Welche Fahrtstrecke für den Brautkleidkauf auf sich nehmen?

vom 13.07.2017, 17:03 Uhr

Ich habe mein Brautkleid in der Umgebung meines Wohnortes gekauft. Ich hätte aber durchaus auch noch Fahrten von ca. einer Stunde in Kauf genommen, um mein Traumkleid zu finden. Ich habe aber auch schon erlebt, dass eine Frau um die 250 km gefahren ist, um sich ein Brautkleid anzusehen, dass sie im Internet entdeckt hatte.

Bei der Sendung über Brautkleider, die auf Vox läuft, hört man auch häufiger mal, dass diese für spezielle Kleider durchaus einige Stunden Anreise in Kauf nehmen. Immerhin handelt es sich ja angeblich um dasKleid.

Könntet ihr euch auch vorstellen, eine weitere Anfahrt in Kauf zu nehmen, um das perfekte Brautkleid zu finden? Oder wäre euch das eindeutig zu weit? Findet ihr große Strecken da doch übertrieben? Oder seid ihr sogar für euer Kleid weiter gefahren?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Es kommt natürlich immer darauf an, wie wichtig einem dieser Tag wirklich ist. Allerdings denke ich, dass die meisten Frauen sich zu viel von diesem einen Tag und von diesem einen Kleid erwarten. Genau so wie die meisten einen Mann im Ort finden, der zu ihnen passt, kann es auch sein, dass man in dem Ort oder in der näheren Umgebung, in der man wohnt, ein Kleid findet.

Es könnte aber natürlich auch sein, dass die Braut genau das Kleid gesehen hat und das unbedingt möchte und dann auch kilometerweise Fahrt auf sich nimmt. Oder sie hat eine spezielle Vorstellung, wie ihr Kleid auszusehen hat und das gibt es nirgends. Vielleicht möchte sie es sich sogar schneidern lassen und es gibt keine Schneiderei in der Nähe. Oder die Schneiderei in der Nähe hat keinen guten Ruf.

Ich selber würde sehr wahrscheinlich, wenn ich heiraten würde, auch eine Menge für ein passendes Kleid ausgeben, denn ich denke, dass man nur einmal heiratet. Vor dem Standesamt wäre es mir egal, aber kirchlich würde ich wirklich dazu sehen, dass ich ein sehr schönes Kleid, welches zu mir passt und meine Figur betont, anziehe.

Ich glaube schon, dass ich dort dann auch meilenweit fahren würde. Schon so bin ich eher so eingestellt, dass es mir egal ist, wie viel km ich fahren muss, um irgendwo hin zu kommen, wo ich das haben kann, was ich möchte. Das beginnt beim Urlaub und hört bei Freizeitparks auf. Also schließt es auch den Brautkleiderkauf mit ein.

Oft ist man sogar noch günstiger dran, wenn man etwas weiter für das Kleid fährt, wenn man es im Endeffekt dann billiger bekommt, weil die Steuern anders ausfallen oder so. Man muss sich das alles auch immer etwas ausrechnen, mit dem Benzingeld, der Fahrzeugabnutzung und so weiter.

Außerdem kann man auch in einer Schneiderei eine nachteilige Erfahrung machen. Meine ehemalige Kollegin hat sich ein Kleid schneidern lassen, welches zuerst zu lang war. Dann hat es die Schneiderin gekürzt und war nicht in der Lage, den Fopin wieder auszubessern, weil es war dann zu kurz. Dann suchte die Kollegin wieder eine andere Schneiderei auf und es wurde wieder ein Pfusch gemacht.

Also es kann auch in einer Schneiderei passieren, dass die Kleidung einfach nicht passt und das Kleid der Träume zum Schluss auch nicht den Vorstellungen der Braut entspricht. Ich denke, dass man sich eben immer zu viel von dem einen Tag erwartet. Deshalb sollte jeder so handeln wie er selber es für richtig empfindet.

