Steht die Technisierung des Dienstleistungssektors bevor?
Soweit ich weiß, sind die meisten Menschen im Dienstleistungssektor beschäftigt. Stellt sich eben die Frage, ob sich das in Zukunft ändern wird durch eine Technisierung des Dienstleistungssektors. Mittlerweile gibt es ja schon Roboter, die die Pflege in Japan übernehmen sollen, was für uns in Deutschland im Moment noch unvorstellbar wäre.
Nun habe ich einem Artikel gelesen, in dem es darum ging, dass die Künstliche Intelligenz in diesem Bereich demnächst alles übernehmen würde: von der Softwareentwicklung (die vom lernenden System übernommen werden soll), von der Fertigungshalle bis zum Pflegedienst. Wie denkt ihr darüber? Wird der Mensch im Dienstleistungssektor tatsächlich großflächig ersetzt werden können oder ist das eher dystopisch gedacht?
In meinen Augen ist der Dienstleistungssektor viel zu umfassend und stellt zu unterschiedliche Anforderungen, als dass man sagen könnte "In soundsoviel Jahren sind alle Ärztinnen, Köche, Schauspieler, Straßenkehrer, Bankangestellte und Beamte durch Roboter ersetzt. Wie furchtbar!" Aber dass auch hier Maschinen und Computer zumindest zeitweise auf dem Vormarsch sind, um die Aufgaben zu übernehmen, die Menschen nicht (mehr) können oder wollen, halte ich für eine logische Konsequenz aus der Entwicklung der westlichen Gesellschaft.
Japan beispielsweise hat eine extrem überalterte Bevölkerung, sodass es eine Frage der Notwendigkeit ist, auch in bisher recht menschenbezogenen Berufen neue Wege zu gehen. Schließlich können sie ihre Rentner ja auch schlecht ins Meer werfen oder eine Heerschar junger Leute aus irgendeinem Drittland rekrutieren, die die Jobs machen, für die man junge und fitte Leute braucht. Das wollen die Japaner wahrscheinlich eben sowenig wie die Deutschen, die junge und fitte Ausländer aus ähnlichen Gründen mit Misstrauen betrachten. Eine Alternative wäre zumindest hierzulande, den Pflegesektor zu einem gut bezahlten, florierenden Wirtschaftszweig auszubauen und attraktiv zu machen, aber zwangsrekrutierte Hilfskräfte oder technische Einrichtungen sind eben billiger.
Ich würde hier auch nicht von einer Dystopie sprechen, da die Technisierung ja schließlich nicht wie eine Naturkatastrophe über uns hereinbricht und wir hilflos zusehen müssen, wie Roboter unser Leben bestimmen. Es liegt ganz allein an den Menschen selbst, welche Leistungen und Arbeiten sie als wichtig für ein gutes Zusammenleben ansehen und welche man getrost der Technik überlassen kann. Es sind nicht die Roboter selbst, die die Arbeitswelt auch im Dienstleistungsbereich umgestalten.
Ich sehe der gesamten Digitalisierung sowieso eher skeptisch über die Schulter und kann sie nur bedingt nachvollziehen. Zum einen, weil eben nicht alles technisch entsprechend ersetzt werden können. Computer und Roboter zum Beispiel empfinden keine Gefühle oder Empathie, sondern ist es blanke Technik, die möglicherweise unter die Arme greifen kann, aber in einem Dienstleistungssektor wie der Pflege haben sie meiner Meinung nach, nichts zu suchen.
Technik versagt irgendwann auch und wir sehen ja, was in Deutschland passiert. Die Bürgerämter haben zu, die Job Center kommen nicht weiter und mehr. Technik ist eben Technik und kein menschlicher Arbeiter, der vielleicht mal krank ist und ein anderer Mitarbeiter einspringen kann. Daher bin ich dieser Technisierung ohnehin schon immer mehr skeptisch gegenüber gewesen, als meine Freunde sowie Bekannte, die das alles immer ganz cool finden.
Nicht zu vergessen, dass der gesamte Dienstleistungssektor oftmals umfangreich und schwierig ist. Da ist häufig auch logisches Denken erforderlich, wo natürlich der Computer nicht gerade als Idee zur Seite stehen sollte. Das sehe ich zumindest so.
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