgestorben sein sollte, wundert mich ehrlich gesagt auch nicht. Und die Leute, die sich damit über Wasser gehalten haben, hatten vermutlich eher Probleme mit Staublunge, schlecht verheilenden Wunden oder Kindbettfieber als mit den gesundheitlichen Nachteilen, die übermäßiger Koffeingenuss mit sich bringt.
In unserer Schule kamen wir damals mal auf das Gericht zu sprechen und ich meine auch in älteren Büchern mal davon gelesen zu haben. Dass mit der Kaffeesuppe wollten ich und ein paar Freunde damals dann ausprobieren, allerdings haben wir das nicht wirklich schmackhaft hinbekommen, am Ende hatten wir dünnen Kaffee mit etwas Öl und Brotstücken. Als ich das Thema eben mit einer Kollegin ansprach meinte diese, das sei ja vielleicht heutzutage ganz praktisch als Frühstück to go, wenn man seinen Kaffee und Gebäck in einem bekommt, aber ich bezweifle, dass das heutzutage so viel schmackhafter wäre als früher.
cooper75 hat geschrieben:Kaffeesuppe war früher üblich. Wobei das aufgrund der hohen Preise für die Bohnen kein Alltagsgericht war. Man kochte das auch nicht wirklich, sondern brockte Brot und Butterflocken in den heißen Kaffee. Gegessen wurde das auch mit dem Kaffeelöffel und nicht mit dem Esslöffel.
Ich kenne das Gericht ebenfalls von meinen Großeltern und da wurde auch nicht aus einem Suppenteller und mit dem Esslöffel gegessen, sondern das ganze kam in die Tasse und da hinein dann die Brotstücke und wenn sie weich waren, wurde das ganze gegessen. Auch mit altem Kaffee der vom Sonntagsbesuch übrig geblieben ist, wurde in der nächsten Woche damit noch gekocht und es als Kaffeesuppe gegessen.
Aber wie cooper bereits gesagt hat, war das kein normales Alltagsessen und Kaffee war sehr teuer. Bei meinen Großeltern gab es da ganze nur, wenn vorher am Sonntag Besuch da war und sie auch Kaffee angeboten haben und dann aus den Resten heraus. Oder die Bohnen bzw. das Pulver wurden hinterher noch ein zweites und drittes mal dafür aufgekocht und gegessen, somit eher etwas besonderes.
Wie gesagt, ich kannte es als Kind und da war es schon nicht meines. Auch heute mag ich es nicht, wenn Dinge in meinem Kaffee schwimmen oder hinein gekrümelt werden und warum sollte ich das ganze dann noch kochen? Zudem es auch heute noch teuer ist mit dem Kaffee, wenn auch in einer anderen Relation aber mit anderen Dingen werde ich ebenfalls satt und gebe dafür weniger Geld aus. Sprich als Kostenspargrund kann man das ebenfalls nicht mehr anführen.
Ich habe noch nie Kaffeesuppe gegessen und ich habe davon auch noch nie etwas gehört. Wobei ich auch in der Mitte der Neunziger geboren wurde und Kaffee mittlerweile auch nicht mehr teuer oder besonders ist. Auch in alten Büchern habe ich noch nie etwas von Kaffeesuppe gehört und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich dieses Gericht konsumiere.
Ich kenne dieses Gericht gar nicht und habe noch nie etwas davon gehört. Ich liebe zwar Kaffee und trinke jeden Tag mehrere Tassen davon, aber eine Kaffeesuppe hört sich für mich alles andere als lecker an. Ich bin aber auch generell kein Fan davon, Brot oder andere Gebäckteile in seine Getränke zu tunken. Für mich wäre das sicherlich nichts und ich hätte auch keine Lust darauf, das einmal zu probieren.
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Suche Wellaform Haarcreme 3742mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: luwu22 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Suche Wellaform Haarcreme
- Braune Blattränder und kleine Fliegen 1921mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: TuDios · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Braune Blattränder und kleine Fliegen