Und empfindet es die Braut für richtig, 200 km oder noch länger für ein Brautkleid zu reisen, dann wird es eben so sein müssen und wenn die Braut das Kleid ihrer Träume in der erstbesten Boutique findet, dann ist es doch auch klasse, dann tut man der Umwelt auch etwas Gutes.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich finde das immer albern, was für ein Zirkus darum gemacht wird mit dem Kleid und wie perfekt es sein muss. Ich kann es einfach nicht verstehen, wie man solch eine Menge Geld für einen Fummel ausgeben kann, den man wenige Stunden in seinem Leben trägt und hinterher im Schrank versauert bis die Motten es zerfressen haben oder man es hinterher mit großem Verlust weiter verkauft. Von daher ein klares nein, ich kann es mir nicht vorstellen dafür mich mehrere Stunden ins Auto zu setzen und quer durch das Land zu fahren nur damit man solch einen Fummel am Ende auch bekommt.

Ich kann dem Brautkleiderwahnsinn auch nichts abgewinnen, habe nicht vor zu heiraten und wenn es sich doch mal ergeben sollte, dann ganz ohne Kleid und solchen Zirkus, einfach nur auf das Standesamt, Papiere unterschreiben und fertig ist das ganze. Alles andere ist in meinen Augen nur das geifern nach Aufmerksamkeit und in den Mittelpunkt drängeln, und diese Kleider reine Geldverschwendung, egal wo sie her kommen und wie weit man dafür durch das Land gefahren ist.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Sorae hat geschrieben:Ich kann dem Brautkleiderwahnsinn auch nichts abgewinnen, habe nicht vor zu heiraten und wenn es sich doch mal ergeben sollte, dann ganz ohne Kleid und solchen Zirkus, einfach nur auf das Standesamt, Papiere unterschreiben und fertig ist das ganze.

So haben wir auch geheiratet. Ganz allein, mit unserem einen Monat alten Baby. Ich hatte den 9.9.99 schon einige Jahre reserviert und als unser Baby geboren wurde, dachte ich, der Termin wäre schon vergeben worden. War er aber nicht. Und so ging alles hopplahopp. Ich kaufte mir einen schönen modernen Hosenanzug und ein weinrotes glänzendes Top. Für meinen Mann suchten wir einen schönen Anzug und ein weinrotes glänzendes Hemd aus. Dazu bestellte ich mir einen schönen großen Strauß aus weinroten Rosen und Gerbera. Das Baby bekam ein schickes rosa Kleidchen verpasst. :D

Hinterher gingen wir noch zum Fotografen. Uns hat es so gefallen, wir wollten auf die Schnelle keine Feier aus dem Boden stampfen, auch hatten wir gar kein Geld dafür, weil nichts geplant war. Vorher aber musste ich bei einem Brautmodenverleih ein paar Kleider anprobieren, in denen ich wie ausgespuckt aussah, da ich gerade vor zwei Wochen mein Kind geboren hatte. Aber meine Freundin bestand halt drauf. Später gab sie sich dann mit meiner Lösung zufrieden. Auf dem Rückweg vom Standesamt sind wir in ihrem Geschäft gewesen und haben mit Sekt angestoßen.

Wenn Paare mit Prunk und in besonderen Örtlichkeiten heiraten und feiern wollen, habe ich nichts dagegen. Auch würde ich mich freuen, wenn mein Töchterlein (fast 18) später so heiraten würde. Allerdings wäre das allein ihre Entscheidung und die des Bräutigams oder der zweiten Braut. :lol: Bei mir in der Nähe gibt es keine Brautgeschäfte, man muss schon 50 km weiter fahren dafür. Und ob es zweihundert Kilometer mehr sind, hängt eben von den Ansprüchen des Paares oder der Familie ab. Da ich den Weg ja nicht bewältigen muss, ist es mir egal. Leben und leben lassen.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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