Versicherungsmakler versucht abzuzocken, was tun?

vom 18.01.2015, 16:02 Uhr

Ich bin im Großen und Ganzen sehr zufrieden mit der neuen Versicherung, zu der ich gewechselt habe. Allerdings gibt es immer wieder Ungereimtheiten. Ich hatte beispielsweise im Oktober letzten Jahres einen Unfall, bei dem ich beschwören kann, dass am anderen Fahrzeug überhaupt nichts kaputt gegangen ist.

Nun kam im Januar diesen Jahres ein Schreiben, dass ich nun drei Stufen höher gestiegen bin und plötzlich zwanzig Euro mehr bezahlen soll und das, obwohl ich gar keine Wahl hatte, den Schaden selber zu bezahlen. Daraufhin kontaktierte ich den Versicherungsmakler, der zuerst behauptete, dass er krank im Bett liegen würde und daraufhin nur meinte, dass ich dann aber das Schreiben hätte bekommen müssen, ob ich das selber zahle oder nicht.

Im neuen Jahr musste ich ihm wieder hinterher telefonieren. Da behauptete er, dass die Versicherung aus reiner Schutzmaßnahme den höheren Beitrag einkassieren müsste, um dem angezeigten Schaden vorzubeugen. Also damit sie quasi schon das Geld für den Unfall auf der Seite hätten, falls sich der Geschädigte melden würde.

Daraufhin sagte ich, ob ich dann das Geld zurück bekommen würde, wenn sich der Geschädigte nicht melden würde. Er versprach mir dann, die Sache gleich abzuklären und beim Geschädigten nachzufragen. Dann rief er mich zurück, dass sich das Auto nun (drei ganze Monate später!!) in der Werkstatt befinden würde, was ich ebenfalls ziemlich unglaubwürdig fand.

Und jetzt kommt der Oberhammer: Am Nachmittag rief er mich an und fragte, ob ich eine gute Nachricht hören würde- das Auto war in der Werkstatt und man konnte keinen Schaden fest stellen! Na so eine Neuigkeit! Ich wusste nicht, ob ich sauer sein sollte oder mich freuen sollte, denn ich wurde ja ganz klar übers Ohr gehauen.

Und nun das Beste: Mir wurde trotz des Vorfalls im Januar die erhöhte Prämie abgezogen, trotz des besprochenen Deals noch nichts zurück vergütet und ich habe immer noch keinerlei Bestätigung erhalten, dass ich nun wieder auf die ursprüngliche Versicherungsstufe zurück rutsche. Was soll ich machen, wenn ich andauernd hinterhertelefonieren muss?

Sämtliche Versicherungen, die ich abgeschlossen habe, liegen erst kurz zurück, haben also eine lange Laufzeit, weshalb ich nun nicht einfach wechseln kann. Was habe ich für Chancen?

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich würde mich an den Vorgesetzten des Maklers wenden, wenn dieser keinen hat, musst du ihm eben Druck machen. Sage, dass du dir das nicht gefallen lassen wirst und auch kündigen wirst, wenn das nicht besser wird. Zudem fordere einfach die Bestätigung ein. Ich würde einfach ein bisschen drohen und schauen, was man damit erreichen kann.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Du hast eine gute Option mit dem Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen, denn die sind die Aufsichtsbehörde für sämtliche private Versicherungsangelegenheiten. Nur die können auch beispielsweise bei den Maklervermittlungen etwas bewirken, denn ein Makler ist auch ein sogenannter Mehrfachagent.

Den gesamten Vorgang musst du sachlich und komplett dem Amt schildern und das ausschließlich nur in schriftlicher Form. Die geführten Telefonate solltest du allerdings natürlich auch mit nennen. Dann wird sich das Bundesaufsichtsamt bei dir melden und man wird dann für dich eine objektive Lösung zum Problem finden.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Zuerst mal der Tipp, dass ein Auto immer einen Schaden haben kann, auch wenn man so erst mal nichts sieht. Das habe ich selbst schon als Unfallzeuge erlebt, dass man an der Stoßstange nichts sehen konnte, aber trotzdem etwas verzogen war. Deswegen ist es nicht ungewöhnlich, dass sich ein Geschädigter eben später noch meldet.

Was die Probleme mit der Versicherung selbst angehen, würde ich mich mal direkt an die Gesellschaft wenden. Denn der Makler arbeitet zwar in ihrem Auftrag, aber wenn er das nicht zur Zufriedenheit der Kunden tut, dann muss man eben andere Wege gehen. Und da ist die Versicherungsgesellschaft dein direkte Ansprechpartner, da der Makler ja nur eine Art Zwischenhändler ist.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Wenn man mit solchen Vorgehensweisen nicht zufrieden ist, kann man sich auch an den Ombudsmann der Versicherung wenden. Der ist dafür da, dass er sich um solch strittige Fragen kümmert. Alternativ kann man sich auch bei der Verbraucherberatung beraten lassen, ob das ein zulässiges Vorgehen ist.

Wenn man mit dem Makler nicht zufrieden ist und die Versicherung an sich eigentlich ganz OK ist, oder man dort noch bleiben muss gibt es sicher auch Mittel und Wege, einen anderen Vertreter zu kontaktieren. Ich würde da einfach mal bei der Versicherung nachfragen, wer da in meiner Region sonst noch zuständig ist. Und der bietet hoffentlich die Beratung und Abwicklung so, wie man sich das als Kunde vorstellt: Seriös und freundlich.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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