Sind Auslandstiere wirklich eine Gefahr für heimische Arten?
Ich habe gelesen, dass Schmuckschildkröten durch ihre Aussetzung irgendwann auch zu einem Problem für die heimische Tierwelt werden können. Durch das Klima können sich diese immer mehr vermehren und fressen kleine Fische und anderes. Was dann wieder an Nahrung den heimischen Tieren fehlt. Viele setzen ihre Schildkröten aus, wenn diese eben nicht mehr klein und süß sind und machen sich nicht bewusst, was das für unsere Umwelt bedeutet.
Auch andere Tiere aus dem Ausland beeinflussen durchaus unsere Natur. Wie eben die Insekten wie Tigermücken und ähnliches. Auch Nilgänse oder Gänse auch Kanada, die unsere heimischen Arten vertreiben. Wir haben hier in der Nähe einen Teich, an dem auch solche Nilgänse leben und ihre Brut aufziehen. Diese werden sogar von Anwohnern gefüttert. Es macht sich wohl kaum jemand bewusst, was dies für unsere Tiere heißt. Nun weiß man nicht, wie schlimm es genau ist und ob diese ausländischen Tierarten durchaus schon eine Gefahr für die heimischen Arten sind.
Haltet ihr das alles für übertriebene Panikmache? Oder meint ihr, dass man da wirklich etwas unternehmen muss? Werden die ausländischen Tierarten bald wirklich zur Gefahr für die heimischen? Oder sind diese es bereits schon? Was kann man dagegen machen?
Was ist denn das für eine Frage? Welche Folgen das haben kann, das ist doch hinlänglich bekannt. Schau nach Australien und Neuseeland und auf das, was Kaninchen, Katzen, Hunde, Füchse und Ratten dort für Folgen haben. Auf Galapagos sterben die Schildkröten wegen Schweinen und Ziegen.
Hamburg hat Probleme mit eingeschleppten Termiten, Berlin ebenso. Schmuckschildkröten fressen die Nester heimischer Wasservögel leer. An manchem Gewässer kommt kein Ei durch. Grauhörnchen haben die Eichhörnchen in Großbritannien weitgehend verdrängt und auch in Italien vergrößert sich die Population rasch. Die heimischen Hörnchen sind gegen das Virus, dass die Grauen mitbringen nicht resistent.
Nicht jede Art ist ein Problem. Aber manche Arten eben doch. Nutrias verdrängen Bisamratten, was gut ist. Allerdings sind die Schäden am Schilf, die sie anrichten, problematisch für andere geschützte Arten. Man muss halt immer sehen, was man hat.
Diese Frage entbehrt jeglicher Grundlage zur Diskussion. Allein so eine Frage zu stellen empfinde ich als überflüssig. Es liegt doch auf der Hand, dass durch Neobiota die einheimischen Arten durch Krankheit oder Nahrungskonkurrenz verdrängt werden und teilweise einheimische Arten sogar kurz davor sind auszusterben.
Hier siehst du einige Beispiele, wo teilweise auch auf das Thema eingegangen wird und wo die Antworten sehr aufschlussreich sind.Grauhörnchen bedrohen nun auch Eichhörnchen in Deutschland
Darf man zugewanderte Tiere wieder ausrotten?
Asiatische Marienkäfer für Europa gefährlich?
Ich finde, wenn man die Themen und Antworten gelesen hat, gibt es da nichts mehr zu diskutieren, denn es sind da genug Beispiele genannt worden, wie gefährlich invasive Arten für die einheimischen Arten sein können. Da ist jede weitere Diskussion überflüssig, schließlich sind das alles Fakten und keine Schlagzeilen im Sommerloch.
Dass die Gefahr real ist, bedarf wirklich keiner Diskussion mehr. Dazu gibt es seit etlichen Jahrzehnten genug Beispiele über den ganzen Globus. Gerade in Australien, das als Insel keine natürliche Einwanderung neuer Arten kennt, haben Menschen lehrbuchartig Probleme geschaffen.
Diskussionswürdig ist allerdings, wie man damit umgeht. Man könnte groß auf die Jagd gehen. Aber kann die überhaupt effizient genug sein? Immerhin sind die invasiven Arten das Problem und invasiv bedeutet eben, dass sie sich nicht mal eben wieder ausrotten lassen und dass selbst wenige Überlebende einer solchen Hetzjagd wieder zum Problem werden würden.
Und wo liegt denn genau das Problem? Nehmen wir die Eichhörnchen. Ja, unsere einheimische Art wird verdrängt und das hat Auswirkungen auf andere Tierarten oberhalb und unterhalb der Nahrungskette der Eichhörnchen, wahrscheinlich auch auf Pflanzen.
Letztlich ist das Aussterben von Tieren aber doch ein menschliches Problem. Seit Jahrmillionen sterben Tiere aus und ihr Wegfall verändert das Ökosystem, in dem sie gelebt haben. Das ist der Lauf der Dinge. Dieser wird in vielen Fällen vom Menschen hervorgerufen, durch exotische Haustiere, die ausgesetzt werden, durch Handel mit Nutztieren oder einfach durch Schiffsverkehr. Aber dennoch ist es ein natürlicher Vorgang.
Und stören tut es letztlich nur die Menschen, weil sie Eichhörnchen süß finden. Oder weil sie die Galapagos-Schildkröten faszinierend finden. Oder weil sie Beuteltiere einzigartig finden. Tiger majestätisch und was sonst noch alles. Der Natur als Ganzes wird es aber egal sein. Dann sterben die eben aus und andere kommen nach. Dann verändert sich eben alles.
Keine Löwenmutter wird traurig sein, ihren Kindern keine Tiger mehr im Zoo zeigen zu können, weil die ausgestorben sind. Es ist nur ein Verlust für Menschen und der Mensch hat Angst vor der Veränderung, wenn diese oder jene Art als Fresser wegfällt und womöglich ein Schädling überhand nimmt. Oder wenn die gute alte deutsche Eiche nicht mehr vorkommt.
Ich sage nicht, dass man einfach importieren und aussetzen soll, wozu man lustig ist. Aber was schon begonnen hat, ist nicht aufzuhalten. Und wir brauchen nicht so tun, als ob es Naturschutz wäre, wenn man Grauhörnchen jagt. Es ist der Schutz des Status Quo, in dem sich die Menschen wohlfühlen. Der Natur sind Veränderungen egal.
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